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1083 - Der Kometenmann

Titel: 1083 - Der Kometenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ahnten, daß er auch Galaktopsychologe war. Seine schwachen parapsychischen Fähigkeiten auf dem Gebiet der Telepathie, Telekinese, Präkognition und Suggestion waren lediglich Gucky bekannt. Er und CC hatten schon vor sechzehnhundert Jahren zusammengearbeitet.
    Callamon hütete sich, von diesen geringen, oftmals nur sporadisch auftretenden Gaben Gebrauch zu machen. All das, was ein Könner wie Gucky spielerisch leistete, forderte CC bis zum Rand der psychischen Erschöpfung. Das konnte er sich in dieser Situation nicht erlauben.
    So blieb er zurückhaltend, aufrichtig und mit Worten überzeugend. Das genügte ihm.
    Die achthundert neuen Besatzungsmitglieder der SODOM hatten zwei harte Tage hinter sich. Ihre Hypnoschulung, abgestimmt auf die Bedienung eines Schlachtkreuzers der SODOM-Klasse war perfekt, aber als sie vor den Maschinen und Schaltungen standen, offenbarte sich wieder einmal die Realität. Theoretisches Wissen und Praxis waren und blieben zweierlei Dinge.
    Das wirkliche Lernen begann erst vor Ort. Haff, der Spezialroboter, den man nach wie vor als ertrusischen Mutanten einstufte, leistete Schwerstarbeit - wenigstens nahm man das an. Man ahnte nicht, wie unermüdlich er war. Man fühlte es nur!
    Callamons Forderungen beim Umbau der beiden alten Space-Jets und die rein optischen Veränderungen an den Außenwandungen der SODOM warfen einen solchen Komplex von Fragen auf, daß die anfänglich begeistert ans Werk gehenden Männer der VALLANKO von Stunde zu Stunde mißmutiger wurden. Sie empfanden es als Zumutung, über die Hintergründe im unklaren gelassen zu werden.
    CC hatte ihre Verhaltensweise sorgsam beobachtet. Er hatte schon immer gewußt, wann es an der Zeit war, den Schleier eines Geheimnisses zu lüften. Im vorliegenden Fall wußte er es besonders gut.
    Die Informations-Besprechung war für fünfzehn Uhr Bordzeit angesetzt worden. Sie sollte in der großen Plattform-Messe stattfinden. Die regulären Besatzungsmitglieder des Tenders konnten, sofern sie keinen Platz mehr fanden, über das Kommunikationssystem zuhören und zuschauen.
    Erstaunlicherweise hatten sie aber alle einen Platz gefunden. CC lachte bei dieser Erkenntnis und meinte zu Haff: „Siehst du, Freund, das sind typische Terraner und solche, die von Terranern abstammen. Wenn sie nur wollen, dann holen sie den Teufel aus der Hölle. Es wird Zeit! Gehen wir, oder sie werden uns spätestens morgen verprügeln. Unter ihnen sind ziemlich raubeinige Typen, die endlich wissen wollen, was hier gespielt wird."
    „Verprügeln? Mich!" empörte sich Haff.
    „Darauf kannst du wetten. Wenn du dich als stärker erweist, als es selbst ein Ertruser sein kann, erkennen sie deine Identität. Dann bekommst du es mit einigen Spezialrobotern der VALLANKO zu tun. Gehen wir!"
     
    *
     
    Sie saßen und standen dicht an dicht. Niemand hatte es sich nehmen lassen, CC zuzuhören. Gucky war das einzige Intelligenzwesen, das die Lage anders beurteilte. Er kannte CC, und er allein wußte auch längst, daß Haff ein Roboter war, obwohl er diese Konstruktion früher niemals kennen gelernt hatte. Für Guckys Begriffe „dachte er zu wenig"! Der Kleine hatte jedoch geschwiegen und damit CCs unausgesprochenen Wunsch nach Geheimhaltung respektiert.
    Die Besatzungen der beiden bewaffneten Geleitschutz-Koggen hörten über normallichtschnellen Visiphonfunk mit. Sie hatten nicht an Bord kommen können. Die Überwachung des Leerraums im Halo nördlich des Kugelsternhaufens M13 war wichtig.
    Niemand durfte die drei Raumschiffe orten oder gar identifizieren. Der alte Schlachtkreuzer auf der Werftplattform der VALLANKO hätte wahrscheinlich unerwünschte Aufmerksamkeit erregt.
    „Er kommt tatsächlich", meinte Ipsborn Genartsqn. „Souverän, wie mir scheint. Spielt er das bewußt?"
    „Quatsch, er ist es von Natur aus", fiel Gucky ein. „CC braucht sich nicht in Pose zu stellen. Das ist etwas für Angeber. Er ist ein Könner."
    „Unbestreitbar", bestätigte der Sextadimphysiker nachdenklich. „Ich habe ihn getestet.
    Der Mann kann etwas. Gut, hören wir ihn an. Was meinst du, Tyner?"
    „Abwarten", entgegnete der Epsaler zurückhaltend. „Ich habe nämlich das Gefühl, als würde er uns nach und nach unauffällig um den Finger wickeln, wenn du diesen historischen Begriff verstehst."
    Genartson schmunzelte verhalten.
    „Ach - und das hast du junger Bursche mit deinen hundertacht Jährchen auch schon erkannt? CC hat schon gewickelt, wenn ich deinen Begriff aufgreifen

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