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1086 - Der Vampir und der Engel

1086 - Der Vampir und der Engel

Titel: 1086 - Der Vampir und der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht, was ihn störte. Es konnte der Geruch sein, der so anders geworden war.
    Dann hörte er das Lachen!
    Genau über sich.
    Bill starrte hoch.
    Wieder lachte jemand, doch das nahm der Reporter kaum noch wahr. Er sah nur die Gestalt, die wie angeleimt unter der Decke klebte…
    ***
    Es war Ezra York, und er grinste!
    Die dunkle Gestalt interessierte Bill Conolly nicht. Er sah nur das Gesicht, das vom Licht der wenigen Lampen nicht erreicht wurde und deshalb im Schatten lag. Für ihn war es nur ein Fleck, der in der Luft schwebte und von der Dunkelheit umgeben war.
    Der Fleck hatte einen Mund und zwei Augen, eine Nase und auch Zähne.
    Die Gestalt hatte die Oberlippe in die Höhe geschoben. Über ihr malte sich noch ein Schatten ab, aber die hellen Zähne waren zu sehen und auch die beiden, die vorstanden und spitz zuliefen.
    Bisher hatte sich Bill nur auf die Aussagen des Mannequins verlassen müssen, nun sah er mit eigenen Augen, wer sich in diesem Abteil eingenistet hatte.
    Es war ein Vampir.
    Und er war echt!
    Bill kannte sich da aus. Zu oft schon war er mit ihnen konfrontiert worden. Er konnte genau unterscheiden, ob sich nur jemand als Blutsauger ausgab oder dazugehörte.
    York gehörte dazu.
    Von ihm strahlte dieses gewisse Etwas ab. Es war kalt, es war böse und irgendwo auch höllisch.
    Durch die Nähe des Vampirs nahmen Bills Sinne diese Strömungen besonders stark auf. Er spürte die Feuchtigkeit auf seinen Händen, und er wußte nicht, wie lange er auf dem Fleck verharrt und in die Höhe gestarrt hatte.
    Es waren nur Sekunden gewesen, die ihm aber vorkam wie Minuten, und die dehnten sich noch.
    Estelle Crighton mußte sich noch hinter ihm befinden, obwohl er sie nicht hörte. Sie war nicht gegangen, denn in seiner Nähe hatte sich nichts bewegt.
    Er mußte etwas tun. Und Bill war derjenige, der gelernt hatte. Zwar lag die ultimative Waffe, die Goldene Pistole, bei ihm zu Hause, aber er trug eine mit geweihten Silberkugeln geladene Beretta bei sich. Ebenso wie seine Freund John Sinclair, Suko und auch die Detektivin Jane Collins. An Kräften war ihm der Blutsauger überlegen. Er brauchte sich nur fallen zu lassen, und schon war es um Bill geschehen.
    Deshalb mußte er schneller sein.
    Er griff unter das Jackett, um die Waffe hervorzuholen. Alles tausendmal geübt. Eine geweihte Silberkugel würde den Blutsauger vernichten, so dachte Bill. Obwohl er so heftig und auch geschwind handelte, war er zu langsam.
    Der Vampir fiel.
    Und er stürzte mit seinem gesamten Gewicht dem Reporter entgegen. Es war einfach zu eng, um ausweichen zu können. Die Beretta hatte Bill zudem noch nicht gezogen. Jetzt brauchte er beide Hände, um den Fall zumindest abfangen zu können. Deshalb riß er die Arme hoch.
    Trotzdem hielt er den Fall nicht auf. Ein breiter Steinbrocken schien gegen ihn gefallen zu sein. Bill brach unter dem Gewicht zusammen. Es schleuderte ihn zurück und gleichzeitig zur Seite. Er fiel über die Sitze, der spürte die harten Armlehnen an seinem Rücken und Hände mit langen, gierigen Fingern an seinem Körper, die sich in der Kleidung festgekrallt hatten.
    Der Vampir war stark.
    Er zerrte Bill hoch.
    Noch in der Bewegung wuchtete er ihn herum und schleuderte ihn wie Abfall zur Seite.
    Bill Conolly segelte auf das Fenster zu. Wieder riß er seine Arme hoch. Damit konnte er den Hinterkopf nicht schützen. Bill prallte gegen den leicht vorstehenden unteren Rand der Scheibe.
    Er hatte das Gefühl, in seinem Kopf explodierte etwas und zischte ab wie kleine, von Wunderkerzen abgegebene Sterne. Die Umgebung nahm eine andere Form an. Bisher war sie normal gewesen, nun aber löste sie sich auf. Sie verschwamm innerhalb zu blassen Farben, die wie Schlieren an Bills geöffneten Augen entlangtrieben.
    Er war nicht bewußtlos geworden. Er kam sich nur paralysiert und groggy vor. Durch die farblich schwachen Schlieren bewegte sich die Gestalt des Blutsaugers.
    Sie tat es nicht mehr schnell. Zwar wehte ihr Mantel, doch für Bill war, langsam geworden, während es in seinem Kopf hämmerte und sägte.
    Er hörte einen dünnen Schrei.
    Estelle mußte ihn abgegeben haben.
    Bill fluchte über sich und seinen Zustand. Er kämpfte gegen die Schwäche an. Er hatte der jungen Frau versprochen, sie zu beschützen und mußte sich nun eingestehen, ein Verlierer zu sein.
    Der Kampf lohnte sich.
    Bill schaffte es, mit der rechten Hand an einer Sitzlehne Halt zu finden. Er war wichtig, um sich auf die Füße stemmen zu können. So

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