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1086 - Der Vampir und der Engel

1086 - Der Vampir und der Engel

Titel: 1086 - Der Vampir und der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Pech. Niemand hob ab, und auf den eingeschalteten Anrufbeantworter sprach Bill erst gar nicht.
    Was blieb? Sheila, seine Frau. Er wußte nicht genau, ob sie an diesem Abend zu Hause geblieben war. Es konnte durchaus sein, daß sie mit Bekannten ins Kino oder zum Essen gegangen war.
    Der Ruf ging durch, aber es hob niemand ab. Wieder mußte sich Bill mit dem Anrufbeantworter zufriedengeben. Als er seine eigene Stimme auf Band hörte, hielt er nur mühsam einen Fluch zurück. Diesmal gab er nicht auf. Er wartete ab, bis das Piepsignal vorbei war, hatte sich überlegt, was er sagen wollte und faßte das Erlebte mit möglichst knappen Worten zusammen. Alles Wichtige fügte er hinzu. Dann bat er dringend um einen Rückruf auf sein Handy und konnte nur hoffen, daß er durch diesen Anruf einen Stein ins Rollen gebracht hatte.
    Die Verbindung war leider nicht optimal gewesen. Es hatte viele störende Geräusche gegeben, und Bill konnte nur hoffen, daß die Nachricht trotzdem durchgekommen war.
    Sheila würde entsprechend reagieren und John Sinclair alarmieren.
    Bill war erschöpft. Er zitterte. Auf seiner Stirn und verteilt im gesamten Gesicht brannte der Schweiß, als bestünde jeder einzelne Tropfen aus Säure.
    Er mußte etwas unternehmen, und er würde auch etwas tun, aber Bill hielt sich zurück. Nicht ganz freiwillig. Es lag einzig und allein an seiner körperlichen Schwäche.
    Der Vampir würde zurückkehren. Daran gab es für den Reporter nicht den geringsten Zweifel. Er mußte Bill hassen, denn der hatte versucht, ihm Steine in den Weg zu legen.
    Wenn er kam, wollte Bill wieder einigermaßen fit sein und dafür brauchte er Zeit.
    Mehr konnte er im Moment nicht tun…
    ***
    Ein Abend in London zur Vorweihnachtszeit. Dezember. Der Monat des größten Stresses, der wilden und oft unkontrollierten Einkauferei, die vielen Leuten nicht behagte, wobei sie sich trotzdem immer wieder in den Trubel warfen.
    Das hatte auch Shao getan. Selbst der widerliche Schneeregen hatte sie nicht davon abhalten können, und sie hatte mir einige Geschenke mitgebracht. Eben für die Conollys, für mein Patenkind, für Jane Collins und Lady Sarah. Was es genau war, wußte ich nicht, denn jedes Geschenk war sorgfältig eingepackt worden, und ich würde sie auch selbst nicht auspacken.
    Als kleine Anerkennung für ihre Mühe hatte ich Shao und Suko zu einem abendlichen Essen eingeladen, das wird nicht weit von unseren Wohnungen entfernt einnahmen. In einem ungarischen Lokal, in dem mir die feurige Gulaschsuppe besonders gut schmeckte und die Portionen so groß waren, daß ich davon satt wurde.
    Ich hatte meine beiden Freunde von der Qualität der Suppe überzeugen können, und sie stimmten mir schließlich zu, denn es schmeckte ihnen tatsächlich.
    »War eine gute Idee, John«, sagte Shao, zwinkerte mir zu und stieß den neben ihr sitzenden Suko an, der schon wußte, was kam und leicht die Augen verdreht. »Sag mal, warum hast du mich noch nicht hierher ausgeführt?«
    »Ich kannte das Restaurant nicht.«
    »Ausrede.«
    Ich stand Suko bei. »Stimmt nicht, Shao. Das gibt es tatsächlich erst seit einem Monat. Ich war zweimal hier die Suppe essen, und sie war jedesmal gleich gut.«
    »Na ja, ausnahmsweise will ich dir mal glauben, obwohl ihr immer zusammenhaltet.«
    Es war auch gemütlich. Die Besitzer hatten es verstanden, eine ungarische Atmosphäre zu schaffen.
    Zumindest was die Bilder und Fotos an den Wänden angingen. Sie zeigten viel von dem Land und auch von der Stadt Budapest, die von der Donau zerschnitten wurde.
    Unter der mit Holz getäfelten Decke hingen Knoblauch und Paprikaschoten, was mich schon mehrmals zu einem Grinsen veranlaßt hatte. Shao wollte endlich wissen, weshalb ich hin und wieder gelächelt hatte.
    »Sieh in die Höhe. Knoblauch. Hier sind wir vor Vampiren sicher.«
    »Deshalb gefällt es dir hier so gut.«
    »Genau, Shao, hier werde ich nicht gestört. Durch den Eingang traut sich kein Blutsauger.«
    »Das könnte zu unserem Stammlokal werden«, meinte sie.
    Suko nickte. »Ja, man wird eben immer internationaler. Europa wächst kulinarisch zusammen.«
    Unsere großen Tassen waren leer. Wir hätten das Essen beenden können, aber ich wollte unbedingt noch einen Nachtisch ausprobieren. Als Spezialität wurden in Rotwein eingelegte Pflaumen angeboten, und die Portion schaffte ich noch.
    Suko wollte nicht, er war satt, doch Shao überredete ihn, das Dessert zu bestellen, das sich die beiden teilen wollten. Die Besitzerin

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