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1086 - Solaner-Jagd

Titel: 1086 - Solaner-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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solchen Wesens richtig beurteilen?
    „Was willst du?" fragte er ruhig.
    „Du hattest dieses Geschäft lange genug in den Händen, und es hat zu nichts geführt, Hai", sagte Roark-Kher. „Ich weiß nicht, was in deinem Riesenschädel vorgeht, Gaddic, aber ich glaube, daß du voller Skrupel steckst."
    „Schlimmer!" schrie Madeira begeistert. „Er ist ein verdammter Moralist."
    „Flocke!" sagte Gaddic drohend. „Eines Tages erwische ich dich, dann zerreibe ich dich zwischen den Fingern wie eine Tabakkrume."
    „Los, Aghym", sagte der Topsider. „Du mußt ihn an einen Sitz fesseln. Aber jeder Knoten, den du machst, muß vierfach fest sein."
    Der Druck der Messerspitze wurde stärker, und Gaddic hatte keine andere Wahl, als sich zu einem Sessel steuern zu lassen. Er lauerte auf eine Chance, blitzschnell herumzufahren und Roark-Kher das Messer aus der Hand zu schlagen, doch der Topsider war vorsichtig. Er blieb einen Schritt hinter Gaddic, und die Schwingungen der gefährlichen Waffe schienen Gaddics Haut durch den Stoff seiner Kleidung bereits zu erreichen.
    Gaddic wußte nichts über das Reaktionsvermögen eines Topsiders. Eigentlich sah Roark-Kher schwerfällig aus, doch darauf durfte der Ertruser sich nicht verlassen. Bei Roark-Kher würde er keine zweite Chance bekommen.
    Behutsam, um den Topsider nicht herauszufordern, ließ Gaddic sich in einen Sessel sinken.
    „Ich glaube, es sind nicht genügend Decken und Stricke da, um ihn zu fesseln", sagte Aghym.
    Mit einer Bewegung des Kopfes deutete Roark-Kher in Richtung der Tür.
    „Dann geh und beschaffe alles Nötige. In der Nachbarschaft wird sich bestimmt etwas auf treiben lassen."
    Der Akone zögerte.
    „Es kann ein paar Minuten dauern."
    „Ich halte ihn solange in Schach", versicherte Roark-Kher. „Du kannst unbesorgt gehen, ich lasse mich von ihm nicht überrumpeln."
    „Und danach?" fragte Aghym. „Wie soll es weitergehen?"
    „Ja, das möchte ich auch wissen!" schrie Madeira dazwischen.
    Auch Gaddic wartete gespannt auf die Antwort, obwohl sie für ihn kaum angenehme Neuigkeiten bringen würde.
    „Darüber reden wir, wenn er gefesselt ist", wich Roark-Kher aus.
    Aghym überschaute die Szene mit einem letzten Blick, dann stürmte er auf die Straße hinaus. Es war später Nachmittag. Von den wenigen Passanten, die draußen vorbeikamen (es waren fast ausnahmslos Außerirdische), ahnte keiner, was sich hinter der Fassade dieses Gebäudes zutrug.
    Auch wenn man es ihnen gesagt hätte - sie hätten es kaum geglaubt, dachte Kerk Gaddic.
    Madeira kletterte vom Lager des Arkoniden herunter und rannte über den Boden quer durch den Raum. Unmittelbar vor dem Ertruser blieb der Winzling im Schneidersitz hocken. Gaddic starrte auf ihn hinab, aber der Siganese erwiderte den Blick trotzig. Von Madeira hätte Gaddic sich noch am ehesten Hilfe versprochen, aber nun mußte er erleben, daß auch dieser ihn verriet.
    „Ich kenne Ertruser genau", erklärte Johnson Madeira. „Ich beobachte ihn genau, General. Wenn er nur blinzelt, werde ich es dir sagen."
    „Gut", sagte Roark-Kher ziemlich gleichgültig.
    Der Arkonide hatte die ganze Zeit über geschwiegen. Vermutlich war er von dieser Entwicklung ebenfalls überrascht worden. Aber nun sagte er: „Wenn ihr euch streitet, wird für keinen von euch etwas herausspringen."
    „Er ist vernünftiger als du, Roark-Kher", meinte Gaddic.
    Der Topsider schwieg. Für Gaddic war die stoische Ruhe, mit der Roark-Kher vorging, unbegreiflich. Er hoffte, bald etwas über die Pläne des Echsenabkömmlings zu erfahren.
    Aghym von Mag-Whort kam zurück und hob ein Bündel Stricke in die Höhe.
    „Ein paar Häuser weiter haben drei Springer ein kleines Lager", berichtete er. „Sie Verkaufen ohne Hanse-Lizenz, daher müssen sie billig sein. Über ihre Kunden werden sie kaum reden. Ich bekam den ganzen Packen hier für ein paar Galax."
    „Du wirst jeden Stellar, den du in dieses Unternehmen investierst, zurückbekommen", verkündete Johnson Madeira großartig, ganz so, als hätte er jetzt alles in die Hände genommen.
    Aghym sah überrascht auf ihn hinab.
    „Du solltest aufpassen", empfahl er ihm. „Wenn du am Boden herumlungerst, wird noch jemand auf dich treten."
    Madeira begann hemmungslos zu fluchen, wobei nicht ganz ersichtlich wurde, ob es sich um einen Wutausbruch allgemeiner Natur handelte oder ob sich sein Zorn speziell gegen den Akonen richtete.
    „Was soll das Geschwätz?" fuhr Roark-Kher ungeduldig dazwischen. „Fang

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