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1086 - Solaner-Jagd

Titel: 1086 - Solaner-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kontrolliert hatte. Vielleicht, dachte Rhodan melancholisch, gingen die Wettermacher heutzutage nach Stimmungen.
    „Es ist dieser Name", sagte er. „Weidenburn."
    Bully raffte die auf dem Tisch liegenden Unterlagen zusammen. Nun unterbrach er diese Arbeit und sah Rhodan von unten herauf an.
    „Es ist ein Name wie jeder andere!"
    Rhodan widersprach ihm.
    „Das aber stimmt eben nicht. We-id-en-bu-rn, darin verbirgt sich eine Botschaft."
    Tifflor ergriff den untersetzten Mann am Arm und zog ihn mit sich aus dem Konferenzraum. Leise, so daß Rhodan ihn nicht hören konnte, sagte er: „Es sind die Porleyter. Sie machen ihn verrückt."
    Bull brachte so etwas wie ein zuversichtliches Lächeln zustande.
    „Vorher explodiert er", sagte er. „Und dann gnade ihnen Gott!"
     
    *
     
    Den Treffen mit den Porleytern folgten in der Regel Routinebesprechungen der LFT-Spitze, der Hanse-Sprecher und einiger Abgesandter der GAVÖK. Seitdem die Porleyter auch in den STALHOF eingedrungen waren, trafen sich die Hanse-Sprecher dort nur noch selten; es war, als existierte in dieser Hinsicht eine psychologische Hemmschranke.
    Rhodan wußte, was ihm auch diesmal wieder bevorstand: Beschwerden aufgebrachter GAVÖK-Gesandter, kaum realisierbare Vorschläge von LFT-Beamten zur Beseitigung des Porleyter-Problems und entmutigende Berichte von Hanse-Spezialisten.
    Zu Rhodans Überraschung begann die Sitzung mit einem ungewöhnlichen Thema.
    Homer G. Adams meldete sich.
    „Du erinnerst dich sicher an das Privathologramm, von dem wir während der letzten Zusammenkunft kurz gesprochen haben", wandte er sich an Perry Rhodan. „Es ging dabei um Atlan und den Kardec-Schild."
    „Haben sich die Erpresser wieder gemeldet?" erkundigte sich Rhodan.
    Adams verneinte.
    „Wir haben herausgefunden, daß das Privathologramm vermutlich von einem Akonen aufgegeben wurde."
    Rhodan blickte ihn verblüfft an.
    „Wie kommt ihr darauf?"
    „Eigentlich durch eine linguistische Spitzfindigkeit", erklärte der Mann, der vor mehr als zweitausend Jahren bereits die General Cosmic Company aufgebaut hatte. „Im Interkosmo kennen wir keinen Dativ im eigentlichen Sinn. Die Akonen, die von Haus aus sehr gepflegt sprechen und schreiben, versuchen seit jeher, diese Lücke mit bestimmten grammatikalischen Floskeln zu schließen. Es entstehen bestimmte Redewendungen, die gestelzt wirken, aber typisch sind."
    „Und das Privathologramm enthält eine solche Floskel?" erriet Rhodan.
    „Genau!" Adams merkte Rhodan die Enttäuschung an und fügte hinzu: „Zugegeben, es muß kein Akone gewesen sein. Aber es ist sehr wahrscheinlich."
    Rhodan hörte Tifflor leise kichern.
    „Unser Homer hängt beharrlich alten Feindbildern an", sagte der Erste Terraner. „Die bösen Akonen, die für alles verantwortlich sind."
    Rhodan achtete nicht auf ihn. Er fragte sich, wie ihnen diese Information - wenn es eine war - weiterhelfen konnte.
    „Privathologramme sind tabu", sagte er. „Und daran wollen wir nicht rühren."
    Adams ließ sich nicht beirren.
    „Angenommen, es war ein Akone; angenommen, an dieser Sache ist irgend etwas dran, und angenommen, das Privathologramm wurde auf Terra aufgegeben - käme dann nicht in erster Linie Garnaru als Absendeort in Frage?"
    „Angenommen, angenommen, angenommen!" echote Rhodan. „Zum Teufel, Homer, das ist nicht einmal der Hauch einer Spur."
    Seine Stimme wurde sanfter.
    „Also gut", sagte er. „Wir sind verzweifelt genug, alles zu versuchen. Warum also sollten wir nicht auch einige unserer Leute nach Garnaru schicken?"
    Rhodan konnte nicht ahnen, wie heiß die Spur war, von der sie sprachen, und er konnte nicht ahnen, daß er sie zu spät aufgenommen hatte - viel zu spät.
     
    8. Gaddic
     
    Johnson Madeira stand auf Atlans Kopf wie ein Bergsteiger, der sich von einer senkrechten Wand abseilte. Seine Beine waren weit gespreizt, zwischen ihnen sickerte Blut aus der Wunde auf die silberweißen Haare des Arkoniden. Mit beiden Händen hielt Madeira das eine Ende des seltsamen Objekts umklammert und zerrte daran.
    Gaddic spürte, daß er einen trockenen Mund bekam. Er blickte Atlan ins Gesicht. Der Gefangene war bei Bewußtsein, aber offenbar starr vor Entsetzen.
    „Wir werden ihn umbringen", prophezeite Aghym von Mag-Whort.
    Er sprach ohne innere Anteilnahme, so wie er vielleicht von einem seiner androiden Kampffische berichtet hätte.
    Gaddic schwankte innerlich zwischen der vagen Hoffnung, daß sie doch noch Erfolg haben könnten und dem

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