Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1087 - Wolke im All

Titel: 1087 - Wolke im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
zugeteilt.
    Erst während der Fahrt kreuz und quer durch die fremde Galaxis hatte es sich herausgestellt, daß Janine Hare gewisse sensitive Fähigkeiten besaß. Sie war weit davon entfernt, eine Mutantin zu sein. Aber sie sprach auf psionische Impulse leichter an, als es bei den meisten anderen Besatzungsmitgliedern der BASIS der Fall war.
    Janine Hares Rolle an Bord der Space-Jet war vergleichbar mit der des Kanarienvogels, den ein Bergmann früherer Tage in einen Schacht mitnahm: Da Henry Horth und Moribunth auf psionische Impulse nur durchschnittlich ansprachen, brauchten sie beim Anflug auf das stachelige Gebilde lediglich Janine Hare im Auge zu behalten. Zeigte sie Anzeichen für eine Beeinflussung, dann blieb ihren Gefährten auf jeden Fall noch genug Zeit, um die Gefahrenzone zu verlassen. Es sei denn, der Einfluß machte sich schlagartig und so stark bemerkbar, daß er auch Henry und Mor überrannte. Für diesen Fall war man in der BASIS bereit, die Space Jet augenblicklich zu übernehmen.
    Henry Horth und Moribunth hatten das kleine Boot auf den Namen ROYAL FLUSH getauft, woraus hervorging, daß sie einem Pokerspiel nicht abgeneigt waren. Die beiden sahen sich sehr ähnlich, was aber reiner Zufall war, denn sie waren in keiner Weise miteinander verwandt. Henry war terranischer Herkunft. Moribunth dagegen entstammte - zumindest zur Hälfte - einer altehrwürdigen Akonenfamilie, deren jüngster Sproß sich Hals über Kopf in ein Springermädchen verliebt hatte. Der akonische Teil seiner Verwandtschaft hatte ihm die samtbraune Haut und das glatte, schwarze Haar hinterlassen, während er von seiner Mutter die stattliche Statur erbte. Irgendwelche anderen Güter hatte er übrigens weder von der einen, noch von der anderen Seite jemals erhalten.
    Wenn Henry und Mor nebeneinander in der Kommandokanzel einer Space-Jet saßen, dann mußte man unweigerlich zu dem Eindruck kommen, daß der Raum für zwei Männer dieser Statur viel zu klein war. Wenn dann auch noch ein so zierliches Mädchen wie Janine Hare hinzukam, dann sah das aus, als hätte man zwei Bären und ein Kaninchen in einen gemeinsamen Zwinger gesperrt.
    Nichtsdestotrotz war für Janine die Anwesenheit dieser beiden Männer so ziemlich der einzige beruhigende Faktor, als die ROYAL FLUSH aus der Hangarschleuse schoß und Kurs auf den „Igel" nahm.
    „Spürst du etwas?" fragte Mor mit seiner tiefen Stimme, nachdem sie etwa ein Drittel der Entfernung hinter sich gebracht hatten.
    „Ich weiß nicht", antwortete Janine unsicher. „Ich habe Angst vor dem Ding, aber ich bin mir nicht sicher, woher diese Angst kommt. Vielleicht von dem ,Igel’, vielleicht aber auch aus mir selbst heraus."
    „Sie spürt nichts", meldete Mor nüchtern an die BASIS. „Wir übrigens auch nicht. Wir gehen näher heran."
    Von der BASIS kam ein kurzes, zustimmendes Signal, und Henry erhöhte die Geschwindigkeit der Space-Jet ein wenig.
    Schweigend beobachteten sie, wie der „Igel", größer wurde. Jetzt konnten sie ohne Hilfe der Spezialoptiken Einzelheiten auf der Oberfläche des „Körpers" ausmachen.
    Zwischen den Stacheln zeichneten sich Linien und Punkte ab, die wie Verzierungen wirkten.
    „Immer noch nichts?" fragte Henry zu Janine hin.
    Die Terranerin lauschte so intensiv in sich hinein, daß er die Frage wiederholen mußte. Sie schüttelte stumm den Kopf.
    „Möchte wissen, was die in der Zentrale alles in das Ding hineininterpretiert haben", brummte Mor abfällig. „Kommt mir wie ein typischer Fall von blindem Alarm vor."
    „Abwarten", empfahl Henry und verzögerte den Flug der ROYAL FLUSH.
    „Wir haben das Objekt erreicht", meldete Mor an die BASIS. „An Bord alles ruhig, bei dem fremden Schiff keinerlei Aktivitäten feststellbar. Sollen wir nach einem Einstieg suchen?"
    „Negativ", kam die prompte Antwort. „Zieht ein paar Kreise und bleibt auf Sendung.
    Die Experten wollen sich den ,Igel’ genau ansehen."
    Die ROYAL FLUSH zog gehorsam ihre Kreise und erfaßte jeden Punkt der Oberfläche zwischen den Stacheln, deren äußerste Enden nur noch etwa fünfhundert Meter von der Space-Jet entfernt im Raum endeten. Die Linien und Punkte entpuppten sich als grobe Schweißnähte und klobige Nieten, die zahlreiche sechseckige Platten miteinander verbanden. Die Stacheln ragten jeweils aus der Mitte einer solchen Platte hervor. Es gab aber auch Platten ohne Stacheln. Sie bildeten Reihen, die strahlenförmig von den Polen herabliefen. Der Einstieg mußte nach Meinung der

Weitere Kostenlose Bücher