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1088 - Der ewige Krieger

Titel: 1088 - Der ewige Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dazu zu schwach, er konnte einfach nicht den für eine solche Tat erforderlichen Willen aufbringen.
    Er errichtete in der Zentrale der BASIS eine Arena und kämpfte gegen zwei Dutzend Gladiatoren gleichzeitig. Als Schwertträger und als vielarmige Bestie, als schleimiges Monster und als cleverer Faustkämpfer, als keulenschwingender Primitiver und als aalglatter Strahlenwaffenschütze... Und er bekam dabei nicht einmal Freude am Töten.
    Zum erstenmal seit seiner Entstehung stellte er sich Fragen. Er fragte sich, wozu er kämpfte!
    Und schon mit der ersten Frage begann sein Niedergang, denn sie löste weitere aus, bis eine Lawine daraus wurde, die ihn zu überrollen drohte.
    Krieger fragen nicht!
    Cosino hatte es getan.
    Er wanderte unter der Last seiner Gedanken durch den übergeordneten Bereich, grübelnd und sinnend. Und er sah die Dinge mit den Augen seines Söldners. Welch seltsame Perspektiven sich ihm boten! Wozu kämpfen? Wozu gibt es mich? Wo waren die glorreichen Aufgaben für einen Ewigen Krieger?
    Der porleytische Krieger reagierte sich ab, indem er sich gelegentlich einen Gladiatoren holte und sich mit ihm maß. Aber mehr, als seine Gegner zu erschrecken, gelang ihm nicht.
    Voire, wo bist du?
    Es gab die Schwester nicht mehr. Er fand keine Spuren mehr von ihr. In seiner Enttäuschung und seiner Unfähigkeit, anders mit seinen ungewöhnlichen Problemen fertig zu werden, veranstaltete er einen Schaukampf.
    Er suchte sich an den verschiedensten Orten der BASIS zur gleichen Zeit Dutzende Gegner und stellte sie zum Kampf. Er hoffte inbrünstig, dies möge ihn ausfüllen.
    Kampf war sein Element. Er war der porleytische Krieger. Nur für den Kampf geschaffen. Und wenn die ihm zugedachte Erfüllung ihn einst nicht mehr ausfüllen konnte, dann...
    Voire!
     
    *
     
    Pedon Kawino war Techniker und unter dem Hangarmeister Mehldau Sarko dafür verantwortlich, daß die Beiboote von Hangar 5 immer in Schuß waren. Er war 28 Jahre und hatte durch ein schreckliches Kindheitserlebnis, das er längst schon bewältigt glaubte, einen Knacks abbekommen. Nun aber brach sein Trauma durch.
    In einer Welt, in der es keine Verbrechen mehr gab, fürchtete Pedon nichts so sehr wie brutale, sinnlose Gewalt. Er verabscheute sie mehr als jeder andere Mensch, er lebte, wenn auch unterbewußt, in der ständigen Angst, einmal mit roher Gewalt konfrontiert zu werden.
    Und diese tief in ihm verwurzelte Angst trat zutage, als er eine der leerstehenden Korvetten auf einem Inspektionsgang betrat.
    Plötzlich trat aus dem Nichts ein grobschlächtiger Bursche auf ihn zu. Er erkannte die brutale Visage sofort wieder. Sie gehörte jenem Patienten, der damals, als Pedon noch ein zehnjähriges Kind war, den Betreuern entkommen war und sich auf den nächsten Passanten gestürzt und ihn zusammengeschlagen hatte. Pedon war Zeuge dieses sinnlosen Gewaltakts geworden.
    Und nun stand der Schläger vor ihm, ballte die Fäuste und schlug auf ihn ein. Pedon konnte sich nicht wehren. Er schrie und weinte, während die Fäuste auf ihn niederprasselten und Wogen des Schmerzes seinen Körper durchrasten. Pedon wurde wie eine Puppe hin und hergeschleudert, getreten, geboxt...
    Irgendwann war alles vorbei, Pedon blieb allein in seinem Schmerz liegen, bis er die Kraft fand, per Interkom die Medo-Station zu verständigen.
    Zur gleichen Zeit, als für Pedon Kawino die Alpträume seiner Kindheit wahr geworden waren, wurde sein unmittelbarer Vorgesetzter, Hangarmeister Mehldau Sarko, mit einer Bestie konfrontiert, wie die Vorfahren der Haluter genannt wurden.
    Für Mehldau Sarko war die Vernichtung der Ersten Menschheit durch die sogenannten Bestien das dunkelste Kapitel der galaktischen Geschichte.
    Und nun raste ein solcher vierarmiger Riese auf ihn zu. Sarko konnte im letzten Moment zur Seite springen, sonst wäre er zwischen dem Körper der Bestie und der Korridorwand zermalmt worden.
    Sarko hörte ein Krachen, als die Bestie gegen die Wand krachte, daß die Streben sich bogen und die Verschalung barst. Er floh aus der Korvette in den Hangar und betätigte die Alarmtaste seines Sprechgeräts. Die Bestie holte ihn ein und verstellte ihm den Weg, griff wieder an. Wie durch ein Wunder konnte Sarko den blitzartig geführten Schlägen der vier Arme ausweichen - oder spielte die Bestie nur mit ihm?
    Nein, das war kein Spiel. Die Bestie wollte ihn töten. Sarko versuchte erneut zu fliehen. Doch da wurde er brutal gepackt, in die Höhe gehoben und zu Boden geschleudert.

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