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1089 - Die Psi-Antenne

Titel: 1089 - Die Psi-Antenne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auch für Jauks, Phygos und Sawpanen zugeschnitten waren. Lediglich der Haluter mußte stehen. Unter seinem Gewicht, das unter terranischen Verhältnissen bei zwei Tonnen lag, wäre jedes Möbelstück zusammengebrochen.
    „Eine Erprobung der Waffe innerhalb des Stützpunkts kommt nicht in Frage", erklärte Icho Tolot. „Und außerhalb des Schutzschirms müssen wir mit erheblichen Schwierigkeiten rechnen. Immerhin ist da jemand, der mit den Bordwaffen eines Raumschiffs auf uns geschossen hat."
    Pyrsson sprang auf, als wolle er sich auf den vierarmigen Koloß stürzen, legte dann die Hände an den geschwollenen Leib und ließ sich ächzend wieder sinken.
    „Ich habe zuviel gegessen", sagte er stöhnend. „Kirsch, gib mir noch ein Sonnenauge.
    Das schiebe ich hinterher. Danach wird mir besser sein."
    Der Assistent gehorchte. Er schien sich damit abgefunden zu haben, daß Pyrsson zumindest im Rahmen seiner Freßlust seinen Willen durchzusetzen wußte.
    „Bist du plötzlich feige geworden?" fragte der Gerjok, als er das Sonnenauge hinuntergewürgt hatte. „Natürlich lauert da draußen jemand darauf, daß wir herauskommen. Das war von Anfang an unsere Situation. Ich vermute, daß Loudershirk um Verstärkung gebeten hat. Dennoch müssen wir den Stützpunkt verlassen. Zum einen, um die Waffe auszuprobieren, und zum zweiten, um die Loudershirk-Anlage anzugreifen und zu vernichten."
    „Das ist mir klar", erwiderte der Haluter gelassen. „Darüber brauchen wir nicht zu reden. Ich will zunächst wissen, welche Wirkung die Waffe hat."
    „Wahrscheinlich werde ich mit dieser Waffe in die Luft fliegen", bemerkte Borkays, der Phygo. Er war Waffenexperte und schien von der Beute noch weitaus mehr angetan zu sein als die anderen. „Aber das stört mich nicht, wenn es effektvoll genug für euch alle ist."
    Er lachte meckernd, fuhr seine Stielaugen weit aus und blickte Pyrsson spöttisch an.
    „Und wenn du in der Nähe bist, wird es einen richtig schönen Fettfleck geben", fügte er hinzu.
    „Ich würde vorsichtiger sein an deiner Stelle", erwiderte der Gerjok drohend. Er plusterte sein Gefieder auf. „Ich finde so etwas nicht witzig."
    Icho Tolot ließ die beiden gewähren. Er beobachtete sie, weil er hoffte, aus irgendeiner ihrer Reaktionen schließen zu können, wer derjenige war, der sein Leben bedrohte.
    „Ich lache, wann ich will", sagte Borkays und zog die Stielaugen zurück. Dann wurde er plötzlich ernst, als sei nichts vorgefallen. „Du hast uns noch nicht gesagt, wie die Waffe wirkt."
    „Ich weiß natürlich nicht, ob es die Waffe ist, deren Wirkung wir beobachtet haben", entgegnete der Gerjok zögernd und unsicher. „Möglicherweise ist es eine ganz andere, schließlich waren wir ziemlich weit von dem Raumschiff entfernt, das..."
    „Es reicht", unterbrach ihn Jarokan. „Uns interessiert kein Wenn und Ob und Vielleicht und Aber. Wenn du nichts zu sagen hast, dann halte den Mund."
    Das waren ungewöhnlich scharfe Worte für den Jauk, der sich sonst eher verbindlich gab und niemanden direkt angriff. Er pflegte zwar stets gegen alles zu opponieren, was vorgeschlagen wurde, hatte sich jedoch noch nie so schroff geäußert, seit Icho Tolot ihn kannte. Das rückte ihn plötzlich in ein ganz anderes Licht. Der Haluter wurde sich dessen bewußt, daß er Jarokan bisher nur wenig beachtet und in ihm keinen ernstzunehmenden Gegner gesehen hatte. Von seiner Seite erwartete er keinen Angriff auf sich selbst. Jetzt fragte er sich, ob er in der Beurteilung des amphibischen Wesens nicht ein wenig zu oberflächlich gewesen war. Er konnte immerhin deutlich sehen, daß Jarokan die Jauks fest im Griff hatte. Bei den Rebellen seines Volksstamms war er eine unumstrittene Persönlichkeit, deren Anordnungen strikt befolgt und dessen Entscheidungen nie diskutiert wurden.
    Pyrsson blickte das kleine Wesen mit offenem Schnabel an. Wie in Gedanken griff er in den Behälter, den Kirsch ihm hinhielt, nahm einige dunkle Kugeln heraus und verzehrte sie. Dann fuhr er sich mit der Hand über die Augen, als leide er unter Sehstörungen.
    „Wie redest du denn mit mir?" fragte er. „Bist du nicht bei klarem Verstand?"
    „Ganz sicher bin ich das", fuhr Jarokan ihn an. „Deshalb weiß ich, daß wir es uns nicht leisten können, unsere Zeit mit Albernheiten zu verschwenden. Wir stehen in einem harten Kampf, in dem sich unser aller Schicksal entscheiden wird. Wenn wir uns nicht auf ihn konzentrieren, ist es mit uns allen vorbei. Dann können

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