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1089 - Die Psi-Antenne

Titel: 1089 - Die Psi-Antenne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte.
    Auerspor - welch ein rätselhaftes Wesen!
    Wie war es möglich, daß dieses unheimliche Geschöpf schon wieder in diesem Bereich auftauchte? Hatte er es nicht erst vor einigen Wochen in das rotierende Nichts geschickt, aus dem es keine Wiederkehr geben konnte? Mit eigenen Augen hatte er gesehen, wie Auerspor hinweggerissen worden und im Nichts verschwunden war.
    Icho Tolot hatte Angst vor diesem Wesen, das auch für ihn unbesiegbar war.
    Es war der erste Gegner, dem er in seinem langen Leben begegnete, vor dem er wirklich hilflos stand. Er wußte, daß er sich ihm nicht zu einem Zweikampf stellen durfte, weil ihm dabei selbst seine ungewöhnliche Fähigkeit, seine Molekularstruktur zu verändern, nichts geholfen hätte.
    „Was ist los mit dir?" fragte Jarokan, als sie das innere Schleusenschott öffneten und die Anlage betraten. „Du schweigst? Warum?"
    „Nichts weiter", erwiderte der Haluter. „Was gibt es schon groß zu sagen? Wir haben Glück gehabt. Weiter nichts."
    „Du hast recht. Der Energiestrahl hätte uns treffen können. Wieso hast du die Plattform eigentlich so plötzlich herumgerissen? Du konntest doch unmöglich gewußt haben, daß man auf uns schießen würde."
    „Zufall", antwortete er einsilbig.
    Jarokan öffnete seinen Raumhelm. Er schnaufte laut.
    „Wahrscheinlich. Die göttlichen Mächte sind auf unserer Seite. Sie haben uns gerettet." Er hob seine Arme und ließ sie wieder fallen. „Wie dem auch sei - ich muß ganz schnell ein Bad haben. Ich habe das Gefühl, daß ich sonst vertrockne."
    Er eilte watschelnd davon und stürzte sich, nachdem er seinen Raumanzug abgestreift hatte, in einen Wasserbehälter, der in der Nähe der Schleuse stand.
     
    *
     
    Auerspor glitt lautlos in einen Spalt in einem Trümmerstück. Hier verharrte er. Mit matt glühenden Augen blickte er zum Stützpunkt der Rebellen hinüber, der unerreichbar für ihn unter einem Energieschirm lag.
    Icho Tolot hatte sich nicht geirrt. Auerspor war aus dem rotierenden Nichts zurückgekehrt. Er hatte die Möglichkeit, zwischen diesem und dem Einsteinraum zu verkehren, ohne dabei den mentalen Schock zu erleiden oder durch die kaum noch vorstellbar hohe Beschleunigung beim Übergang von einem Bereich zum anderen zerrissen zu werden.
    Auerspor war keineswegs ein ultimates Wesen aus einer anderen Dimension. Das hatte er lediglich zur Irreführung behauptet. Er war ein kosmischer Monteur, der im Auftrag von Seth-Apophis arbeitete. Seine wichtigste Aufgabe in diesem Bereich des Frostrubins war, die „Antenne" zu überwachen und zu warten und daneben die Rebellen zu vernichten, da sie zu einem immer bedrohlicheren Störfaktor geworden waren.
    In den Augen von Auerspor war Icho Tolot der gefährlichste von allen. Daher hatte Auerspor alles zurückgestellt, was nicht vordringlich war, um sich darauf konzentrieren zu können, den Haluter zu töten. Er war überzeugt davon, daß die Kraft der Rebellen gebrochen war, wenn es ihm gelang, Icho Tolot zu beseitigen und den Stützpunkt in das rotierende Nichts zu schleudern.
    Seine bisherigen Angriffe auf den Haluter waren gescheitert, da Auerspor ihn als Gegner unterschätzt hatte.
    Jetzt waren Cruuns in diesem Bereich des Frostrubins aufgetaucht, ein Volk, das nichts von der Existenz von Seth-Apophis ahnte und das von der Superintelligenz nicht manipuliert wurde. Auerspor hatte seine Chance jedoch genutzt, zumindest einige Cruuns in einen Angriffsplan gegen die Rebellen einzuspannen. Dazu war nur eine leichte Veränderung an der „Antenne" nötig gewesen. Sie hatte bewirkt, daß die Cruuns auf die richtigen Gedanken kamen.
     
    *
     
    „Wir müssen die erbeutete Waffe erproben, bevor wir sie gegen die Loudershirk-Anlage einsetzen", sagte Pyrsson, der Gerjok. Er schnaufte asthmatisch, griff dann nach dem Backwerk, das sein Assistent Kirsch ihm reichte, und stopfte es sich in den Schnabel.
    „Du hast recht. Anders geht es nicht", stimmte Echynlag zu, der auf Wunsch des Haluters seinen Schutzanzug mit einem roten Streifen gekennzeichnet hatte, damit er als Vertreter der Sawpanen leicht identifiziert werden konnte und nicht mit einem der anderen verwechselt wurde.
    Icho Tolot hatte die Anführer der verschiedenen Gruppen zusammengerufen, um mit ihnen über die weiteren Schritte zu beraten. Sie hatten sich in einem großen Raum versammelt, der schon vor der Übernahme durch die Rebellen für Konferenzen benutzt worden war. Hier befanden sich Sitzmöbel, die sowohl für Gerjoks, als

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