Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1089 - Die Psi-Antenne

Titel: 1089 - Die Psi-Antenne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
einfache Schaltung an ihr, die mit Symbolen versehen war. Aus diesen ging unmißverständlich hervor, wie sie transportiert werden mußte. Er betätigte die Schaltung, und Minuten später schwebte die Waffe durch die Schleuse hinaus zu dem Antigravschlitten, mit dem sie von der Anlage der Rebellen gekommen waren.
    Und während dieser Transportarbeiten hielt Icho Tolot sich so, daß er Jarokan, Pyrsson, Echynlag und Borkays ständig im Auge behalten konnte. Er nahm die Warnung des Wahnsinnigen ernst, zumal er schon vorher bemerkt hatte, daß etwas nicht so war, wie es sein sollte.
    „Wir verschwinden. Borkays steuert den Schlitten", befahl er.
     
    4.
     
    An Bord des cruunischen Raumschiffs herrschte eine Spannung, der sich kein Besatzungsmitglied entziehen konnte.
    In rasender Geschwindigkeit verbreitete sich die Nachricht, daß die Ortungszentrale das Heiligtum entdeckt hatte, das von den Cruuns von Anfang ihrer Geschichte an als der Ausdruck der Existenz ihres Gottes angebetet wurde.
    Das Raumschiff, das sich weit von der Flotte entfernt hatte, glitt tiefer in das Trümmerfeld und näherte sich jenem leuchtenden Gebilde, das Antenne genannt wurde.
    Niemand in der Zentrale sprach.
    Gkor, der Kommandant, atmete ein wenig lauter als sonst, während der Priester Tkar sich so ruhig verhielt, als berühre ihn die Entdeckung mit einemmal nicht mehr. Tatsächlich aber war er innerlich so aufgewühlt wie noch niemals zuvor in seinem Leben. Er vibrierte vor Angst, daß der Ortungsspezialist sich geirrt haben könnte und daß der Kommandant die Stelle nicht mehr wiederfinden würde, an der die Antenne gewesen war.
    Doch er tat alles, um niemanden in der Zentrale spüren zu lassen, wie es in ihm aussah, weil er befürchtete, man könnte ihm seine Gefühle als Schwäche auslegen.
    Gkor legte seine Hand an die Tasche, die er an einer seiner Körperkordeln trug. In ihr befanden sich die Videogramme seiner Angehörigen, die ihm mehr bedeuteten als seine Karriere in der Flotte oder sonst irgend etwas im Leben. Er wünschte, seine Frau oder eines seiner Kinder wäre an Bord, um diese historischen Stunden mitzuerleben.
    Wir haben den Finger Gottes gefunden, dachte er und horchte in sich hinein.
    Ein seltsames Gefühl beschlich ihn. Vor diesem Tag hatte er nie den geringsten Zweifel daran gehabt, daß die Antenne oder der Finger Gottes tatsächlich existierte. Das gehörte zu den Grundfesten seines Glaubens an ein höchstes Wesen. Doch jetzt hatte er mit eigenen Augen gesehen, daß es diese Antenne gab. An die Stelle von Glauben war Wissen getreten, und plötzlich vermochte er nicht mehr im gleichen Maß wie vorher an das absolut Göttliche der Antenne zu glauben.
    Anders Tkar, der Priester.
    Er schwankte nicht in seinem Glauben, ebenso wie er unerschütterlich auf einem Standpunkt beharrte, den er einmal eingenommen hatte. Noch nie hatte Gkor erlebt, daß der Priester von seiner Meinung abgewichen war. Allerdings mußte er zugeben, daß Tkar sich nur äußerst selten irrte. Doch es kam vor, und da Tkar auch dann nicht bereit war, einen Fehler einzusehen und einzulenken, erwies sich die Zusammenarbeit mit ihm oftmals als äußerst schwierig. Gkor hatte es längst aufgegeben, sich mit ihm auf Auseinandersetzungen einzulassen. Er beugte sich lieber dem Willen des Priesters, weil das der bequemere Weg war.
    Plötzlich schrie Kedrk, der Ortungsspezialist, auf.
    „Da ist jemand in der Nähe des Heiligtums", rief er. „Eine schwebende Plattform."
    Der Kommandant und der Priester sprangen aus ihren Sesseln auf. In ihrer Hast prallten sie zusammen, stammelten eine Entschuldigung und watschelten zum Ortungsleitstand hinüber.
    Kedrk zeigte auf einen der Bildschirme.
    „Ich habe die Aufnahme gestoppt", erklärte er, „weil der Antigravschlitten schon wieder hinter einem Trümmerstück verschwunden ist."
    „Ich habe schon von vielen Völkern gehört, und ich bin schon manchen begegnet", sagte der Kommandant, „doch solche Wesen habe ich noch nie gesehen."
    „Feuer!" befahl der Priester. „Vernichtet sie!"
    „Du willst sie töten, ohne vorher Kontakt mit ihnen aufgenommen zu haben?" fragte Gkor. „Vielleicht haben sie eine wichtige Aufgabe zu erfüllen? Könnten es nicht Wächter des Heiligtums sein?"
    „Niemals!" rief der Priester. „Wir sind das auserwählte Volk. Wer außer uns hätte das Recht, sich in der Nähe der Antenne aufzuhalten? Niemand. Schießt endlich, bevor sie uns entkommen."
    Gkor überlegte nicht lange.
    In einem

Weitere Kostenlose Bücher