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109 - Der Werwolf und die weiße Frau

109 - Der Werwolf und die weiße Frau

Titel: 109 - Der Werwolf und die weiße Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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nicht geschlafen haben. Geklopfe an der Tür weckte Abi und mich.
    Ich sprang aus dem Bett und öffnete die Tür.
    „Torsten Gerson ist auf dem Weg hierher", sagte der Bauer.
    Wir traten in die Bauernstube, von der aus wir einen guten Blick auf die Straße hatten. Ich sah einen Pritschenwagen, auf dem sich ein Käfig befand, in dem drei Wölfe steckten; außerdem einen jungen Mann, der langsam die Straße zum Bauernhof herauf stieg.
    „Sie bleiben im Haus, Herr Teichner!" sagte ich. „Ich werde mit Gerson sprechen."
    Ich öffnete die Eingangstür, trat ins Freie hinaus, kniff die Augen zusammen und musterte Gerson. Er war ein Dämon. Die Ausstrahlung war überdeutlich zu spüren.
    Gerson war ziemlich groß, breitschultrig, und sein Gesicht war braungebrannt. Seine Gesichtszüge wirkten sanft, und ein freundliches Lächeln umspielte seinen Mund.
    Guten Tag!" sagte Torsten Gerson freundlich. „Ist Hermann Teichner zu Hause?"
    „Ja, er ist zu Hause. Aber er ist krank. Was wollen Sie von ihm? Wer sind Sie?"
    „Ich bin Torsten Gerson", stellte er sich vor.
    „Hermann erzählte mir von Ihnen", sagte ich und musterte den Dämon böse. „Sie haben einen Zoo in der Nähe."
    „Stimmt. Deshalb bin ich auch hier. Vergangene Nacht sind mir einige Wölfe entlaufen. Ich suche jetzt nach ihnen."
    „Hermann berichtete mir, daß vergangene Nacht zwei Wölfe um den Hof herumgeschlichen sind." „Er braucht keine Angst zu haben. Die Tiere sind völlig harmlos. Sie sind zahm."
    „So zahm sind sie aber nicht", knurrte ich und hob meine linke Hand. „Mir lief vergangene Nacht ein Wolf in der Gegend von Winden über den Weg. Er biß mich. Und die Wunde tut verdammt weh."
    Gersons Augen leuchteten einen Augenblick auf. „Das tut mir aber leid. Doch war es sicherlich keiner von meinen Wölfen."
    „Es kann nur einer von Ihren Biestern gewesen sein", sagte ich scharf und trat einen Schritt auf ihn zu. „Verschwinden Sie, Gerson! Wenn diese Nacht wieder ein Wolf zu sehen ist, dann verspreche ich Ihnen, daß wir ihn erschießen werden."
    „Nur noch ein Wolf befindet sich in Freiheit. Und ich bin ziemlich sicher, daß ich ihn noch heute finden werde. Sollten Sie irgendwelche Schadenersatzansprüche stellen wollen, dann wenden Sie sich bitte ruhig an mich!"
    Der Dämon reichte mir eine Karte.
Torsten Gerson,
stand darauf.
Waid 5.
    Er winkte mir zu, ging zu seinem Wagen, stieg ein und fuhr los. Dabei hatte ich Gelegenheit, die Wölfe zu mustern. Es waren große Tiere, die friedlich wirkten.
    Ich war ziemlich sicher, daß Torsten Gerson der Dämon war, der hier das Kommando führte. Eine Zeitlang hatte ich mit dem Gedanken gespielt, ihn gleich zum Kampf zu fordern, doch es mir dann anders überlegt. Ich wollte Gerson überraschen. Langsam entwickelte ich einen Plan, wie ich ihn täuschen konnte.
    Abi erzählte ich von meinem Gespräch mit Gerson. Wir waren allein in der Bauernstube.
    Der Däne wurde langsam zu einem Problem. Ich mußte ihn ausschalten; zumindest für einige Zeit; denn ich wollte allein zu Torsten Gerson.
    Schweigend rauchte ich eine Zigarette, trank ein Glas Bier und dachte weiter über meinem Plan nach. Dann drückte ich die Zigarette aus und ging in die Toilette. Mit dem Vexierer veränderte ich meine linke Hand.
    „Nimm mir bitte den Verband ab, Abi!" bat ich, als ich zurückkam.
    Er nahm den Verband ab, und sein Mund verzerrte sich, als er die Hand betrachtete. Von der Bißwunde war nichts mehr zu sehen, dafür war der Handrücken bis zum Handgelenk mit einem dichten rotschimmernden Pelz bedeckt.
    „Ich werde zu einem Werwolf!" sagte ich entsetzt.
    „Sieht tatsächlich so aus", stellte Abi fest.
    „Ich fürchte, daß ich mich bei Einbruch der Dunkelheit verwandeln werde", flüsterte ich mit zitternder Stimme. „Ich werde dann zu einem Untier werden."
    „Das werde ich verhindern", sagte Abi und legte seine Pistole auf den Tisch.
    Etwa drei Stunden noch, dann würde es dunkel sein.
    „Hör mir zu, Abi!" sagte ich leise. „Sollte ich sterben, dann komme jeden Tag zu einem Steinbruch, der sich östlich von Winden befindet. Dort erwarte ich einen Mittelsmann. Das Kennwort lautet ,Hunter'. Dieser Mittelsmann wird dich zu Dorian Hunter bringen."
    „Woher weißt du das?" fragte Abi mißtrauisch.
    „Das sagte mir Hermes Trismegistos, als ich mit ihm heute telefoniert habe."
    Ich verfiel in ein düsteres Brüten. Abi stellte mir einige Fragen, doch ich reagierte nicht; ich tat so, als würde ich starke Schmerzen

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