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109 - Der Werwolf und die weiße Frau

109 - Der Werwolf und die weiße Frau

Titel: 109 - Der Werwolf und die weiße Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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haben.
    Lore Teichner servierte das Abendbrot. Es gab fetten Schweinebraten, Sauerkraut und dunkle Knödel. Dazu tranken wir Bier aus Tonkrügen.
    Nach dem Essen befahl ich der Familie, daß sie schlafen gehen sollte.
    Langsam wurde es dunkel.
    Jetzt mußte ich den ersten Teil meines Planes verwirklichen. Ich sprang plötzlich auf, griff mir mit beiden Händen ans Gesicht und wankte in die Toilette. Dabei stöhnte und keuchte ich. Ich sperrte die Tür ab, griff nachdem Vexierer, klappte das magische Gerät auf, stellte es auf den Boden und setzte mich auf die Klosettmuschel.
    Es dauerte kaum zwei Minuten, und ich hatte meine Verwandlung abgeschlossen. Ich warf einen Blick in den kleinen Spiegel und nickte zufrieden.
    Mein Kopf war mit einem dichten Pelz bedeckt. Die Ohren waren lang und spitz zulaufend, die Nase war flach wie die eines Affen, der Mund lippenlos, und ich hatte ein Raubtiergebiß. Die Augen waren rund und groß wie Fünfmarkstücke und leuchteten rubinrot. Meine Körperstatur hatte ich ebenfalls verändert; ich war breiter und muskulöser geworden. Meine gewaltigen Muskeln sprengten fast meinen Anzug. Die Hände hatte ich zu werwolfartigen Klauen verwandelt.
    Ich fauchte heiser.
    „Was ist los, Steiner?" fragte Abi und schlug mit der Faust an die Tür. Diesmal knurrte ich. Dann stieg ich rasch auf die Klomuschel und öffnete das Fenster. Es war groß genug. Nochmals knurrte ich.
    „Öffne sofort die Tür, Steiner!" schrie Abi. „Ich breche sie sonst auf!"
    Geschmeidig schwang ich mich auf das Fensterbrett, blieb einen Augenblick dort hocken und sprang dann in den Hof. Geduckt schlich ich zur Eingangstür und richtete mich langsam auf.
    Ich mußte nicht lange warten, da wurde die Tür geöffnet, und Abi trat heraus. In der rechten Hand hielt er die entsicherte Signalpistole. Er blickte nach rechts, und als er den Kopf in meine Richtung drehte, sprang ich brüllend auf. Mit der rechten Pranke schlug ich ihm die Pistole aus der Hand. Dann stieß ich Abi gegen den Türstock und, die Pistole zur Seite. Mühelos hob ich den kräftigen Dänen hoch, schleuderte ihn ins Haus, warf mich auf ihn und drückte ihn zu Boden. Abi wehrte sich verzweifelt. Mit beiden Händen schlug er nach mir.
    „Halt dich still!" fauchte ich. „Ich will dich nicht töten, nur für einige Zeit ausschalten."
    Doch der Däne hörte nicht auf mich. Er kämpfte, als ginge es um sein Leben. Mir blieb keine andere Wahl. Ich hob die rechte Pranke und schlug zu. Halb bewußtlos sackte Abi zusammen. Aus einer Abstellkammer holte ich eine Schnur, drehte Abi auf den Bauch und fesselte seine Hände auf dem Rücken. Dann drehte ich ihn zur Seite.
    Er öffnete die Augen und blickte mich wütend an.
    Geschickt sprang ich auf und blieb vor ihm stehen.
    „Ich habe mich in einen Werwolf verwandelt", sagte ich. Meine Stimme klang rauh. „Noch denke ich wie ein Mensch. Das kann sich aber bald ändern. Denk an den Mittelsmann, den ich dir schicken werde!"
    Als ich das Haus verließ, war es Nacht. Der hochstehende Mond spendete genügend Licht. Ich ging am Hof vorbei und betrat die Straße.
    Um Abi machte ich mir keine Sorgen. Die Fesseln hatte ich nicht besonders kräftig angezogen; er sollte eigentlich keine Schwierigkeiten haben, sich zu befreien.

    Unga starrte nachdenklich das Telefon an. Fünfmal hatte er die Nummer von Castillo Basajaun gewählt, doch nur irres Gelächter und wilde Schreie waren zu hören gewesen.
    Don Chapman und Dula saßen auf dem Tisch und blickten Unga an. Die beiden waren etwa dreißig Zentimeter groß. Dons Haar war schneeweiß. Trotz seiner Kleinheit sah er noch immer recht gut aus. Früher war er ein Secret-Service-Mann gewesen, jetzt half er Unga, so gut es ging. Dula war ein ungemein hübsches Mädchen mit einem katzenhaften Gesicht.
    „Ich fürchte, Luguri greif die Burg an", stellte Don fest.
    Unga nickte und griff wieder zum Telefonhörer.
    „Ich werde mal Trevor Sullivan anrufen", meinte er. „Vielleicht weiß er etwas Näheres."
    Eine Minute später hatte er Trevor Sullivan am Apparat.
    „Hallo, Trevor! Hier spricht Unga."
    „Unga?" fragte Sullivan überrascht.
    „Ich versuchte Coco zu erreichen, doch ich bekomme mit der Burg keine Verbindung. Wissen Sie was dort los ist?"
    „Nein, das weiß leider der nicht. Auch ich habe schon ein paarmal angerufen. Die Fernschreibverbindung ist ebenfalls unterbrochen. Ich mache mir große Sorgen."
    „Ich mir auch", sagte Unga. „Ich werde hinfliegen."
    „Tun Sie

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