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109 - Der Werwolf und die weiße Frau

109 - Der Werwolf und die weiße Frau

Titel: 109 - Der Werwolf und die weiße Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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bewegen, doch er konnte sehen.
    Unga stand vor dem Doppeltor der Burg. Sein Körper war von grellroten Blitzen eingehüllt. Der Steinzeitmensch brüllte, als er sah, daß Don sich in der Gewalt der Dämonen befand. Wütend stemmte er sich gegen die Kraft der Blitze, ohne etwas auszurichten.
    Der Wolfsmensch drückte stärker seine Hand zusammen, und Don glaubte, vor Schmerz bewußtlos zu werden. Der Druck verstärkte sich.. Der Puppenmann stöhnte laut.
    Das ist das Ende, dachte er, bevor er bewußtlos wurde.

    Eine halbe Stunde lang rannte ich nun schon durch den Wald. Der Wald kam mir verzaubert vor. Kein Geräusch - außer das meiner Schritte - war zu vernehmen; kein Tier war zu sehen.
    Ich überquerte rasch eine Lichtung und kam an einem uralten verlassenen Friedhof vorbei. Die meisten Grabhügel waren mit Unkraut bewachsen, die Kreuze waren umgefallen.
    Zwischen den Gräbern sah ich eine Gestalt, die rasch auf mich zukam. Es war eine Frau, die ein weißes Gewand trug. Das Gesicht sah unwirklich schön aus; es war bleich, und die Augen waren groß und dunkel. Das Gewand betonte die aufreizenden Rundungen ihrer Brüste und ihrer Hüften. Ihr Haar fiel glatt über die Schultern und schillerte bei jeder Bewegung in einer anderen Farbe.
    Ich drehte mich um, blieb breitbeinig stehen und schnüffelte.
    Es war keine normale Frau. Von ihr ging etwas Dämonisches aus. Noch konnte ich nicht feststellen, ob sie selbst ein Dämon war oder nur ein Dämonendiener.
    Sie lächelte und griff sich ins Haar, das jetzt wie Phosphor leuchtete. Selten zuvor hatte ich eine verführerische Frau gesehen. Ihre Bewegungen waren geschmeidig wie die einer geübten Tänzerin. Fasziniert starrte ich sie an. Ein unglaublicher Zauber ging von ihr aus, der die dämonische Ausstrahlung überstrahlte.
    „Bist du Torstens Bruder?" fragte sie mich.
    Ihre Stimme klang glockenhell.
    Ich antwortete nicht.
    Zwei Schritte vor mir blieb sie stehen.
    „Ich bin Leida", flüsterte sie einschmeichelnd.
    Sie schüttelte leicht den Kopf, und ihr langes Haar bewegte sich.
    Das Haar war ihre Waffe. Wäre ich tatsächlich ein Wolfsmensch gewesen, wäre ich ihr hoffnungslos verfallen.
    Sie bewegte sich verführerisch. Jeder Zug ihres Gesichtes war vollkommen. Die Stirn war glatt, ihr Blick lebhaft, der Mund klein und herzförmig. Ihre hohen Brüste zeichneten sich unter dem leichenhemdartigen Gewand ab. Ihre Hüften waren rund, und die Beine waren lang und gut geformt.
    Noch konnte ich nicht erkennen, wer sich hinter dieser schönen Frauengestalt verbarg. Die magische Kraft ihrer langen Haare verhinderte das.
    Ihre rechte Hand strich über meinen Nacken, und sie drängte sich einen Augenblick lang eng an mich. Ich spürte den federnden Druck ihrer Brüste und wurde von der Flut ihres Haares überschwemmt.
    Sie zog mich mit sich fort, quer durch die Grabreihen hindurch. Ich spielte die Rolle des von ihr magisch Beeinflußten, neugierig, welche Aufgabe sie zu erfüllen hatte.
    „Ist Torsten dein Bruder?" fragte sie wieder.
    „Nein", sagte ich heiser.
    Sie lächelte und schob mich in eine düstere Gruft. Ein bestialischer Gestank schlug mir entgegen. Berge von Menschenknochen waren zu sehen.
    Nun wußte ich, wer sich hinter Leidas Maske verbarg. Sie war ein Ghoul, eines jener Geschöpfe, die sogar in der Schwarzen Familie gemieden wurden. Ich war schon oft mit Leichenfressern zusammengekommen, doch nie zuvor mit einem, der in der Maske einer schönen Frau aufgetreten war.
    Ich würgte meinen Ekel hinunter.
    „Ich werde dich zu meinem Diener machen", flüsterte der Ghoul.
    Nur mühsam beherrschte ich mich. Nur zu gern hätte ich meinen Kommandostab herausgezogen, den Ghoul aufgespießt und ihn dann verbrannt. Doch damit mußte ich warten. Erst wollte ich wissen, was Leida beabsichtigte.
    Irgendwo heulte ein Wolf. Leida zuckte zusammen. Sie trat einen Schritt zur Seite und blickte aus der Gruft über den Friedhof. Ich bewegte mich nicht.
    Für einen Augenblick fiel Leidas Maske. Ihr Gesicht wurde totenkopfartig, und ich roch den grauenhaften Gestank, der ihrem Körper entströmte.
    Ein Rudel Wölfe betrat den Friedhof und lief hechelnd auf die Gruft zu. Hinter dem Rudel ging ein Wolfsmensch her. An seiner Ausstrahlung erkannte ich ihn sofort. Es war Torsten Gerson. Als Wolfsmensch hatte er keinerlei Ähnlichkeit mit seiner menschlichen Maske, die er tagsüber trug.
    Die Wölfe blieben vor der Gruft stehen und heulten durchdringend. „Leida!" schrie der

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