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109 - Kastell des Dämons

109 - Kastell des Dämons

Titel: 109 - Kastell des Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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hatte, war der Erfinder dieses elektrisch
geladenen Flechtwerkes.
    Bisher hatten
sie ihren Zweck hundertprozentig erfüllt, fragte sich nur, ob auch jetzt, nach
dem Ausfall der Spannung, noch die gesamte Sicherungsdynamik vorhanden war .. .
    Wenn nicht,
dann .. .
    Es knirschte
im Gemäuer!
    Der Butler
fuhr zusammen und wurde kreidebleich.
    Die Fugen
zwischen den sechs gewissen Quadern wirkten plötzlich breiter. Die Wand vor ihm
bewegte sich, und die Öffnung sprang auseinander, um den unheimlichen Bewohner
dieses Hauses einzulassen.
    Grauer,
pulsierender Nebel, in dem ein langes, rüsselartiges Rohr zu erkennen war,
strömte zischend herein.
     
    ●
     
    Er beugte sich
nach vorn. Seine Sinne waren aufs äußerste gespannt, und er wußte, daß er sich
hier nicht so verhalten durfte, als wäre alles vorbei. Dieses Haus fraß
Menschen! Die Gefahr war noch nicht vorbei. Solange er sich noch hier drin
befand, mußte er jeden Augenblick damit rechnen, daß auch ihm
.. .
    Der Gedanke
und die Ahnung waren ein und dasselbe. Intuitiv spürte Larry Brent die tödliche
Gefahr.
    Links, rechts
und vor ihm nichts. Aber sein Rücken war ungeschützt...
    Er ließ sich
nach vorn fallen und landete direkt neben der Leiche. Sich herumrollend,
erkannte er, daß sein Leben an einem seidenen Faden gehangen hatte.
    Vor ihm stand
in ihrem hübschen, hellen Kleid, das ihre schlanke Figur voll zur Geltung
brachte, Camilla, ein langes, blutbesudeltes Messer in ihrer Rechten.
    „Camilla!“
    „Ich bin
nicht Camilla! Ich bin Asunta“, sagte eine andere Stimme aus dem Mund des
zarten Mädchens.
    Die Gestalt
verschwamm. Die Vision blieb ein Eindruck.
    Camillas
Umrisse wurden schwächer. Die Hand, noch zum Stich erhoben, flatterte wie eine
Fahne im Wind und der gesamte Körper verging, als würde eine Wasserflut ihn
hinwegspülen ...
    Das Gefühl
des Grauens, der Beklommenheit, schwand. Plötzlich erfolgte ein entsetzter
Aufschrei. Funken sprühten, es knirschte im Gemäuer, als würde das ganze Haus
zusammenbrechen.
    Larry sprang
auf. Er jagte durch das Gewölbe. Der Gedanke, daß sich die ganze geistige
Kraft, die hier wirksam
    wurde , auf einen
einzigen Punkt konzentrierte, wurde in ihm wach, noch ehe er jene Stelle
erreichte, und sah, daß dies der Wahrheit entsprach.
    Ein
Mauerdurchbruch! Dahinter tobte sich der Dämon, der sowohl Schattengestalt,
Kettenrassler und Camilla sein konnte, in seiner wahren Gestalt aus.
    Die Drähte,
welche sich wie Spinngewebe über die Wände, die Decke und den Boden zogen,
hüllten funkensprühend den Unheimlichen ein. Larry sah ein verzerrtes, riesiges
Gesicht vor sich, das sich durch einen rüsselartigen Auswuchs hervortat. Die
Augen, blutunterlaufen, waren groß wie Teller, und die mit Angst und Grauen
erfüllte Luft, die der Unheimliche ausstieß, strömte eiskalt an seinem Gesicht
vorbei.
    Amos war im
ersten Ansturm des wütenden Dämons, der hier die gesamte Einrichtung
verwüstete, die ihm so etwas Ähnliches wie Schmerzen zu bereiten schien, gegen
die Armaturen gefallen, die mit dünnem Plastikmaterial verkleidet waren.
    Der Butler
stieß sich in dem Augenblick ab, als X-RAY-3 hereinstürmte.
    Von der
anderen Seite des Fluchttunnels tauchte im gleichen Augenblick eine zweite
Gestalt auf.
    Eine Frau.
Amos lief ihr genau in die Arme.
    „May?!“
stöhnte er. „Um Gottes willen! Was machen Sie denn hier? Nichts wie weg hier,
schnell!“ Er warf den Kopf herum. Larry Brent stand neben ihm. Amos begriff die
Welt nicht mehr. „Sie alle hier?“ fragte er entsetzt, während das unheimliche
Geistgeschöpf noch zwischen den Drähten wühlte und sie zerriß. Es krachte, als
würden Peitschenschnüre durch die Luft gezogen.
    Das Netzwerk
war fast völlig zerrissen.
    „Es kann sich
nur noch um Sekunden handeln, dann hat er völlige Bewegungsfreiheit“, stieß
Amos hervor. „Kommen Sie! Durch den Tunnel! Wir müssen so weit wie möglich vom
Kastell entfernt sein, wenn er sich befreit hat. Sonst sind wir verloren. Er
verschließt uns den Fluchttunnel, und .wir werden seine Opfer. Schnell,
schnell!“
    Er stieß
Morna in den Rücken. Die Schwedin lief leichtfüßig in die Dunkelheit zurück,
aus der sie gekommen war.
    Sie hatte den
Mechanismus gefunden, den auch Amos jetzt wieder betätigte, als sie am Ende des
Stollens ankamen. Dieser Keller unterhalb des Kastells, der aus einer anderen
Zeit stammte, hatte es in sich.
    Der
Fluchttunnel in unmittelbarer Nähe des unterirdischen Flusses, hatte einst

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