Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
109 - Kastell des Dämons

109 - Kastell des Dämons

Titel: 109 - Kastell des Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
hing unter der Decke, zuckte und schrie, daß die Luft
erzitterte.
    Es zischte
und fauchte, und der riesige Leib des Dämons preßte sich aus den Spalten und Löchern nach draußen.
    „Das ganze
Haus bricht zusammen! Nichts wie weg hier!“
    Amos Slythe
jagte auf Mary Hotkins zu, die langsam auf die Seite kippte.
    Larry, den
Erlösung bringenden Gegenstand in der Hand, rappelte sich auf.
    Fast zur
gleichen Zeit erreichte er gemeinsam mit Slythe das Medium.
    „Mistreß
Freely - Morna Ulbrandson - in der Familiengruft“, kam es zuletzt über ihre
zitternden, bleichen Lippen, ehe sie endgültig vor Schwäche und Schmerzen die
Besinnung verlor.
    Für Dorothy
Freely kam jede Hilfe zu spät.
    Ein
Dachbalken stürzte herab und begrub sie unter sich. Larry Brent und Amos Slythe
erreichten mit der bewußtlosen Mary Hotkins gerade noch das Freie, ehe riesige
Steinbrocken von der Decke herabfielen.
     
    ●
     
    Das Kastell
des Dämons zerfiel.
    Die Steine
rissen auseinander, der Dachstuhl wurde sichtbar. Die Läden hingen windschief
in den Angeln, ebenso die Türen.
    Moos und Gras
zeigte sich auf dem Gestein und in den Mauerritzen.
    Das Kastell
wurde zur Ruine. Jetzt sah das Haus der Dunnerdon so aus, wie es wirklich nach
einem Jahrhundert sich zeigte.
    Es war keine
Menschenfalle mehr, hier würde niemand mehr hergelockt werden.
    Das Kastell
war eine Ruine.
    Wie eine drohende
Wolke schwebte der sich auflösende, schreiende und zuckende Leib des Dämons
über ihnen. Als entweiche ein Geist aus der Flasche, so schraubte sich sein
nebelhafter Körper in den nächtlichen Himmel.
    Ein riesiger,
verzerrt wirkender Kopf, gewaltige, blutunterlaufene Augen, Teufelsohren, ein
rüsselartiger Auswuchs, durch den pfeifend und brüllend die Luft entwich.
    Gewaltige,
krallenbewehrte Hände schoben sich aus den wabernden Nebeln. Aber der Dämon
konnte ihnen nichts mehr anhaben. Doña Carmens Asunta wurde zu einem dünnen Nebelstreifen, der verwehte.
     
    ●
     
    Sie eilten in
das Haus der Freelys. Von dort aus riefen sie einen Arzt an, und Amos befreite
Morna aus der Gruft, während Larry die Wunde Marys verband.
    Dem Hausherrn
wurde die Nachricht vom Tod seiner Frau überbracht. Man ließ ihn über die
Hintergründe nicht im unklaren .
    William
Freely war bewegt: „Ich hielt sie die ganze Zeit schon für verrückt“, sagte er
tonlos und mit maskenhaft starrer Miene. „Aber dann sah ich, was auch sie sah.
Und das machte mir Angst, weil ich der Meinung war, daß auch ich wahnsinnig
würde. Ich suchte die Einsamkeit, um über mich nachzudenken, um zu erkennen,
was es bedeutet, verrückt zu sein, aber doch noch die Kraft zu haben, darüber
nachdenken zu können. Aber alles - war das Werk dämonischer Mächte. Doch nun
ist es vorbei.“
     
    ●
     
    Mary Hotkins
mußte nicht ins Krankenhaus eingeliefert werden. Sie war die einzige, die von
sich behaupten konnte, die Begegnung mit Asunta in dessen Haus trotz dessen
direktem Angriff lebend überstanden zu haben. In einem gemütlichen Restaurant
in Launceston feierte man Abschied - und auch Wiedersehen mit Jenifer Harper.
    Morna hatte
ihr telegrafiert, dorthin zu kommen.
    Gemeinsam
saßen sie an einem Tisch: Amos Slythe, Mary Hotkins, Morna Ulbrandson, Jenifer
Harper und Larry Brent. Jenifer bekam vor Staunen den Mund nicht mehr zu, als
sie erfuhr, was in den vier Tagen ihrer Abwesenheit alles passiert war.
    Sie griff
nach einer Zigarette, aber die Schachtel lag so weit entfernt, daß sie sie
nicht gleich erreichte.
    Larry
handelte geistesgegenwärtig, beugte sich ein wenig über den Tisch, um die
Schachtel hinüberzureichen.
    Im gleichen
Augenblick piekte ihn etwas ins Hinterteil.
    „Ich glaub,
ich spinn’!“ entfuhr es ihm so leise, daß gerade Morna, die unmittelbar neben
ihm saß, es hören konnte. „Du hast es doch tatsächlich gewagt, mich ...“
    „Ja,
Sohnemann“, zischelte sie. „Ich hab’ gesagt, daß der Moment kommt, wo ich mich
räche. Ich schlag’ mit den gleichen Waffen zurück.“
    „Das ist
undamenhaft.“
    „Und ich
finde es unmännlich, wenn du mich kneifst. Es steht nirgends geschrieben, daß
eine Frau nicht das darf, was ein Mann sich erlauben kann.“
    „Sie lächeln
so schmerzlich“, sagte Jennifer Harper.
    „Nun ja“,
erwiderte Larry, sich zurücksetzend. „Man ist schließlich froh, wenn man eine
Sache erfolgreich zum Abschluß gebracht hat. Das bereitet dann schon Freude.“
    „Ach so.“
Jenifer Harper nickte und steckte die Zigarette zwischen ihre

Weitere Kostenlose Bücher