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109 - Kastell des Dämons

109 - Kastell des Dämons

Titel: 109 - Kastell des Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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darüber sollten Sie uns etwas erzählen, Amos.“
    „Und Sie
sollten mir über sich etwas erzählen, Mister Brent, Miß May.“ Er sah einen nach
dem anderen an. „Sie machen Ihre Sache recht gut, May, aber Sie sind alles andere
als ein Hausmädchen.“
    „Woran haben
Sie das erkannt, Amos? Mit Ihrem psychologisch geschulten Auge?“ fragte Morna
lächelnd.
    „Fast, ja.
Wenn man oft mit Menschen, ihren Sorgen und Nöten zu tun hat, dann sieht man
einem doch manches an, was ein anderer wiederum nicht sieht. Ich habe
Psychologie studiert wie mein Bruder, der dort drüben in diesem verfluchten
Haus sein Leben verloren hat!“
     
    ●
     
    Er hieß in
Wirklichkeit Dr. Amos Slythe. Vor fünf Jahren, unmittelbar nach dem
Verschwinden seines Bruders, hatte er seinen herkömmlichen Lebensstil
aufgegeben und sich in die Dienste der Familie Freely vermitteln lassen.
    „Ich wollte
Leans Schicksal klären“, fuhr er fort. „Aber ich durfte dabei nicht in den
gleichen Fehler verfallen wie er. Alle Unterlagen, die er über das Kastell der
Dunnerdon zusammengetragen und die er selbst verfaßt hatte, studierte ich
gründlich. Lean war verschwunden. Er hatte keine Spuren hinterlassen. Was war
da drüben passiert? Ich forschte, ich setzte jede frei Minute ein. Allein den Berg von Papier durchzuarbeiten, den Lean in seinem
Arbeitszimmer zurückgelassen hatte, kostete mich ein Jahr. Ich ergänzte
fehlendes durch eigene Erfahrungen und Nachforschungen. Ich stieß auf den
Geheimgang des alten Gemäuers, auf dessen Grundmauern das Kastell errichtet
worden war. Ich stieß auch auf den unterirdischen Fluß, der durch einen
Mechanismus umgeleitet werden konnte und einen zweiten Fluchttunnel, in den man
früher Feinde gelockt hat und dann unter Wasser setzen konnte.“
    Amos Slythe
blickte auf Larry. „Sie gerieten in diesen Teil des Stollens. Der Mechanismus
wurde ausgelöst, und die Kammer füllte sich mit Wasser. Von innen ließ sich die
Falltür nicht mehr öffnen, im Gegenteil! Je öfter man dagegendrückt, desto
fester wird der Sitz. Raffiniert ausgeklügelt!“
    „Davon kann
ich ein Lied singen“, bestätigte Larry. „Aber wie kamen Sie dazu, mich
herauszuholen, nachdem mir das Wasser schon mehr als nur bis zum Hals stand?“
    „Hier!
Damit!“ Dr. Slythe deutete auf seine Apparatur, die von den dunklen Brettern
der Wandverkleidung perfekt tagsüber versteckt wurde. „Nun ist sie wertlos.
Alle Signale, die drüben im Haus ausgelöst wurden, konnte ich hier empfangen.
Als die Warnlampe aufblinkte, wußte ich sofort, da ist jemand ins Haus
eingedrungen und hat nicht aufgepaßt. Jetzt fließt Wasser in die Kammer. Ich
konnte mich freimachen und eilte hinüber. Es ist nicht schwer, vom zweiten
Stollen aus, durch den wir eben gekommen sind, den Rückfluß des Wassers
einzuleiten. Das geht schnell. Und bei Ihnen war es allerhöchste Zeit. Ich
holte Sie heraus, schleifte Sie durch den Tunnel und konnte erfolgreich
Wiederbelebungsversuche anstellen. “
    Dazu wollte
Larry noch etwas sagen, aber Morna Ulbrandson war schneller: „Sie wurden aber
dabei gestört. Sir William, der einen Spaziergang machte, tauchte auf.“
    „Ja. Da bin
ich weggelaufen, ehe es zu peinlichen Fragen kommen konnte.“ „Da ließen Sie
mich einfach liegen?“ „Ich wunderte mich, daß ich Sie überhaupt so schnell
wieder munter bekam. Sie haben eine Natur wie ein Pferd. Als ich davonlief, war
mir klar, daß Sie es schaffen würden. Sie waren bereits ansprechbar. Nun, Sie
haben mich auch nicht mehr gebraucht. Sir William besorgte den Rest.“
    Slythe setzte
die Geschichte seines Butlerdaseins fort. „Ich wußte, daß ich nicht damit
rechnen konnte, daß die Polizei den Fall aufklärte. Es gab keine Spuren, und es
fehlten ihnen vor allem die Möglichkeiten und Voraussetzungen, einem Spuk auf
den Grund zu gehen, der Menschen fraß. Sie konnte nur eines tun: darauf
hinweisen, das Haus nicht zu betreten, falls wirklich etwas dran sein sollte an
dem Fluch. Mein Bruder und ich - wir verstanden uns prächtig. Wir ergänzten
uns. Wir hatten die gleichen Interessen. In seinen Papieren fand ich den
Entwurf eines Dämonennetzes, wie er es bezeichnet hat. Wahrscheinlich wollte er
es erst testen. Er kam nicht dazu. Er ging von dem Gedanken aus, daß
elektrische Felder, wenn sie ein bestimmtes Muster ergaben, wie eine Falle
wirkten. Ich machte mich an die praktische Ausführung dieses Gedankens. Zwei
Jahre brauchte ich, ehe ich alles beisammen hatte. Ich konnte nur

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