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109 - Via Diavolo - Straße des Bösen

109 - Via Diavolo - Straße des Bösen

Titel: 109 - Via Diavolo - Straße des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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bewaffnet.
    Gladiatoren! Im zwanzigsten Jahrhundert! schrie es in Orson Vaccaro. Ich bin reif für die Irrenanstalt!
    Nach wie vor redete er sich ein, ein Trugbild vor sich zu haben, und da er Carmine Rovere im Nacken hatte, wollte er die Halluzination ignorieren.
    Endlich wagte er sich einen Schritt vor, auf die Gladiatoren zu. Gleich werden sie wie Seifenblasen zerplatzen, dachte Vaccaro. Oder ich gehe durch sie hindurch, als wären sie nicht vorhanden. Ach, was denke ich denn da? Natürlich sind sie nicht vorhanden!
    Er machte den nächsten Schritt. Da setzte ihm plötzlich einer der Gladiatoren das Schwert an die Kehle. Orson Vaccaro wurde zum Eisblock.
    Er spürte die Schwertspitze. Sie saß unter seinem Adamsapfel. Wenn er so verrückt war, trotzdem weiterzugehen, war er erledigt.
    Eine Sinnestäuschung spürt man nicht. Folglich mußten diese drei Gladiatoren echt sein. Vaccaro konnte sich das zwar nicht erklären, aber war in dieser Situation noch eine Erklärung nötig?
    Vorwärts konnte er also nicht, denn vor ihm lag der Tod! Also mußte er zurück, und zwar schnell. Es war besser, Carmine Rovere in die Arme zu laufen, als von einem Gladiatorenschwert durchbohrt zu werden.
    Er zuckte in Gedankenschnelle herum. »Rovere, helfen Sie mir!« schrie er.
    Gleichzeitig startete er, und Carmino Rovere griff zur Dienstwaffe. Vaccaro dachte nicht mehr an seinen Revolver. Er dachte nur noch an Flucht.
    Aber die Gladiatoren wollten ihn nicht entkommen lassen. Als Vaccaro startete, schlug jener Kämpfer, der ihm vorhin das Kurzschwert angesetzt hatte, mit der Waffe zu.
    Er hätte ihn töten können. Er hätte das Schwert nur geringfügig zu drehen brauchen, dann hätte die doppelschneidige Klinge den Verbrecher getroffen.
    So aber bekam Vaccaro den Schlag mit der Breitseite ab. Sterne spritzten vor seinen Augen hoch wie bei einem nächtlichen Feuerwerk. Vaccaro stöhnte.
    Seine Beine gehorchten ihm nicht mehr. Die Kraft wich aus seinen Knien. Er knickte ein.
    Carmine Rovere wurde Augenzeuge der ungewöhnlichsten Entführung, die es in Rom jemals gegeben hatte.
    Er hielt die Dienstwaffe mit beiden Händen, wagte aber nicht abzudrücken, weil Gefahr bestand, daß er eventuell Vaccaro traf.
    Rovere war kein besonders guter Schütze. Er haßte Waffen, und ihm gingen die Pflicht-Schießübungen gegen den Strich. Waffen bringen Unglück. Das war seine Ansicht.
    Aber manchmal konnten sie auch Menschen retten. Wie jetzt, möglicherweise.
    »Vaccaro!« schrie er. »Fallenlassen!«
    Es wäre nicht nötig gewesen, das zu rufen, denn Orson Vaccaro konnte sich sowieso nicht mehr auf den Beinen halten.
    Kaum sackte er zusammen, da drückte Carmine Rovere ab. Der Knall der Waffe peinigte sein Trommelfell.
    Die Kugel traf einen gepanzerten Arm und jaulte als Querschläger davon.
    Rovere zog noch einmal durch. Er hoffte, mit dem zweiten Schuß mehr Glück zu haben, und das Geschoß traf tatsächlich einen der Gladiatoren in die Brust.
    Deutlich konnte Carmine Rovere das dunkle Loch in der Herzgegend sehen. Der nackte Kämpfer machte eine unwillige Handbewegung, aïs wollte er ein lästiges Insekt wegfegen, und als er den Arm sinken ließ, war die Verletzung verschwunden.
    Orson Vaccaro drohte auf die Stufen zu stürzen und diese hinunterzupurzeln, doch das verhinderten die Gladiatoren. Sie packten ihn mit eisenhartem Griff.
    Es tat weh, und er brüllte mit schmerzverzerrtem Gesicht auf. »Helfen Sie mir, Rovere!« schrie er verzweifelt.
    Die Gladiatoren hielten ihn fest. Er wehrte sich wild, doch seine Kraft reichte nicht aus, sich vom Griff der Feinde zu befreien. Sie zogen sich mit Vaccaro zurück, schleiften ihn auf den unheimlichen Riß zu.
    »Rovere, so tun Sie doch etwas«, heulte der Verbrecher. »Sehen Sie nicht zu, wie man mich verschleppt!«
    Carmine Rovere lief auf die Treppe zu. Er hatte keine Ahnung, wie er Vaccaro retten sollte. Was konnte er gegen Kerle ausrichten, die einen tödlichen Treffer wie nichts wegsteckten?
    Außerdem waren die Gegner zu dritt Er war allein. Sollte er sein Leben aufs Spiel setzen? Für einen Verbrecher? Sein Gewissen sagte ja, denn Orson Vaccaro war in erster Linie ein Mensch.
    Ein Mensch, der in Gefahr schwebte. Carmine Rovere befürchtete, daß die Gladiatoren mit dem Mann verschwanden.
    Er dachte jetzt lieber nicht daran, wie er das seinem Vorgesetzten beibringen sollte. War so etwas überhaupt glaubhaft zu erklären?
    Er näherte sich den Stufen. Sein Herz trommelte wie verrückt gegen die

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