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109 - Via Diavolo - Straße des Bösen

109 - Via Diavolo - Straße des Bösen

Titel: 109 - Via Diavolo - Straße des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Breitseite meines Schwerts knalite gegen seinen Schädel, und er war für mich keine Gefahr mehr. Ich holte mir meinen Wurfstern wieder.
    Clessius war aufgesprungen, als Mr. Silver die Arena betreten hatte. Er wies auf den Ex-Dämon und brüllte: »Töte ihn, Varcus! Laß ihn deine Flammenpeitsche spüren!«
    Der riesige Gladiator flankte über die steinerne Brüstung der Loge und landete im Sand der Arena. Er rollte die rote Flammenpeitsche aus und lief auf Mr. Silver zu.
    Ich begriff nicht, wieso Mr. Silver nicht schon jetzt etwas gegen Varcus unternahm. Warum setzte er seine Silbermagie nicht ein? Wieso versuchte er nicht, Varcus mit seinem Feuerblick zu stoppen?
    Hatte der Ex-Dämon zu lange in magischem Eisen gelegen? Konnte er deshalb seine ganze Kraft nicht aktivieren?
    Auf jeden Fall vermochte sich der Ex-Dämon noch mit seiner Silberstarre zu schützen. Von einer Sekunde zur anderen stand ein Zwei-Meter-Hüne aus purem Silber in der Mitte der Arena.
    Hell glänzte das Metall im grellen Sonnenlicht.
    »Carmine!«
    Dieser Schrei riß mich jäh herum. Giuliano Rovere hatte ihn in höchster Not ausgestoßen. Es war ein verzweifelter Hilferuf. Giuliano Rovere lag auf dem Boden.
    Er hatte seinen Dreizack verloren, und sein Gegner hatte die Waffe zum Todesstoß erhoben.
    Und Carmine Rovere konnte seinem Bruder nicht beistehen. Er war selbst in arge Bedrängnis geraten. Helfen konnte nur ich den beiden. Ich riß meinen Colt Diamondback aus dem Leder.
    Es war keine Zeit zum Zielen. Ich drückte einfach ab und hoffte, daß die geweihte Silberkugel ihr Ziel nicht verfehlte.
    Durch den Körper des Gladiators ging ein heftiger Ruck. Er ließ die Waffe fallen und stürzte in den Sand.
    Das beeindruckte Carmine Roveres Gegner jedoch überhaupt nicht. Er machte weiter und war drauf und dran, dem jungen Polizisten das Leben zu nehmen.
    Ich drückte wieder ab, und auch dieser Gegner brach zusammen.
    Jener Gladiator, der Orson Vaccaro getötet hatte, stürzte sich auf Giuliano Rovere, kaum daß er sich schwer keuchend erhoben hatte. Mein Colt Diamondback kläffte wieder, und dann war auch diese Gefahr gebannt.
    Aufregung auf den Rängen, Zum erstenmal wirkte Clessius’ magischer Schutz nicht. Das konnten die Gladiatoren nicht verstehen. Sie sprangen auf, schrien und gestikulierten wild.
    Giuliano wankte zu seinem Bruder. Carmine Rovere umarmte ihn.
    Indessen waren Mr. Silver und Varcus hart aneinandergeraten. Der Ex-Dämon tat sich sichtlich schwer. Er kämpfte nicht so souverän wie sonst.
    Varcus knallte mit der Flammenpeitsche, und ich hatte den Eindruck, daß bei jedem Treffer eine Schmerzwelle meinen Freund durchflutete.
    Mr. Silver kam nicht richtig in Schwung. Er wirkte schwerfällig wie ein Bär, Wenn er Varcus angriff, geschah es nicht mit der nötigen Schnelligkeit und Durchschlagskraft.
    Es war zu befürchten, daß Varcus meinen Freund mit der Flammenpeitsche besiegte!
    Soeben schnitt die Feuerpeitsche wieder auf den Ex-Dämon zu. Ihr Ende schlang sich mehrmals um den Silberhals des Hünen. Mr. Silver griff mit beiden Händen nach der brennenden Peitsche, die zwischen ihm und Varcus gespannt war.
    Er wollte sie dem Gegner aus der Hand reißen, doch Varcus ließ sie nicht los. Mr. Silver wankte.
    Entzog ihm die magische Peitsche Kraft? Er fiel auf die Knie. Meine Kopfhaut spannte sich.
    Ich stürmte an den Rovere-Brüdern vorbei und schoß in vollem Lauf. Daß dabei kein präziser Treffer zu erzielen war, war mir klar. Hauptsache ich erwischte ihn überhaupt - irgendwie.
    Varcus’ Schrei verriet mir, daß ich ihn zumindest verletzt hatte. Er riß die Arme hoch, und ich sah eine dunkelrote Schramme, die über seinen Rücken verlief.
    Er hatte die Flammenpeitsche losgelassen. Mr. Silver wickelte ihr Ende von seinem Hals, packte den Griff, und als Varcus ihn in blinder Wut zu attackieren versuchte, bekam er seine eigene Waffe zu spüren.
    Varcus hatte ihm das Leben nehmen wollen. Nun drehte Mr. Silver den Spieß um. Mit mehreren blitzschnellen Peitschenhieben schwächte er den Feind, und als dieser zurückwich, schlug Mr. Silver nach dem Hals des Gladiators.
    Varcus brach zusammen. Ich verfolgte diesen Kampf nicht weiter, denn es galt noch, Clessius zu bezwingen.
    Der Dämon hatte sich verwandelt. Er saß nicht mehr in menschlicher Gestalt auf dem Thron, sondern hockte als Riesenechse auf den Stufen, die sich davor befanden.
    Ich hetzte durch die Arena. Niemand hinderte mich daran. Aufruhr herrschte, Kopflosigkeit.

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