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1090 - Für immer und ewig

1090 - Für immer und ewig

Titel: 1090 - Für immer und ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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noch die Lady werden hier auftauchen, um Sie zu besuchen. Darauf gebe ich Ihnen mein Wort.«
    »Das meine ich auch nicht.«
    »Sondern?«
    »Peter Burgess.« Sie wischte über ihre Lippen und schluckte. »Er… er… haßt mich. Er kann mich nicht leiden. Er wird mir die Schuld am Tod seines einzigen Sohnes geben. Seine Frau hat er schon verloren. Nun noch den einzigen Sohn. Es ist für ihn schrecklich, und ich…«
    »Dann gehen Sie von hier weg.«
    »Wohin denn? Können Sie mich mitnehmen?«
    Suko wollte etwas sagen, als er einen lauten Schrei hörte. Wenig später schnelle Schritte. Allerdings nicht innerhalb des Hauses, sondern draußen.
    »Bleiben Sie!« sagte Suko. Er machte sofort kehrt, lief aus dem Haus und rechnete damit, Burgess weglaufen zu sehen, aber der Mann war nicht mehr zu sehen. Er mußte hinter dem Haus verschwunden sein. Er war durchgedreht, er würde einen Wagen nehmen und…
    Ein knatterndes Geräusch riß Suko aus seinen Überlegungen. Er schaute nach rechts, von dort hatte er es gehört. Einen Moment später sah er Burgess. Der Mann saß auf einem Roller. Er hatte sich mit einem Gewehr bewaffnet und hielt es mit der rechten Hand fest, während er nur mit der linken lenkte.
    »Burgess, stoppen Sie! Bleiben Sie stehen!«
    Er hörte nicht. Er gab Gas. Der Roller sprang sogar in die Höhe und wühlte dabei mit dem Hinterrad den weichen Boden auf. Er flog aber nicht hoch, bekam wieder den normalen Kontakt und Burgess fuhr weiter. Es hatte auch keinen Sinn, ihn durch die Magie des Stabes stoppen zu wollen. Das Geräusch des Motors war viel zu laut. Burgess hätte das Wort »Topar« gar nicht gehört.
    Das Fahrzeug tanzte über den Boden. Es schlingerte. Suko wünschte sich einen Unfall, doch dieser Wunsch ging nicht in Erfüllung. So erreichte Peter Burgess unangefochten die Straße. Dort bog er nach links ab. Der Weg führte nach Ashford Castle.
    Suko hätte sich vor Wut irgendwo hinbeißen können. Er suchte trotzdem hinter dem Haus nach.
    Dort gab es einen kleinen Anbau, der sicherlich als Keller oder Vorratsraum diente. Eine schief in den Angeln hängende Holztür stand weit offen. Als Suko einen Blick in den Anbau hineinwarf, fiel ihm das alte Fahrrad auf.
    Fünf Sekunden später hatte er es hervorgeholt und war in den Sattel gestiegen. Es hatte zwar einige Jahre auf dem Buckel, aber die Reifen waren noch okay, und schlecht gefahren war für ihn in diesem Fall noch immer besser als gut gelaufen.
    Im Sattel sitzend warf Suko noch einen Blick nach links, als er an der Vorderseite des Hauses entlangfuhr.
    Linda Drew stand in der Tür. Sie sah aus, als hätte man sie mitten in einer bestimmten Bewegung angehalten. Den rechten Arm erhoben, den linken leicht vorgestreckt.
    Sie rief Suko etwas nach. Ihre Worte verwehten im Wind…
    ***
    Das Zombie-Paar hatte die kleine Kirche betreten. Die Tür blieb halb geöffnet. Für das, war dahinter lag, hatten sie keinen Blick mehr. Jetzt war allein die Düsternis der Kapelle wichtig. Was normale Menschen zurückgetrieben hätte, erschien ihnen wie in einem festlichen Glanz.
    Die kleine Kirche war lange nicht mehr betreten und nicht gesäubert worden. Der alte Staub und Dreck verteilte sich auf dem Boden. Er bedeckte auch die Bänke, er klebte an den Wänden und hatte seine Spuren ebenfalls auf den Fensterscheiben hinterlassen, die einen Blick nach draußen kaum ermöglichten.
    Zudem filterten die Bäume noch einen Teil des Tageslichts. Da glich das Innere mehr einer grauen Höhle, aus deren Umgebung sich nur allmählich die noch verbliebenen Gegenstände hervorschälten.
    Zwei große Blumenvasen nahe der Altarplatte. Neben der Tür standen einige Zusatzstühle. Kerzen, deren Dochte nicht mehr brannten und dünne, verkohlte Stümpfe waren.
    Schatten lag wie bizarre Zeichnungen auf dem Boden. Sie schienen aus einer anderen Welt zu stammen.
    Die beiden gingen hintereinander her. Jetzt sprachen sie nicht mehr. Ihre Füße schlurften über den schmutzigen Boden und hinterließen dort entsprechende Spuren.
    Das Ziel war der Altar.
    Abgeräumt. Als hätte ein Windstoß die Insignien des Christentums hinweggefegt. Nichts wies mehr darauf hin, was einmal früher hier geschehen war.
    Vor der leeren Platte blieb Sir Henry stehen.
    Eine Sekunde später stand Lady Elisa rechts neben ihm. Sie griff nach seiner Hand und hielt sie fest.
    Zitternd wie ein junges Mädchen.
    Kein Laut wehte in die Kapelle hinein.
    Kein Atemzug war zu hören.
    Kein Wort, kein Satz. Die gesamte

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