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1092 - Aktion Transmitternetz

Titel: 1092 - Aktion Transmitternetz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Geschenkpaketen beladen waren. Gucky half ihm, sie abzulegen.
    Danach ging er zu den Freunden und Weggefährten und drückte ihnen schweigend die Hände, blickte ihnen in die Augen und las darin alles, was auch er empfand: Dankbarkeit, Sehnsucht und Hoffnung...
    „Bitte, setzt euch doch!" sagte er, als er die letzte Hand gedrückt hatte und sich noch immer niemand rührte.
    Sie nahmen am Tisch Platz, und als Bully sich nach einiger Zeit räusperte, verstand Perry den Wink. Er stand auf.
    „Es gibt eigentlich nicht viel zu sagen, denn wir alle sind geistig miteinander verwandt", sprach er, noch etwas holperig. Dann wurde seine Rede flüssiger. „Zuerst danke ich euch dafür sehr herzlich, daß ihr diesen Raum so wunderschön für unsere kleine Weihnachtsfeier hergerichtet habt. Ich danke weiterhin dem Schicksal dafür, daß ich euch an meiner Seite haben durfte.
    Ich glaube, wir alle sind dankbar für das, was die Menschheit erreicht hat, wie sie sich entwickelte und daß sie einen Stand der geistigen Reife erreichte, auf dem sie nicht nur weiß, daß der Friede das höchste Gut ist, sondern auf dem sie dieses Wissen zur Leitlinie ihres Handelns gemacht hat. Friede auf Erden, das ist kein leeres Wort mehr."
    Er senkte den Kopf.
    „Die Porleyter haben leider Unruhe und Unfrieden in unser Haus gebracht - und nicht nur in unseres, sondern in die Häuser aller bekannten galaktischen Zivilisationen. Wir wissen noch nicht, wie sich die Dinge weiterentwickeln, aber wir werden alles tun, um den Frieden in unserer Galaxis zu bewahren. Das Porleyter-Problem darf nur mit friedlichen Mitteln gelöst werden, egal, ob wir dennoch punktuell Nadelstiche gegen sie führen, um ihre Schwachstellen zu ermitteln und sie dadurch zu einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit zu bewegen."
    Er sah seine Freunde wieder an.
    „Der Hyperraum-Destruktor hat uns und die anderen Zivilisationen vor große Probleme gestellt. Aber die bisherige Entwicklung zeigt uns trotz größter Schwierigkeiten, daß wir dank dem Transmitternetz und dank dem selbstlosen Einsatz vieler Millionen Frauen und Männer sowie Jugendlicher diese Phase der eingefrorenen interstellaren Raumfahrt überstehen werden.
    In diesem Sinne wollen wir dieses Fest der Liebe und des Friedens, der Dankbarkeit und der Hoffnung begehen. Und noch etwas! Es gibt, denke ich, keinen von uns, der nicht voller Wehmut die alten Freunde und Gefährten in diesem Kreis vermißt, die in ES eingegangen sind, um es unserer Superintelligenz zu ermöglichen, wieder in den Mittelpunkt seiner Mächtigkeitsballung zurückzukehren."
    Seine Augen veränderten sich. Sie schienen in eine unvorstellbar weite Ferne zu blicken - und etwas Rätselhaftes spiegelte sich in ihnen.
    Leise sagte er: „Ellert/Ashdon, Tako Kakuta, Tama Yokida, Kitai Ishibashi, Wuriu Sengu, Andre Noir, Ralf Marten, Son Okura, Betty Toufry, Ribald Corello, Balton Wyt, Dalaimoc Rorvic, Tatcher a Hainu, Merkosh, Takvorian und Zwiebus! Wir denken an euch, aber nicht in Trauer, sondern voller Dankbarkeit, mit ein bißchen Wehmut in den Herzen und in der freudigen Gewißheit, daß ihr eine Erfüllung gefunden habt, die Glück heißt."
    Er erschauderte, als er das Gefühl von Geborgenheit und Zuneigung nachempfand, das er auf EDEN II gespürt hatte und das nur ein schwacher Abglanz jener auf Gegenseitigkeit beruhenden Geborgenheit und Zuneigung gewesen sein konnte, das allen Bewußtseinen im Depot von ES zuteil wurde.
    „Ich weiß es", sagte er und glaubte für einen flüchtigen Moment, wieder auf EDEN II zu stehen. „Natürlich ist es nicht das Glück eines Paradieses, aber es ist deshalb nicht weniger, sondern im Gegenteil mehr: das Glück des Aufgehens in neue, höhere Aufgaben. Wir alle werden das eines fernen Tages selbst erfahren."
    Er zwang sich in die unmittelbare Realität zurück und setzte sich mit einem verlegenen Lächeln. Sein Blick strich über die Gesichter von Bully, Tiff, Gucky, Ras und die der anderen Freunde und Schicksalsgefährten.
    „Danke, Perry!" sagte Bully feierlich. „Frohe Weihnachten!"
    Er schaltete an einer Fernsteuerung, die vor ihm auf dem Tisch lag. Plötzlich hallten die dröhnenden Schläge einer großen Glocke durch die Messe, andere Glocken fielen ein. Zum Schluß hallte die Luft in dem harmonischen Vielklang aller Variationen dunkler und heller Klänge.
    In die Stille danach rieselte erst ganz leise, dann sich bis zur normalen Lautstärke eines Chores steigernd, die Melodie eines uralten

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