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1093 - Testwelt Cheyraz

Titel: 1093 - Testwelt Cheyraz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Unternehmens mit bemerkenswerter Schnelligkeit. Die Kogge, mit der er fliegen würde, stand längst startbereit auf dem Raumhafen von Terrania. Ein ausgesuchtes Team erfahrener Spezialisten befand sich an Bord und wartete nur noch auf ihn. Selbst Danyella, deren Teilnahme von Waringer gefordert wurde, um eine zweite mit den Ergebnissen der Handschuh-Experimente vertraute Person dabei zu haben, war bereits auf der DRUDEL untergebracht worden.
    Josuars Abschied von den Kollegen vollzog sich deshalb in unpersönlicher Eile. Die wenigsten bekam er überhaupt noch einmal zu sehen, bevor Gucky mit Waringer in seiner Unterkunft materialisierte. Durch die vorangegangenen Schulungen und Psycho-Tests war ihm der Mausbiber mittlerweile ein guter Bekannter.
    „Da sind wir", krähte der Ilt und entblößte seinen Nagezahn. Mit einem seiner Ärmchen deutete er auf Waringer. „Mein junggebliebener Freund möchte dir noch adieu sagen, bevor es losgeht."
    Waringers Gesicht ließ erkennen, daß er im Moment nicht zu Spaßen aufgelegt war.
    Ernst trat er auf Josuar zu und drückte ihm fest die Hand.
    „Viel Glück - und kommt alle gesund wieder."
    Die Szene hatte einen Hauch von unangebrachter Dramatik, fand Josuar. Er sagte jedoch nichts, sondern nickte nur stumm.
    Gucky hingegen war weniger zurückhaltend.
    „Natürlich kommen sie gesund zurück, was denn sonst!" plapperte er los. „Ich darf gar nicht daran denken, was aus mir wird, wenn Josuar die Porleyter erst in die Flucht geschlagen hat. Mein Ruf als Retter des Universums ist ein für allemal dahin. Die ganze Galaxis wird sich erheben und den Helden feiern, der das Joch der porleytischen Unterdrückung beendet..."
    „Ich bitte dich!" fiel Waringer ihm verärgert ins Wort. „Jetzt ist wirklich nicht der Moment für solchen Blödsinn!"
    „Ich habe Perry bekniet, daß er mich mitfliegen läßt", fuhr Gucky ungerührt fort.
    „Meinst du, der hätte es mir erlaubt? Nichts, sage ich dir, gar nichts. Der Kerl kann ja so stur sein. Ich muß untätig auf der Erde hocken und mir die Unverschämtheiten der Porleyter ansehen, während andere die Lorbeeren einheimsen. Das wird mich ruinieren!"
    Waringers Miene versteinerte sich während des Redeschwalls mehr und mehr. Josuar dagegen empfand es als das, was wohl auch sein sollte: als freundschaftlich gemeinte Aufmunterung. Er konnte es gebrauchen und lächelte verhalten.
    Woraufhin Gucky ausholte und ihm gegen die Rippen hieb. Höher kam er infolge seiner geringen Körpergröße nicht.
    „Nichts für ungut, Sportsmann. Ich weiß ja, daß die Prominenz" - bei diesem Wort hob er telekinetisch einige Zentimeter vom Boden ab und wölbte den Brustkorb vor - „mit der ganzen Geschichte nichts zu tun haben darf." Er blinzelte Josuar vertraulich zu, während er sich wieder herabsinken ließ. „Vielleicht könntest du nach deiner Rückkehr trotzdem lobend erwähnen, daß ich es war, der dich heimlich an Bord der DRUDEL transportiert hat..."
    Josuars Lächeln wurde breiter.
    „Ich werde es nicht vergessen", versicherte er belustigt.
    „Hervorragend!" triumphierte Gucky und kniff dem wie angewurzelt stehenden Waringer in den Arm. „Du kannst jetzt gehen und Perry Bescheid geben. Wir sind gleich verschwunden."
    Er wartete nicht, ob der Wissenschaftler noch etwas sagen wollte. Auffordernd hielt er Josuar die Hand hin. Der ergriff sie - und gleich darauf knallte die Luft in das plötzlich entstandene Vakuum.
     
    *
     
    Es war die problemloseste Art, den jungen Hyperphysiker auf die DRUDEL zu bringen, ohne daß ein Porleyter ihn zu sehen bekam. Sie materialisierten mitten in der Zentrale.
    Guckys Vorliebe für spektakuläre Auftritte war es zu verdanken, daß sie dabei dem Kommandanten fast auf die Füße traten, dessen Standort der Ilt vorher telepathisch sondiert hatte.
    Nego Snaavaj sprang erschrocken einen Schritt nach hinten. Mit seiner nicht unbeträchtlichen Leibesfülle gab er dabei keine sonderlich elegante Figur ab.
    „Was soll das?" schnaubte er erbost. „Wollt ihr, daß ich einen Herzschlag erleide?"
    Josuar musterte den Mann, der ungelenk und täppisch wirkte und dessen haarloser fetter Kopf ohne Halsansatz auf dem Rumpf zu sitzen schien, und kam zu dem Ergebnis, daß dies einer jener Typen sein mußte, die sich einen Spaß daraus machten, ihre Mitmenschen durch ihr unattraktives äußeres Erscheinungsbild zu irritieren. Er hätte eine Wette darauf abschließen können, daß Nego völlig anders - aggressiv vermutlich -

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