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1095 - Der Hexentrank

1095 - Der Hexentrank

Titel: 1095 - Der Hexentrank Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ist.«
    Sie gab mir eine Antwort, die mich schon leicht erschreckte. »Ich gewinne allmählich den Eindruck, das Opfer höllischer Kreaturen zu sein, John.«
    Ich lachte nicht, denn ich dachte sofort an die Sache mit dem Aibon-Drachen. Ihn konnte man auch als eine höllische Kreatur bezeichnen. »Ich höre, Chris!«
    Sie mußte sich noch sammeln. Dann sprudelte es aus ihr hervor.
    Ich unterbrach sie nur selten, und so erfuhr ich innerhalb kurzer Zeit viele Einzelheiten. Es war schlimm, was sie durchgemacht hatte. Als sie dann auf den Schleim zu sprechen kam, fing sie wieder an zu weinen. Es war mehr der seelische Schmerz, der sie malträtierte.
    »Ich war bewußtlos, und da hat er mich angespien wie den letzten Dreck, John!«
    »Hast du über einen Grund nachgedacht?«
    »Hör auf damit. Es kann daran liegen, daß ich das Haus nicht von einem Druiden habe segnen lassen. Ich stecke jetzt mitten in einem Fluch. So zumindest kommt es mir vor. Ja, ein Fluch, verdammt noch mal, aus dem ich nicht wegkomme.«
    »Wundere dich nicht, wenn ich dir Fragen stelle, die sich etwas seltsam anhören.«
    »Nein, warum auch.«
    Sie saß auf der Schreibtischkante, während ich es mir im Sessel bequem gemacht hatte. »Dieser Besucher war ein Mensch, so wie du ihn mir beschrieben hast.«
    »Ja, ein Mann, der sich George Mannix nannte. Ob es der richtige Name war, weiß ich nicht, aber…«
    »Das ist jetzt nicht wichtig. Er wollte das Buch.«
    »Das er sich auch geholt hat.«
    »Mit dem Titel Hexentränke.«
    »Genau.«
    »Hat er nicht gesagt, warum er das holen will? Was hat er damit vor, Chris?«
    Sie hustete und zog die Nase hoch. »Ich kann es dir nicht sagen, John, aber ich könnte mir vorstellen, daß er sich nach diesen Rezepten selbst einen Trank brauen will.«
    »Gut.«
    »Du denkst auch so?«
    »Natürlich.«
    »Und warum, John? Was will er mit einem derartigen Gebräu? Kennst du dich damit aus?«
    »Nein, leider nicht. Ich weiß wohl, daß es verschiedene Zaubertränke gibt. Aus Rezepten, die im Laufe der Jahrhunderte zusammengetragen worden sind. Sie wurden überliefert und von Generation zu Generation weitergegeben.«
    »Gibt es den Hexen?« fragte sie leise.
    »Ja.«
    Sie runzelte die Stirn. »Moment, da muß ich erst nachdenken. Ich kenne Hexen nur mit einem Buckel und Knollennase und dann auch welche, die auf den Besenstielen reiten…«
    »Nein, nein, die kannst du vergessen. Es mag sie auch geben, ich weiß es nicht, aber es gibt auch andere.«
    »Die modernen Hexen?«
    »Zum Beispiel.«
    »Damit habe ich nie etwas zu tun gehabt.«
    »Das kann ich mir denken, aber trotzdem scheinen sie indirekt an dir Interesse zu haben.«
    »Ja, ja, ja, John. Dafür muß es doch einen Grund geben! Ich kann mir keinen vorstellen. Erst dieser Aibon-Drache, jetzt die Hexen. Was soll denn noch alles auf mich zukommen? Und wo, zum Teufel, liegt der Grund allen Übels?«
    Eine gute Frage auf die ich zunächst keine passende Antwort wußte. Indirekt gab mir diese Bibliothek eine. Besonders deren Inhalt.
    »Es sind wichtige Bücher, die dir deine Tante hinterlassen hat. Wahrscheinlich mußt du die Gründe des Übels in ihrer Existenz suchen.«
    »Aber sie ist tot!«
    »Bist du sicher?«
    Chris rutschte vom Schreibtisch herab. »Was heißt sicher? Ich habe ihre Leiche nicht gesehen. Mannix hat mir gesagt, daß Edina einge äschert wurde.«
    »Glaubst du ihm?«
    Sie legte den Kopf schief. »Du nicht?« fragte sie mit lauernder Stimme.
    »Ich weiß mittlerweile nicht, was ich noch glauben soll. Es ist mir schon ein Rätsel.«
    »Wenn sie nicht tot wäre, hätte sie mir das alles hier doch nicht überlassen. Das viele Geld und die Bücher. Da hätte sie es für sich nehmen können.«
    »Kennst du die Pläne einer Hexe?« fragte ich.
    Chris schrak zusammen. »Willst du damit sagen, daß du Tante Edina für eine Hexe hältst?«
    »Ich ziehe zumindest die Möglichkeit in Betracht. Und ich denke noch einen Schritt weiter. Sie muß einen Verbündeten gehabt haben, und der ist zu dir gekommen.«
    »Also George Mannix.«
    »Wer bleibt sonst übrig?«
    Chris Talbot stieß die Luft durch die Nase aus. »Ich komme da nicht mit, John, ich halte mich lieber an die Tatsachen, und die werde ich dir jetzt zeigen.«
    Ich war überrascht, als sie sich so hinstellte, daß ich sie direkt anschauen konnte. Dann umfaßte sie mit beiden Händen den Saum ihres Pullovers und zog das Kleidungsstück in die Höhe. Sie streifte es über den Kopf und stand mit nacktem

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