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1095 - Der Hexentrank

1095 - Der Hexentrank

Titel: 1095 - Der Hexentrank Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einer Zeitschrift gelesen, daß sich Menschen zu Druiden-Vereinigungen zusammengefunden hatten.
    Mehr wußte sie nicht darüber und wollte auch nichts wissen.
    Sie hatte den Angriff des Drachens durch John Sinclairs Hilfe überstanden, und Chris wollte auch mit diesem Thema nichts mehr zu tun haben.
    Trotzdem war es noch vorhanden. Er lag latent in ihr. Es bohrte in ihrer Seele herum. Es spielte mit ihren Gefühlen und zauberte immer wieder die Furcht in ihr hoch, so daß sich Chris Talbot entschlossen hatte, etwas zu tun.
    Sie wußte nur noch nicht, was, aber so konnte es nicht weitergehen. Siewollte auch nicht mit ständiger Furcht leben oder das Haus verkaufen.
    Daran hatte sie auch schon gedacht. Dagegen stand ihr Dickkopf.
    Chris Talbot gehörte zu den Menschen, die auch durchführten, was sie sich einmal in den Kopf gesetzt hatten. Da war sie stur, und so hatte sie sich auch in ihrem Berufsleben behauptet. Das gleiche wollte sie dann auch privat durchziehen. Dieses Refugium sollte nicht aufgegeben werden.
    In die Stille hinein summte das Telefon!
    Es war kein sehr lautes Geräusch, Chris hatte es bewußt leiser gestellt, dennoch erschrak sie.
    Wer konnte das sein? Wer, zum Teufel, wollte um diese Zeit noch etwas von ihr? Beruflich sicherlich nicht, obwohl das auch schon passiert war. Dann hatte sie sich die Anrufe während der Nachtstunden verbeten, und die Leute hatten sich auch daran gehalten.
    Wegen der besseren Sicht hatte Chris Talbot nicht das helle Licht eingeschaltet. So schwamm der Raum in recht warmen Tönen, und es verteilte sich ein bernsteinfarbener Glanz.
    Das Telefon stand auf dem Schreibtisch. Er lag im Dunkeln und war nur mehr eine geheimnisvolle Insel, auf die Chris mit kurzen, aber schnellen Schritten zuging.
    Bevor sie abheben konnte, spürte sie den kalten Schweiß an ihrer Handfläche.
    Nach dem vierten Klingeln hob sie ab. Noch immer zitterte sie, als sie den Hörer langsam an ihr Ohr führte, aber nichts sagte und erst einmal abwartete.
    Der Anrufer war da. Er hatte nicht aufgelegt. Aber er meldete sich nicht mehr.
    Nichts hörte sie. Abgesehen von einigen heftigen und keuchenden Atemstößen.
    »Hallo…?«
    Das Flüstern war nicht zu verstehen. Sie glaubte aber, das Wort Okay verstanden zu haben.
    Danach war nichts mehr. Da hatte der fremde Anrufer einfach aufgelegt. Nur noch das Freizeichen erreichte sie.
    Der Hörer fiel hart wieder auf, weil er ihr aus der Hand geglitten war. Sie blieb noch auf der Stelle stehen und dachte über den geheimnisvollen Anrufer nach.
    Was er gewollt hatte, lag für sie auf der Hand. Da hatte jemand herausfinden wollen, ob sie sich im Haus aufhielt. Nicht mehr und nicht weniger. Es war ein Kontrollanruf gewesen. Da sie abgenommen hatte, mußte der Anrufer wissen, daß sich jemand im Haus aufhielt. Er würde seine Einbruchspläne möglicherweise verschieben.
    Oder auch nicht…
    Vielleicht hatte er herausfinden wollen, daß sie da war. Jetzt wollte er dafür sorgen, daß sie noch mehr Furcht bekam und nicht schlafen konnte.
    Chris Talbot wanderte aus dem Schatten zurück. Sie traute sich auch nicht mehr in die Nähe des Fensters. Vor die breite Scheibe ließ sie die Rollos gleiten, deren Lamellen sich klackend nach unten bewegten und so den Blick in den Raum nicht mehr zuließen. Hätte sie es nicht getan, wäre sie sich vorgekommen wie auf einem Präsentierteller oder zum Abschuß freigegeben.
    Bei diesem Vergleich rann ein Frösteln durch ihren Körper. Hastig ging sie zur Bar und griff zur nächstbesten Flasche. Es war Gin.
    Chris füllte Gin in ein kleines Glas und trank es mit einem Zug leer.
    Das brauchte sie jetzt einfach, um die Kälte in ihrem Innern zu vertreiben.
    Der Blick auf die Uhr, die auf dem Schreibtisch stand. Die Ziffern leuchteten ihr entgegen.
    Genau Mitternacht!
    Tageswende, Geisterstunde. Ihr war kalt und warm zugleich, und sie spürte den Schweiß auch als Tropfen über die Stirn rinnen.
    Noch einen Gin. Dazu eine Zigarette. Nach dem letzten Fall hatte sie das Rauchen wieder angefangen, doch ruhiger war sie trotzdem nicht geworden.
    Chris Talbot blieb in Bewegung. Sie durchschritt die Länge des Zimmers immer und immer wieder, in einer Hand die Zigarette, in der anderen den kleinen Ascher. Dabei hatte sie die Stirn gerunzelt und dachte noch immer über den letzten Anruf nach. So lange, bis sie die Zigarette ausdrückte und den Ascher wegstellte.
    Als wäre dies ein Zeichen gewesen, passierte plötzlich etwas anderes.
    Von unten her

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