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1096 - Der Ring der Kosmokraten

Titel: 1096 - Der Ring der Kosmokraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verließ der oberste Schlachtenführer der Cruuns seine Kabine. Er drang wie ein Wirbelwind in die Zentrale ein.
    „Macht ein Beiboot bereit!" befahl er. „Ich brauche zehn Freiwillige. Wir dringen in das feindliche Gebiet ein."
    Die Cruuns in der Zentrale fanden keine Gelegenheit, ihrem Slandoar zu antworten, denn Brodr befand sich bereits auf dem Weg zum Hangar.
    Wenn der oberste Schlachtenführer Befehle dieser Art gab, dann beeilten seine Untergebenen sich noch mehr als sonst, ihm seine Wünsche zu erfüllen. Als Brodr den Hangar betrat, war das Beiboot startbereit, und die zehn Freiwilligen standen davor. Sie steckten sogar schon in ihren Raumanzügen, trugen aber noch keine Helme. Weitere Freiwillige hielten sich im Hintergrund bereit, denn Brodr war bekannt dafür, daß er hohe Ansprüche stellte und längst nicht jeden mitnahm, der sich meldete.
    Brodr blickte in die Gesichter der Cruuns und entdeckte eines darunter, daß er an dieser Stelle nicht erwartet hätte.
    „Was willst du hier, Hrkl?" fragte er grob.
    „Ich habe dieses Gebiet entdeckt", erklärte Hrkl. „Ich möchte darum bei diesem ersten Vorstoß dabeisein."
    „Das wird keine Expedition, sondern ein Waffengang!"
    „Ich bitte um Verzeihung, Slandoar, aber ich kann sehr gut mit Waffen umgehen", erklärte Hrkl und kreuzte demonstrativ die Arme auf der Brust. Seine Federbüschel zuckten ein paar Mal nervös.
    Brodr war drauf und dran, seinen Zweitältesten Sohn ins Schiff zurückzujagen. Ein Sternengucker, an den Umgang mit Teleskopen und Computern gewöhnt, war kaum der rechte Mann für das bevorstehende Unternehmen. Andererseits - vielleicht kam Hrkl bei dieser Gelegenheit auf den Geschmack. Man konnte ja nie wissen...
    „Na gut", meinte Brodr einlenkend. „Halten wir uns nicht länger auf. Wir starten!"
    Die Cruuns hasteten in das Beiboot, und Brodr folgte ihnen. Er fand einen jungen Burschen namens Gart auf dem Pilotensitz vor und scheuchte ihn mit einer ungeduldigen Bewegung zur Seite. Dies war ein Manöver, bei dem er selbst alle Kontrollen zu überwachen wünschte.
    Die kleine Schleuse schloß sich, das Boot schoß aus dem Hangar heraus, und vor ihnen lag das aus dieser kurzen Entfernung schier unübersehbare Labyrinth aus strahlenden Trümmern. Jetzt, da sie in dieser winzigen metallenen Kapsel steckten, schien das Gebiet noch größer zu sein, geradezu bedrohlich in seiner Ausdehnung, und selbst Brodr empfand einen seltsamen Schauder bei diesem Anblick. Er hatte so etwas noch nie gesehen. Diese vielen, leuchtenden Trümmerstücke in dem ansonsten lichtlosen Sektor - er fragte sich, warum man dieses rätselhafte Gebiet nicht schon längst entdeckt hatte. War es zu abgelegen? Hatte die Suche nach Herrgo ihn mit seiner Flotte wirklich in ein Gebiet geführt, in das noch nie ein Schiff der Cruuns oder der anderen raumfahrenden Völker gelangt war?
    Er dachte an das Aufblitzen und den unmittelbar darauf explodierenden Roboter und stellte ernüchtert fest, daß dieses Gebiet auch noch aus anderen Gründen heraus bisher unentdeckt geblieben sein konnte: Einfach deshalb nämlich, weil niemand, der es gesehen hatte, jemals Gelegenheit bekam, irgend jemandem davon zu berichten.
    Hinter sich hörte er die lauten Atemzüge und das erschrockene Zungenschnalzen der Freiwilligen, und er richtete sich steil auf. Vom Slandoar erwartete man Mut und Entschlossenheit - er war bereit, zu demonstrieren, daß er beides in reichlichem Maß besaß. Allerdings erwartete man von dem obersten Schlachtenführer außerdem, daß er wußte, wo der Mut aufhörte und die Dummheit begann, und darum dachte Brodr an die zerstörten Roboter und Sonden und daran, daß auch dieses kleine Beiboot über diverse robotische Einrichtungen verfügte, die der Mannschaft einigen Schaden zufügen konnten, wenn sie außer Kontrolle gerieten.
    „Paßt auf!" sagte er zu seinen Leuten. „Wir nähern uns jetzt in langsamer Fahrt der Grenze dieses Gebiets. Wenn wir diese Grenze erreicht haben, sollten wir bereit sein, das Boot jederzeit so schnell wie möglich zu verlassen. Wir wenden darum schon jetzt unsere Helme schließen. Tkor - du öffnest die Schleuse, sobald ich das Kommando dazu gebe. Die anderen sorgen dafür, daß hier nichts herumliegt, was uns verletzen könnte, wenn es mit der ausströmenden Luft weggesaugt wird. Sobald es an Bord zu Fehlfunktionen kommt, steigen wir aus, teilen uns in zwei Gruppen und gehen in Höchstgeschwindigkeit hinter den beiden am nächsten

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