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1096 - Der Ring der Kosmokraten

Titel: 1096 - Der Ring der Kosmokraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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für geraume Zeit zu irgendeinem Strafdienst abkommandieren.
    Brodr hatte in der Tat derartige Pläne. Mit ziemlichem Widerwillen beobachtete er seinen Zweitältesten Sohn, der mit dem Mut der Verzweiflung auf ihn zumarschiert kam.
    Der Junge tat ihm leid, aber was Sein mußte, das mußte eben sein. Er als der oberste Schlachtenführer war für die Wahrung der Disziplin verantwortlich, auch seinen Nachkommen gegenüber. Hrkl hatte sich einen groben Fehler geleistet, als er Bordr dazu bewegte, dieses Gebiet anzufliegen und auf diese Weise wertvolle Zeit zu vergeuden, und ein solches Vergehen mußte bestraft werden.
    Hrkl stand vor ihm und wartete auf das Urteil.
    „Hast du mir etwas zu sagen?" fragte Brodr barsch.
    „Es tut mir leid", erklärte Hrkl zerknirscht. „Ich habe im besten Glauben gehandelt. Die wahre Natur dieses Gebildes ließ sich aus der damaligen Entfernung nicht feststellen."
    „So", krächzte Brodr. „Aber als wir näher heran waren, hast du immer noch geschwiegen!"
    Hrkl schwieg. Er hatte natürlich beizeiten festgestellt, was die angebliche leuchtende Kugel war, und gerade das hatte ihn dazu bewegen, den Schnabel zu halten. Dieses strahlende Trümmerfeld war so ungewöhnlich, daß es Hrkls Forschergeist geweckt hatte.
    Bis zum letzten Augenblick hatte er verzweifelt nach etwas Ausschau gehalten, was eine nähere Untersuchung dieses Gebiets rechtfertigte. Leider hatte er nichts gefunden.
    Brodr öffnete den Schnabelmund, um seinen Zweitältesten Sohn zu etlichen Tagen Reinigungsdienst zu verdonnern, da flog plötzlich die Tür einer anderen Astronomenkabine auf, und ein aufgeregter Cruun stürzte heraus.
    „Was soll das?" schrie Brodr aufgebracht.
    Der Cruun - Astronom Irtr - schien den obersten Schlachtenführer erst jetzt wahrzunehmen.
    „Sieh!" stieß er hervor, und seine Ohrfederbüschel zuckten unaufhörlich. Vor Aufregung verlor er sogar die Kontrolle über die sonst im Rücken-Federpelz verborgenen Flügelstummel, so daß sie als nackte Anhängselchen hervorragten. Dabei schwenkte er eine Folie durch die Luft, bis er sich endlich besann und Brodr das Bild reichte. Mit einiger Mühe beförderte er dabei die Flügelstummelchen in den Federpelz zurück und schaffte es sogar, seine Ohrfedern für ein paar Sekunden stillzuhalten.
    Brodr starrte verständnislos auf das Bild, eine Fotografie, die einen der leuchtenden Trümmerbrocken zeigte.
    „Ich weiß nicht, was daran so aufregend sein soll!" schnarrte er drohend.
    Astronom Irtr wurde erneut von seiner Aufregung übermannt. Er trat höchst respektlos sehr dicht an Brodr heran und deutete mit seinen Greifklauen auf bestimmte Stellen innerhalb des Bildes.
    „Dort!" krächzte er dabei. „Spuren von Bearbeitung. Und dort ebenfalls. Und das da sieht wie eine Maschine aus, die in den Brocken eingelassen ist!"
    „Unsinn!" behauptete Brodr grob. „Das sind rein zufällige Strukturen."
    „Nein, ganz gewiß nicht", widersprach Irtr lebhaft. „Dieser Brocken wurde bearbeitet, und ich bin sicher, daß das auch für viele andere dieser Trümmerstücke zutrifft!"
    „Wer sollte sich die Mühe machen, diese Brocken zu bearbeiten?" fragte Brodr von oben herab. Ihm war bereits klar, daß auch Irfr in der nächsten Zeit statt mit dem Teleskop und seinen sonstigen Geräten mit Scheuertuch und Besen umgehen würde, aber er gedachte, noch ein wenig mit diesem Burschen zu spielen - gleichsam als Ausgleich für die Schmach, die sein Zweitältester Sohn ihm angetan hatte.
    „Oh, das weiß ich nicht", gab Irtr unbekümmert zu. „Aber es ist ganz klar, daß wir es hier mit einem großen Geheimnis zu tun haben."
    „So?" fragte Brodr höhnisch.
    „Aber das ist doch so offensichtlich, daß jeder Dummkopf es sehen müßte!" stieß Irtr hervor, und Brodr fragte sich verwundert, wie lange der Kerl die Böden der Schiffskorridore zu pflegen gedachte. „Man braucht doch nur die Anordnung dieser Trümmerbrocken zu betrachten, um es zu begreifen."
    Brodr öffnete den Schnabel, um der Sache ein Ende zu bereiten, aber Irtr ließ ihn nicht zu Wort kommen.
    „Wir fliegen nun schon seit geraumer Zeit in diesem Gebiet herum", teilte Irtr seinem obersten Schlachtenführer Altbekanntes mit. „Wir „ wissen, daß die Trümmerbrocken praktisch völlig regellos im Raum verteilt sind. Ab und zu kann man noch mit großer Mühe aus dem Vorhandensein bestimmter Elemente rekonstruieren, daß einzelne Brocken einst zusammengehört haben müssen und vielleicht einen Planeten

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