Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1096 - Der Ring der Kosmokraten

Titel: 1096 - Der Ring der Kosmokraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
zu tun gehabt.
    Fast konnte man meinen, daß der Feind unsichtbar sei. Man konnte nie vorhersehen, wo es das nächstemal aufblitzen würde - den Schüssen nach zu urteilen, konnten leicht an die hundert Gegner zwischen den strahlenden Brocken stecken. Aber nie bekam man einen von ihnen zu Gesicht, und es sah auch nicht danach aus, als hätte auch nur einer der von cruunischen Seite her abgegebenen Schüsse bisher sein Ziel erreicht.
    „Vielleicht sind es gar keine Gegner aus Fleisch und Blut", vermutete Hrkl in einer kurzen Kampfpause, als er sich neben seinem Vater in den fragwürdigen Schutz einer fremdartigen Maschine kauerte.
    Das Ding glich vage einer ins riesenhafte vergrößerten Kaffeemaschine, beziehungsweise deren cruunischem Pendant.
    „Du meinst, wir haben es mit automatischen Abwehrwaffen zu tun", stellte Brodr fest.
    „Das ist keine schlechte Idee."
    Als es das nächstemal blitzte, merkte sich Brodr genau die Stelle, an der der Schuß abgegeben wurde.
    „Jetzt werden wir der Sache auf den Grund gehen", sagte er zu seinem Zweitältesten Sohn. „Du kommst mit - die anderen geben uns Feuerschutz!"
     
    *
     
    Die cruunischen Raumfahrer entfesselten ein wahres Gewitter von Strahlenschüssen, während Brodr und Hrkl mit Höchstgeschwindigkeit davonzischten. Der unbekannte Gegner schoß zwei-, dreimal auf sie, aber sie schlugen Haken und kamen durch. Und dann standen sie auf der Oberfläche eines großen, unregelmäßig geformten Brockens, der aus schwarzer Schlacke bestand und dennoch auf rätselhafte Weise Licht verstrahlte.
    „Da drüben war es", sagte Brodr, und unwillkürlich sprach er sehr leise. „Komm!"
    Hrkls Gesicht hinter der Sichtscheibe des Helmes drückte allerlei Zweifel und Bedenken aus, und Brodr verzog spöttisch die Schnabel-Winkel. Sein Zweitältester Sohn wünschte sich jetzt mit Gewißheit in die Geborgenheit seiner winzigen Astronomenkabine zurück.
    So vorsichtig wie möglich schlichen sie sich an. Zum Glück übten all diese Brocken eine gewisse Anziehungskraft aus, so daß man sich mit einiger Vorsicht auf ihnen bewegen konnte. Im übrigen schien es, als sei diese Anziehungskraft bei allen Teilen des Labyrinths gleich groß, was gewiß seltsam war, denn die Brocken waren ganz verschieden in ihren Abmessungen. Brodr hatte dieses Phänomen bemerkt, machte sich jedoch keine Gedanken darüber, und auch Hrkl verzichtete wohlweislich darauf, sich ausgerechnet jetzt den Kopf über diese Erscheinung zu zerbrechen.
    Die Oberfläche des Brockens wies mehrere markante Formationen auf, mit deren Hilfe sich Brodr orientieren konnte. Schon nach kurzer Zeit erreichten die beiden Cruuns einen niedrigen Ringwall, der eine kreisrunde Ebene umschloß. Genau in der Mitte dieser Ebene war der Schuß abgegeben worden.
    Brodr schob sich vorsichtig an dem Wall hinauf, und sein Zweitältester Sohn folgte ihm wie ein Schatten. Je höher sie kamen, desto größer wurde ihre Spannung. Sie rechneten damit, daß der Gegner schon im nächsten Moment zuschlagen würde, denn allem Anschein nach legte er großen Wert darauf, nicht gesehen zu werden. Aber es blieb alles ruhig - wenn man einmal davon absah, daß der Rest der kleinen Gruppe sich bereits wieder auf der Flucht befand.
    Endlich hatten sie den oberen Rand erreicht. Sie hoben vorsichtig den Kopf, spähten in den Krater hinein und sahen - nichts. Überhaupt nichts, außer glattem, schwarzem Gestein und einigen Staubnestern in flachen Mulden.
    „Die Waffe könnte versteckt sein", vermutete Hrkl und wollte sich aufrichten.
    Brodr klickte ärgerlich mit dem Schnabel und zog seinen Zweitältesten Sohn zu Boden.
    „Warte noch!" befahl er. „Wir wollen nicht unvorsichtig werden!"
    Aber auch nach einer gewissen Wartezeit rührte sich nichts in dem kleinen Krater.
    „Na schön", murmelte Brodr. „Sehen wir uns das aus der Nähe an."
    Aber auch aus der Nähe ergab sich kein Anhaltspunkt darauf, wer oder was von diesem Punkt aus auf sie geschossen hatte. Brodr hatte den Eindruck, daß ihr Gegner geradezu mit seiner eventuellen Unsichtbarkeit kokettierte, denn er ließ sie in aller Ruhe den ganzen Krater absuchen.
    „Es hat keinen Sinn", meinte Brodr schließlich. „Wo stecken die anderen?"
    Die Freiwilligen des Slandoars hielten sich ganz in der Nähe auf und waren emsig damit beschäftigt, eine Menge Energie zu verschwenden, indem sie wild um sich feuerten. Es schien, als seien sie von allen Seiten umzingelt. Allerdings spielte der Gegner jetzt wohl nur

Weitere Kostenlose Bücher