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1097 - Der Tod aus dem Tunnel

1097 - Der Tod aus dem Tunnel

Titel: 1097 - Der Tod aus dem Tunnel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Klappen.
    »Stehen die Patienten unter Beobachtung?« erkundigte sich Karina und lauschte den Echos ihrer Schritte.
    »Nicht alle. Die finanziellen Mittel wurden eingefroren. Wir waren nicht in der Lage, die Kameras zu kaufen. Nur der Gang vorn bis zum Fahrstuhl wird überwacht.«
    Karina nahm es hin. »Sind hier unten nur die fünf Männer aus dem Stollen untergebracht worden?«
    »Ja. Wir haben auch umgebaut. Andere Patienten mußten verlegt werden. Es waren nur zwei.«
    Der Professor blieb stehen und deutete nach vorn. Die Türen gab es hier nicht, dafür ein breites Stahlrollo, das mit Hilfe eines Motors bewegt werden konnte.
    »Jetzt geben Sie acht, Karina.«
    Sie hörte das Summen, nachdem der Professor einen kleinen Hebel umgelegt hatte.
    Langsam fuhr das Rollo in die Höhe. Karina Grischin rechnete damit, gegen ein helles Licht zu schauen. Da irrte sie sich. Sie sah eine breite Scheibe und dahinter die Räume, die spärlich von jeweils einer Lampe erhellt, die an der Decke angebracht und durch ein Gitter geschützt wurde.
    Nach einen letzten Ruck blieb das Gitter stehen.
    Die Sicht war frei!
    Karina holte tief Luft. Sie hatte sich bewußt nicht viel ausgemalt, doch was sie sah, erschütterte sie. Es war einfach die Kälte und auch die Unmenschlichkeit der Szenerie, die sie hier erlebte. Hinter den Rollos war tatsächlich ein großer Raum in fünf Kammern aufgeteilt worden.
    Scheiben von der Dicke des Panzerglases trennten die Kammern oder Zellen voneinander.
    In jeder hockte ein Mensch.
    Es gab eine primitive Toilette, einen Tisch aus Kunststoff mit abgerundeten Kanten, einen Hocker aus dem gleichen Material und fünf Matratzen auf dem Boden.
    In jeder Kammer hockte ein Mann.
    Karina sagte zunächst nichts, als sie sich die Leute anschaute. Sie ging an der Glasscheibe entlang, um jeden sehen zu können. Sie alle hatten die gleiche Haitung angenommen. Sie lagen auf ihren Matratzen und wandten den Besuchern die Rücken zu. Ihre Körper waren eingehüllt in die graue Anstaltskleidung, und an den Füßen trugen sie keine Schuhe, sondern dicke Socken mit weichen ledernen Laufflächen.
    »Das sind sie«, sagte der Professor, als Karina wieder neben ihm stand.
    »Werden Sie auch verpflegt?«
    Balkin gab zu, daß es ein Problem war. »Sie wollen so gut wie nichts essen. Hin und wieder trinken sie Wasser, aber mit dem Hunger ist das so eine Sache.«
    Karina war skeptisch. »Gar nichts?« fragte sie.
    »So gut wie nichts. Ich wage es kaum zu sagen, aber da Sie schon mal hier sind, sollen Sie auch alles wissen. Wir habe es mal mit rohem Fleisch versucht.«
    »Hatten Sie Erfolg?«
    »Leider ja. Das habe Sie gegessen. Aber mehr ausgesaugt, wenn Sie verstehen.«
    »Es ging ihnen mehr um das Blut.«
    »Leider ja«, erwiderte Balkin stöhnend. »Darüber komme ich noch nicht hinweg.«
    »Alles deutet auf eine Art von Vampirismus hin, Professor.«
    »Genau das sage ich mir auch. Aber sind das Vampire, Karina? Sehen so Vampire aus?«
    »Ich weiß es nicht, denn ich habe sie bisher nur liegen sehen und auf den Rücken geschaut.«
    »Sie möchten, daß sie aufstehen?«
    »Das wäre nicht schlecht.«
    »Okay, versuchen wir es.« Balkins Nasenflügel zitterten, als er einatmete. Ihm war nicht wohl bei der Sache, aber er hatte einmal in den sauren Apfel gebissen und aß ihn auch auf. In diesem Fall hieß es, kräftig gegen die Scheibe zu klopfen. Obwohl nur dumpfe Laute zu vernehmen waren, pflanzten sie sich im Innern der Zelle fort und gelangten an die Ohren der liegenden Person.
    Beide sahen, wie der Körper zuckte.
    Dann drehte sich der Mann herum. Langsam, wie jemand, der aus tiefem Schlaf erwachte. Er streckte seine Arme, als er auf dem Rücken lag, und Karina Grischin bemühte sich, alles genau mitzubekommen.
    Der Mann lag auf dem Rücken.
    »Kennen Sie seinen Namen?« fragte sie.
    »Er ist der letzte, der eingeliefert wurde. Er heißt Oleg Stachow. Ein guter Arbeiter, wie man mir sagte. Aber sehen Sie, was aus ihm geworden ist.«
    Stachow saß jetzt auf seiner Matratze. Noch hielt er die Hände gegen sein Gesicht gepreßt, aber langsam sanken sie nach unten, so daß sein Blick frei war.
    Er starrte nach vorn - und Karina sah ihn ebenfalls. Fast wäre sie zurückgewichen, denn der Anblick des Mannes war nichts für zu schwache Nerven.
    Das bezog sich besonders auf sein Gesicht. Es schimmerte rot.
    Allerdings nicht, weil es von einer Farbe verschmiert worden war. Das war die Hinterlassenschaft der unzähligen Mückenstiche,

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