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1097 - Der Tod aus dem Tunnel

1097 - Der Tod aus dem Tunnel

Titel: 1097 - Der Tod aus dem Tunnel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kollegen hätten es nicht getan, er aber brauchte diese bedrückende Stille, um zu sich zu finden. Das waren Augenblicke, in denen er merkte, daß er lebte und wußte, wie klein er als Mensch war, denn in dieser Umgebung konnte man sich wie eine Ameise fühlen.
    Es war sehr still.
    Die Stille war wichtig, denn nur so konnte Oleg hören, ob irgendwo Wasser aus dem Gestein rann und zu Boden tropfte. Es gab natürlich erstklassige Instrumente, um die Sicherheit eines Tunnels zu überprüfen, die aber würden erst eingesetzt werden, wenn Stachows Spürnase etwas herausgefunden hatte.
    Bevor er tiefer in den Tunnel hineinging, stellte er die schwere Werkzeugtasche ab. Er hakte die zweite Lampe von seinem Gürtel los und machte sich auf den Weg.
    Zwei Lichtstrahlen rissen die Finsternis auf. Zur Sicherheit hatte er auch die Klappe der Dose geöffnet, in der seine Atemmaske steckte. Gerade in diesen verlassenen und entfernt liegenden Tunnels war die Luft oft sehr schlecht. Manchmal sogar kaum zu atmen. Da half die Maske mit der dazugehörigen Sauerstoffflasche auf dem Rücken.
    Oleg wunderte sich schon etwas, daß er sie hier nicht einzusetzen brauchte. Die Luft war sogar relativ gut, als gäbe es irgendwo einen schmalen Kamin, der ihr freie Bahn gab, sich im Stollen zu verteilen.
    Die Wände waren dicht. Die Decke war es ebenfalls. Er prüfte, er schlug mit einem kleinen Hammer gegen das Gestein und verließ sich dabei auf sein Gehör.
    Für ihn immer noch besser, als mit den modernen Sonden und Röntgengeräten zu arbeiten. Die wurden erst eingesetzt, wenn er es für richtig hielt.
    In diesem Fall war nichts Außergewöhnliches zu hören und zu entdecken. Keine Risse, die sich seit dem letzten Kontrollgang erweitert hatten.
    Und doch war etwas anders geworden.
    Ungefähr in der Stollenmitte blieb Oleg Stachow stehen. Er runzelte die Stirn und versuchte herauszufinden, was es wohl sein könnte. Er war der Experte. Er kannte sich aus, für in war diese unterirdische Welt wie der Körper eines Menschen, der lebte, der atmete, der fraß, der verdaute.
    Er bewegte seine rechte Hand. Das eisige Licht scheuchte die Dunkelheit weg. Staub tanzte mit bizarren Bewegungen.
    Der Boden war trocken. Es tropfte kein Wasser, es war still, und nur er befand sich innerhalb des Stollens.
    So zumindest hatte es den Anschein. Das wollte Stachow nicht mehr glauben. Nie hatte er das Gefühl gehabt, daß ein Stollen zu einem Gefängnis für ihn hätte werden können, in diesem Fall war es schon so.
    Jetzt kam er sich wie ein Gefangener vor, der von verschiedenen Seiten belauert wurde, ohne daß er sah, wer ihn da aus dem Hintergrund unter Kontrolle hielt.
    Was war das? Wer war das?
    Nichts zu hören, nichts zu sehen…
    Oleg ging weiter. Diesmal mit nasser Stirn, auf der sich der Schweiß gesammelt hatte. Dicke Tropfen, die auch nicht kleben blieben, sondern auf seine hellen Augenbrauen zu liefen.
    Er ging jetzt langsamer. Er achtet auf jeden Schritt. Auf das Knirschen unter seinen Sohlen. Er spürte den kalten Hauch, obwohl er nicht vorhanden war und Oleg ihn sich nur einbildete. Wie die kalten Knochenfinger des Sensenmannes, die über seine Haut strichen und das Gefühl der Vereisung verursachten.
    Vor sich sah er die Querwand.
    Dort ging es nicht mehr weiter. Die beiden Enden der Lampenstrahlen schufen helle Kreise in unterschiedlicher Höhe. Die Wand war nicht extra gemauert worden. Man hatte Gestein hierher geschafft und sie aufgeschüttet. Deshalb verlief sie auch schräg, vergleichbar mit einem Berghang. Das Geröll und die Steine klebten zusammen. An ein Durchkommen mit bloßen Händen war nicht zu denken.
    Es war eine normale Verschüttung. Vor Jahren hatte man den Stollen abgedichtet. Über die Gründe war nichts zu erfahren gewesen. Wenn es schriftliche Unterlagen gab, dann waren sie entweder vernichtet worden oder man hatte sie in den geheimen Archiven verschwinden lassen.
    Es gab kein Vorankommen mehr. Die Wand war dicht. Sie war dick, und Oleg leuchtete sie Stück für Stück an. Einen besonderen Grund gab es dafür nicht. Er dachte wieder an die Geschichten seiner Kollegen, die von den unheimlichen Lebewesen sprachen, die sich in den Gängen und Stollen verborgen hielten.
    Märchen? Legenden?
    Sicher, ganz bestimmt sogar. Er hatte auch nicht daran geglaubt und darüber gelächelt.
    Warum jetzt nicht? fragte er sich. Warum kann ich darüber nicht grinsen und mich amüsieren?
    Er hatte schweißfeuchte Hände bekommen, während er auf

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