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1097 - Der Tod aus dem Tunnel

1097 - Der Tod aus dem Tunnel

Titel: 1097 - Der Tod aus dem Tunnel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Stich.
    Stachow verzog das Gesicht.
    Ein Insekt im Stollen.
    Es hatte ihn gestochen. Er schlug noch auf die Stelle, aber die Mücke war längst wieder verschwunden und wie ein winziges Staubkörnchen in die Dunkelheit getaucht.
    Ein erneutes Brummen.
    Diesmal an der linken Seite.
    Und wieder wurde er erwischt.
    »Scheiße, verdammt!« Oleg war langsam sauer. Auf einmal waren die Mücken da, denn jetzt sah er sie sogar im Licht der Helmlampe durch den hellen Strahl fliegen. Sie tanzten dort, sie wurden vom Licht angezogen und bewegten sich, als wollten sie ihn verhöhnen. Er konnte sie nicht mehr zählen, er saß nur da und staunte, denn die Mücken kamen ihm so verflixt groß vor. Parasiten, die sich mit seinem Blut vollgesaugt hatten.
    Woher sie kamen, wußte er nicht. Hatte Oleg sie zuerst noch als harmlos eingestuft und sich nur über die Bisse geärgert, so sahen die Dinge jetzt anders aus.
    Die Mücken hatten sich zu einem regelrechten Schwärm zusammengefunden. Er tanzte zwischen Boden und Decke. Eine Wolke aus Insekten, die aus dem Nichts entstanden zu sein schien. Das hatte Oleg noch nie erlebt. Er war kein ängstlicher Mensch, doch in einer Lage wie dieser hatte er sich noch nie zuvor befunden, und er spürte, wie die Angst in ihm hochkroch.
    In dieser Welt kannte er sich aus. Hier arbeitete er seit vielen Jahren ohne Störungen. Auch die Dunkelheit bereitete ihm keine Probleme, aber Mücken hatte er in dieser Welt noch niemals erlebt. Nicht in dieser Menge.
    Er stand auf.
    Die Kanne kippte dabei um, weil er sie angestoßen hatte. Daß der Tee auslief, störte ihn jetzt nicht mehr. Er ließ die Kanne auch liegen und klappte nur den Werkzeugkasten zu, denn ihn wollte er mitnehmen.
    Oleg kam wieder hoch.
    Er war noch mitten in der Bewegung, als sich die Mücken auf ihn stürzten…
    ***
    Um seinen Kopf herum und auch in den Ohren klangen die fremden Geräusche. Es war ein Summen, ein Brummen, eine bösartige Musik, abgegeben von Hunderten von Insekten, die den einsamen Mann als ihre Beute betrachteten und sich auf ihn stürzten.
    Plötzlich klebten sie an seinem Gesicht. Oleg war nicht mehr in der Lage, sich zu wehren. Die kleinen Körper klatschten gegen seine Haut, und sie stachen zu.
    Wo überall, das fand er nicht heraus. Jede Mücke schien ein winziges Messer zwischen ihren Beinen zu halten und damit zuzustechen. Die Haut riß auf. Blut quoll hervor. Kleine Erhebungen entstanden und auch winzige Täler, doch das bekam Oleg nicht mit.
    Er war zu einem unfreiwilligen Tänzer geworden. Er sprang auf der Stelle hin und her. Er schlug dabei um sich. Er klatschte immer wieder gegen die Wangen und preßte die Lippen aufeinander, weil er nicht wollte, daß die Insekten in seinen Mund eindrangen.
    Sie waren überall.
    Er konnte sich nicht schützen. Das Licht und auch der Geruch der Haut zog sie an wie das Licht die berühmten Motten. Es war ein Überfall, wie er ihn noch nie zuvor erlebt hatte. Es hatte auch keinen Sinn, wenn er sich wehrte. Die Chance war einfach zu gering, und die Mücken waren schneller als er.
    Sie fanden immer wieder ihr Ziel. Sie stachen in seinen Hals, in den Nacken, in die Stirn. Da er sich davor fürchtete, daß auch seine Augen getroffen wurden, hielt er sie geschlossen, und so taumelte er blind durch den stockdunklen Stollen, der nur durch den zuckenden Lichtstrahl des Helms erhellt wurde.
    Oleg prallte gegen die Wand. Der Helm verrutschte dabei. Wieder bekamen die Mücken freie Bahn, die sie ausnutzten. Sie klebten immer für einen Moment an ihm, stachen zu, saugten sich mit seinem Blut voll und verschwanden.
    Oleg Stachow überfiel Todesangst. Diese Insekten waren schlimmer als die aus den Sümpfen. Derartig aggressiv hatte er noch nie welche erlebt.
    Es würde sie auch nicht noch einmal geben. Sie waren eine besondere Spezies, die sich in der feuchten Luft des Tunnels entwickelt hatten.
    Stachow stolperte über seine eigenen Füße. Er konnte sich nicht mehr halten und fiel hin. Kurz vor dem Aufprall dachte er noch daran, daß ihn die verdammten Biester jetzt da hatten, wo sie ihn haben wollten, da geschah das Wunder.
    Die Mücken zogen sich zurück. Kein Angriff mehr.
    Kein Summen um ihn herum, das sich letztendlich zu einem regelrechten Inferno gesteigert hatte, so daß ihm beinahe der Kopf auseinandergeflogen wäre.
    Stille…
    Die normale Stille im Stollen, in der nur sein eigenes Keuchen zu hören war.
    Oleg Stachow blieb auf dem Bauch liegen. Erst jetzt traute er sich wieder,

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