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1098 - Der steinerne Bote

Titel: 1098 - Der steinerne Bote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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höchster Aufregung befand: „Hier spricht die Organisation Jünger der Porleyter. Wir wissen, daß unsere Freunde, unsere Lehrer, Herren und Meister sich in Gefahr befinden. Wir fordern alle und jeden, Privatmenschen, Organisationen, Unternehmen, vor allem aber die Regierung und ihre angeschlossenen Behörden auf, den Porleytern jede nur denkbare Hilfe angedeihen zu lassen. Wird unseren Lehrern die Hilfeleistung verweigert, so kann unsere Organisation dies nicht anders deuten, als daß die Menschheit der Anwesenheit unserer erhabenen Freunde nicht würdig ist. Es wird ihr daher nichts anderes übrigbleiben, als zur porleytischen Revolution anzutreten, die vorhandenen Machtstrukturen beiseitezufegen und das Friedensreich des porleytischen Konsensus zu errichten ..."
    Reginald Bull drückte den Pauseschalter. Die Stimme schwieg. Julian Tifflor sah verblüfft zu ihm auf.
    „Der spinnt, der Mann", sagte er.
    Bull zuckte mit den Schultern. „Fast möchte man Verständnis für ihn aufbringen", antwortete er. „Unter dem Einfluß der Kardec-Aura hat sich das irdische Magnetfeld verformt.
    Die beiden Van-Allen-Gürtel haben sich nach auswärts verlagert, abgesehen von einer Art Delle in der Äquatorialgegend. Über Kinshasa sind in der vergangenen Nacht Nordlichter beobachtet worden! Überall macht sich eine gewisse Wetterfühligkeit der Menschen bemerkbar. Die Zahl der Unfälle in Haushalten und am Arbeitsort ist rapide am Zunehmen. Ich sage dir, der Teufel ist los."
    Der Erste Terraner sah starr vor sich hin.
    „Und wenn dir das noch nicht genügt", sagte Bull und schaltete den Kanal 9 von neuem ein, „dann hör dir das hier an."
    Die Aufzeichnung lief ein paar Sekunden lang leer, dann war eine tiefe, männliche Stimme zu hören, deren Prägnanz und Ausdruck man anmerkte, daß ihr Besitzer Erfahrung darin besaß, vor Aufnahmegeräten zu sprechen.
    „Ihr kennt mich alle. Ihr seid daran gewöhnt, daß ich euch zum Lachen bringe. Aber glaubt mir: Diesmal mache ich euch keinen Schmäh vor. Es ist mir bitter ernst zumute.
    Ich muß euch etwas anvertrauen. Ich bin ein Porleyter..."
    Mit einem Ruck ließ Tifflor die Hand nach vorne schießen und schaltete das Gerät aus. Ungläubiges Staunen stand in seinem Gesicht geschrieben, als er Reginald Bull ansah.
    „Die Stimme kenne ich doch!" stieß er hervor.
    „Natürlich kennst du sie. Sie gehört ..."
    „Hector Borg, dem Komiker!" rief der Erste Terraner aus.
    Reginald Bull nickte grimmig.
    „Jetzt weißt du, wie schlimm die Lage ist. Wenn Hector Borg sich für einen Porleyter hält, dann ist der Ofen kurz vorm Ausgehen."
     
    *
     
    Im Laufe der nächsten vierundzwanzig Stunden nahm die Frequenz der Schreckensmeldungen zu. Noch hatte die Lage das Ausmaß einer Katastrophe nicht erreicht. Die Wetterkontrolle war außer Rand und Band. Besonders die tropischen und subtropischen Bezirke des Planeten sahen sich Unwettern ausgesetzt, wie sie es seit über fünfzehnhundert Jahren nicht mehr gegeben hatte. Das Fernsehnetz war in Verwirrung geraten. Der Radakom stellte falsche Verbindungen her. Das alles ließ sich noch ertragen. Aber die Krise spitzte sich zu. Ein landendes Raumschiff erhielt ein falsches Peilsignal und wäre über dem westlichen Pazifik abgestürzt, wenn nicht im letzten Augenblick noch eine Notschaltung hätte aktiviert werden können. Julian Tifflor sah die Stunde auf sich zukommen, da er drastische Maßnahmen würde ergreifen müssen, um die Gefahr zu bannen, die von der Kardec-Aura der Porleyter ausging.
    Es meldete sich der FÖRDERKREIS STAC, der mit der Person eines gewissen, geheimnisvollen Weidenburn in Verbindung stand, mahnte zur Ruhe und machte die Menschheit darauf aufmerksam, daß sie sich in einer Übergangsphase befand, die erduldet werden müsse. Plakate mit neuen Slogans erschienen über Nacht an Gebäudewänden.
    WAS KOMMT NACH DEN PORLEYTERN?
    fragt Weidenburn DAS UNIVERSUM WARTET AUF UNS, sagt Weidenburn Der FÖRDERKEIS STAC war den Behörden, bis hinauf zum Ersten Terraner, ein Rätsel. Man wußte nicht, was die Leute wollten. Untersuchungen waren im Gang, aber solange der Förderkreis nur zur Ruhe mahnte und Plakate mit mystischen Botschaften an die Häuserwände klebte, liefen die Nachforschungen mit geringer Priorität. Es gab Wichtigeres zu tun, als hinter Menschen herzujagen, die Reginald Bull in seiner saloppen Art in die Kategorie der „harmlosen Spinner" einreihte.
    Wesentlich mehr Sorge machten diejenigen, die sich für Jünger

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