Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1098 - Der steinerne Bote

Titel: 1098 - Der steinerne Bote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Intensität emittiert", berichtete Tedr. „Es ist herkömmliche Prozedur, daß man bei jeder elektromagnetischen Strahlung nach einem hyperenergetischen Hintergrund sucht. Die entsprechenden Messungen wurden vorgenommen. Die Geräte, die man zuerst verwandte, waren zu unempfindlich.
    Sie registrierten, daß etwas ,da war’, aber mehr konnten sie nicht ermitteln.
    Spezialinstrumente wurden eingesetzt. Sie zeichneten das Impulsmuster auf. Es ist ungemein schwach, in unmittelbarer Nähe der Nachweisgrenze. Aber die Messungen sind wiederholbar. Das Ergebnis kann nicht angezweifelt werden. Wir übertrugen die Daten in den Computer und verlangten eine Analyse. Als er uns mitteilte, was von der Sache zu halten war, fielen wir vor Staunen aufs Kreuz."
    Perry sprach nicht sofort. Tedrs Eröffnung hatte in seinem Bewußtsein einen Gedankensturm entfacht. Schließlich, nach fast einer Minute, fragte er: „Unser allererster Eindruck war, daß der Felsbrocken weder zur erstarrten Substanz der ehemaligen Zwerggalaxie noch zur Bremsmaterie gehörte. Zieht der Computer aus dem gemessenen Impulsmuster irgendeinen Schluß auf die Herkunft des Felsens?"
    Tedr Kosmas nickte und schluckte zur gleichen Zeit.
    „Er ist der Ansicht, daß das Felsstück nur aus der Galaxis M82 stammen kann."
     
    *
     
    Sie redeten sich die Stimmbänder heiß. Aber so gewagt die spekulativen Theorien sein mochten, die sie entwickelten: Keine vermochte zu erklären, wie ein Felsklotz vom Umfang eines Häuserblocks die gewaltige Entfernung von M82 bis zum Frostrubin hatte überbrücken können.
    Der Frostrubin war ein Werkzeug der fremden Superintelligenz. Der Zusammenhang war da, aber niemand konnte ihn fassen. Es gab keinen Zweifel, daß die Anwesenheit des Felsbrockens im Vorfeld des Frostrubins eine Information darstellte, mit deren Hilfe sich wichtige, bisher unverstandene Zusammenhänge klären ließen. Aber niemand besaß genug Wissen, um die Information zu verstehen.
    „Eines kommt mir immer wieder in den Sinn", sagte Jen Salik. „In Icho Tolots Bericht war von einer Siegelaura die Rede, die Seth-Apophis allen Welten, Objekten und Wesen aufprägt, die zu ihrer Mächtigkeitsballung gehören oder in ihrem Dienst stehen. Die Siegelaura ist eine Art Erkennungssignal, das ihre Beauftragten wissen läßt, daß sie sich auf sicherem Terrain befinden. Glaubt ihr, die Siegelaura könnte identisch sein mit der charakteristischen Impulsfolge, die sowohl die Galaxis M82 als auch der eigenartige Felsklotz ausstrahlen?"
    „Und wenn wir es glaubten", bemerkte Lethos-Terakdschan trocken, „hülfe es uns weiter?"
    „Die Sache mit der Siegelaura hat Icho Tolot nicht aus erster Hand", sagte Perry. „Soweit ich mich erinnere, war es Bruke Tosen, der zu dem Haluter darüber sprach. Die Sache ist viel zu nebelhaft, als daß wir uns darüber den Kopf zerbrechen sollten."
    Die Diskussion ging weiter. Die Erkenntnis, daß hier ein offensichtlicher Zusammenhang vorlag, den trotz seiner Deutlichkeit niemand zu deuten vermochte, verursachte intellektuellen Schmerz.
    Perry empfand so etwas wie Erleichterung, als der Interkom sich meldete und die hitzige Debatte unterbrach. Waylon Javiers freundlich lächelndes Gesicht erschien auf dem Bildschirm.
    „Ich dachte, ich lasse euch nicht länger auf die freudige Nachricht warten", sagte er.
    „Wir haben unser letztes Relais abgesetzt. Den Rest der Strecke kann das interstellare Funknetz der Milchstraße übernehmen. Wir setzen zum letzten Sprung an. Noch ein paar Stunden, und wir sind zu Hause!"
     
    *
     
    „Hauptquartier Porleyt", sagte die fremde Stimme. „Wir haben euch erkannt, BASIS.
    Eine sofortige Änderung eures Kurses ist erforderlich. Steuert Wega an. Das Solsystem ist unter allen Umständen zu meiden."
    Perry, der neben Waylon Javier an der Konsole des Kommandanten saß, sah verblüfft auf.
    „Hauptquartier Porleyt?" wiederholte er hilflos.
    Der Energiering des Mikrophons schwebte auf ihn zu.
    „Was ist das - Hauptquartier Porleyt?" fragte er. „Wer bist du, und wer hat dir gesagt, du kannst uns Anweisungen erteilen?"
    „Ich bin O'Malley-Jack-Kontrolle", antwortete die Stimme. „Meine Aufgabe ist..."
    Ein Trommelfeuer von Störimpulsen unterbrach den Empfang. Als das Knistern und Knattern verstummte, war eine andere Stimme zu hören, die einer Frau.
    „Im Namen der porleytischen Souveränität! BASIS, haltet an. Bezieht einen Standort in unmittelbarer Nähe von Tau Ceti und wartet auf die Ankunft unseres

Weitere Kostenlose Bücher