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1099 - Das Kollektiv der Porleyter

Titel: 1099 - Das Kollektiv der Porleyter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und erfuhren, daß die Kosmokraten zur Befriedung der fehlgeleiteten Superintelligenz Seth-Apophis aufgerufen hatten, da waren die Schmerzen, die unerträgliche Einsamkeit der vergangenen 2,2 Millionen Jahre im Nu vergessen, und in den Vordergrund trat, was von allem Anfang an ihre Nemesis gewesen war: die Hybris. Es erschien ihnen unvorstellbar, daß der Auftrag, das Universum vor den destruktiven Kräften eines um seine Existenz verzweifelnden Superwesens zu bewahren, an andere ergangen sein sollte. Und als sie hörten, daß es nur zwei Ritter der Tiefe waren, die im Auftrag der Kosmokraten handelten, da gewannen sie den Eindruck, es werde ihnen ein infames Theater vorgespielt. Wie konnten zwei Wesen - Sprößlinge, noch dazu, einer Art, die es in ihrer heutigen biologischen Form noch nicht gegeben hatte, als die Porleyter sich von Khrat zurückzogen - eine solche Aufgabe bewältigen?
    Es stand für sie von allem Anfang an fest, daß die Aussage der Terraner bezüglich der zwei Ritter, die allein für die Befriedung der Superintelligenz Seth-Apophis sorgen sollten, nicht ernst genommen werden dürfe. Nun gut - vielleicht hatten sie nicht alle gleich zu Anfang so empfunden. Da waren Clynvanth-Oso-Megh und seine Anhänger gewesen, die die Absicht vertraten, man schulde den Terranern in erster Linie Dank und dürfe an ihren Aussagen nicht zweifeln, solange man sich nicht über den derzeitigen Stand der Gegebenheiten im Universum informiert habe.
    Clynvanth-Oso-Megh und seine Theorie hatten nicht lange gelebt. Und wer war schuld daran? Lafsater-Koro-Soth überkam tiefer Schmerz, wenn er an die Ereignisse dachte, die sich in Neu-Moragan-Pordh abgespielt hatten. Er selbst war derjenige gewesen, der keine Gelegenheit hatte verstreichen lassen, Oso als Schwärmer und Phantasten zu brandmarken, als einen Einzelgänger, der die wahre Berufung des porleytischen Volkes vergessen hatte. Er war erfolgreich gewesen. Immer mehr, die zuerst auf Clynvanth-Oso-Megh gehört hatten, wechselten in sein Lager über. Man erinnerte sich plötzlich, daß Oso von allem Anfang an gegen den Plan gewesen war, die Porleyter sollten sich ausruhen und sodann zu einer höheren Daseinsform aufsteigen. Es war ihm, Lafsater-Koro-Soth, nicht schwergefallen, Oso in den Augen seiner Artgenossen zum Defätisten, ja zum Verräter zu stempeln.
    Oh, wie unrecht er gehabt hatte!
    Seine Gedanken wandten sich eilends einem anderen Thema zu. Er konnte noch immer nicht an Clynvanth-Oso-Megh zurückdenken, ohne bittere Scham darüber zu empfinden, wie er den ändern behandelt hatte - den einzigen, dem es je gelungen war, die Lage der Porleyter klar und richtig einzuschätzen.
    Sie hatten die Terraner in ihren Bann gezwungen. Sie waren auf Terra gelandet und hatten begonnen, sich die Machtstrukturen der Liga Freier Terraner, der Kosmischen Hanse und der GAVÖK Untertan zu machen. Sie waren zu dem Entschluß gekommen, daß es gegen die Übergriffe der fremden Superintelligenz Seth-Apophis kein wirksameres Mittel gebe, als sie in ihrem eigenen Bereich anzugreifen - mit einer massiven Flotte, die ihnen die Liga, die Hanse und die GAVÖK zur Verfügung stellen würden.
    Der Plan war weit gediehen, jedoch nicht zur Ausführung gelangt. Das Unglück im Wega-Sektor hatte sich ereignet. Eine porleytische Waffe, der Handschuh, hatte sich gegen zwei Porleyter gewandt und sie um ein Haar überwältigt. In den Wirren war Livwaper-Irtu-Lings ums Leben gekommen, und sein Begleiter, Wikora-Nono-Ors war dabei ertappt worden, wie er seinen Kardec-Schild zur Tötung anderer Lebewesen hatte verwenden wollen.
    Das war der Augenblick gewesen, in dem ihnen allen die Augen aufgingen. Sie wußten plötzlich, daß sie sich auf dem falschen Weg befanden. Sie lebten in einer Illusion, die aus ihrem Hochmut hervorgegangen war. Sie hielten sich für unersetzlich - in Wirklichkeit wurden sie von niemand mehr gebraucht, am allerwenigsten von den Kosmokraten.
    Der Schock war fürchterlich. Auf ihn, Lafsater-Koro-Soth, schauten alle. Sie warteten darauf, daß er einen Entschluß fasse, der es ihnen erlaubte, den richtigen Weg wiederzufinden. Er erinnerte sich, wie schwer es ihm gefallen war, auch nur zwei zusammenhängende Gedanken zu denken - denn wenn sie ihn auch für ihren Sprecher hielten, er war nicht anders als sie, die Katastrophe hatte sein Bewußtsein ebenso verwirrt wie das ihre.
    Er hatte sie von ihren Posten abgezogen und sie zusammengerufen. Auf dem Trabanten der Erde, auf Luna. Er

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