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11 - Die Helden des Westens

11 - Die Helden des Westens

Titel: 11 - Die Helden des Westens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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ein, was sie brauchen. Das ist doch selbstverständlich. Mich brächte kein Mensch nach diesem Haus, welches so gemütvoll und verlockend Helmers Home genannt worden ist. Hinter dieser hübschen Maske verbergen sich die Gesichter einer ganzen Mörderbande.“
    „Zounds,Sir, von dieser Seite haben wir uns die Sache freilich nicht betrachtet. Es bleibt uns nichts übrig, als umzukehren und einen anderen Führer zu suchen, den von diesem Juggle-Fred wollen wir nun freilich nichts mehr wissen. Aber sagt, habt denn ihr einen Führer?“
    „Wir brauchen keinen, weil zwei meiner Gefährten da sehr gut Bescheid in dem Llano wissen. Auf sie können wir uns verlassen.“
    „Well! Könnten wir denn da nicht vielleicht mit euch reiten?“
    „Das ginge wohl, aber ich mache euch darauf aufmerksam, daß das wieder eine Unvorsichtigkeit von euch ist. Ihr kennt uns nicht.“
    „Oh, man sieht es euch doch sofort an, daß ihr es ehrlich meint, wenn auch die Snuffles uns weismachen wollten, daß ihr Räuber seiet.“
    „Haben sie das?“
    „Ja.“
    „Aus welchem Grund denn?“
    „Sie haben den Ort, an welchem die Leiche lag, sehr genau untersucht. Sie sagten, ihr hättet die beiden Indsmen verfolgt; einer von ihnen sei ermordet worden; der andere habe dann euern Gefährten erschossen, und dieser letztere sei von euch im Gesicht unkenntlich gemacht worden.“
    „Alle Teufel! Das sagten sie?“ fragte Stewart betroffen. „Und uns machten sie weis, sich gar nicht um die Leiche bekümmert zu haben. Da habt ihr den Beweis, daß diesen Lügnern nicht zu trauen ist! So versteckt und hinterlistig handelt kein ehrlicher Mann. Wir sind ganz zufälligerweise an dem Ort vorübergekommen. Daß wir Sattel und Zaum an uns genommen haben, kann uns niemand verdenken; das ist das Recht der Prärie. Dann habt ihr gesehen, daß wir hier die Fährte untersuchten. Das tut man doch nur der Vorsicht halber. Würden wir es also tun, wenn wir die Mörder wären?“
    „Nein, gewiß nicht. Ihr braucht euch gar keine Mühe geben, euch zu verteidigen. Wir sehen, daß ihr ehrliche Leute seid, und schenken euch unser vollstes Vertrauen. Sagt also, ob ihr uns erlauben wollt, mit euch zu reiten!“
    „Hm!“ brummte Stewart nachdenklich und die Achsel zuckend. „Ich will aufrichtig sein. Wir kennen euch ebensowenig wie ihr uns. Es ist nie geraten, hier im Westen so schnell und ohne vorherige Prüfung Bekanntschaft zu schließen. Es freut uns ja, daß ihr uns Vertrauen schenkt, aber besser ist es doch, wir bleiben für uns und ihr bleibt für euch. Daraus mögt ihr abermals erkennen, daß wir keine Räuber sind, wie die Snuffles uns genannt haben. Wären wir wirklich solche Spitzbuben, so würden wir euch sehr willkommen heißen und euch mitnehmen, um zu eurem Geld zu gelangen. Freilich ist mir eure Verlegenheit nicht gleichgültig. Ihr könnt sehr leicht abermals einem Schurken in die Hände fallen, und so will ich euch einen guten Rat erteilen. Wir trafen nämlich auf eine zahlreiche Gesellschaft Auswanderer, welche durch den Llano estacado wollen, um sich drüben anzukaufen. Es sind meist Deutsche aus Böhmen und Hessen. Sie sind bereits gestern von uns fort und wollten heute abend gar nicht weit von hier lagern, weil dann morgen früh an diesem Lagerplatz ihr Führer zu ihnen stoßen will. Es ist das der berühmteste und zuverlässigste Kenner des Llano, ein bescheidener und auch sehr frommer Mann, namens Tobias Preisegott Burton. Schließt euch dieser Karawane an, so seid ihr sicher aufgehoben. Dieselbe besteht aus so vielen wohlbewaffneten Leuten, daß niemand es wagen wird, sie zu überfallen.“
    „Meint Ihr? Hm! Sehr gut! Aber wie finden wir diese Leute?“
    „Sehr leicht. Wenn ihr von hier aus grad nach Süden reitet und eure Pferde ein wenig anstrengt, so seht ihr nach ungefähr einer halben Stunde einen einzelnen Bergkegel vor euch liegen, von welchem ein Wässerchen niederläuft, um unten in der kleinen, ostwärts von ihm gelegenen Ebene im Sande zu versiegen. An diesem Wasser lagert die Karawane. Selbst wenn es unterdessen finster wird, könnt ihr sie nicht verfehlen, da ihr aus bedeutender Ferne ihre Lagerfeuer sehen müßt. Wenn ihr diesem Rat folgt, so weiß ich euch in guten Händen.“
    „Ich danke Euch, Sir! Ihr befreit uns aus einer bedeutenden Verlegenheit. Wir werden natürlich sofort aufbrechen, um uns diesen Deutschen anzuschließen. Der Deutsche pflegt zwar albern, aber auch ehrlich zu sein. Wir reiten auf der Stelle.“
    „Was

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