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11 - Nie sollst Du vergessen

11 - Nie sollst Du vergessen

Titel: 11 - Nie sollst Du vergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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sie aus der Situation, in die sie hineingeworfen worden war, retten würde. Auch das gefiel ihm.
    »Kann nicht jemand Sie hier ablösen?«, fragte er. »Damit Sie wenigstens mal nach Hause fahren und sich ein Stündchen hinlegen können.«
    »Doch, natürlich«, versicherte sie und kramte aus einer Tasche ihres Jogginganzugs ein Gummiband, mit dem sie ihr kräftiges, krauses Haar bändigte. »Aber ich möchte hier bleiben. Er ist mein Vater, und ... Er kann mich hören, verstehen Sie. Er weiß, dass ich da bin. Und wenn das ihm hilft ... Ich meine, es ist doch wichtig, dass jemand, der so etwas durchmacht, weiß, dass er nicht allein ist, finden Sie nicht auch?«
    Woraus zu schließen war, dass Malcolms Frau nicht hier war.
    Und das wiederum erlaubte gewisse Rückschlüsse darauf, wie das Leben im Hause Webberly sich seit Malcolms Entscheidung, Frances nicht zu verlassen, gestaltet hatte.
    Ein einziges Mal hatten sie darüber gesprochen, Leach selbst hatte damals das Thema zur Sprache gebracht. Er konnte sich jetzt nicht mehr erinnern, warum er geglaubt hatte, er müsse einen Vorstoß in einen so persönlichen Bereich im Leben eines Kollegen machen, aber irgendetwas - eine eigenartige Bemerkung? ein Telefongespräch voll unterschwelliger Feindseligkeit vom Webberlys Seite? eine Festlichkeit oder Feier, zu der Malcolm wieder einmal allein erschienen war? - hatte Leach veranlasst zu sagen: »Es ist mir schleierhaft, wie Sie der einen Frau den Geliebtem vorspielen und der anderen der Geliebte sein können. Sie könnten Frances doch verlassen, Male. Was hält Sie denn noch?«
    Webberly hatte ihm keine Antwort gegeben. Tagelang nicht. Leach hatte schon geglaubt, er würde nie mehr eine bekommen, bis er eines Abends zwei Wochen später Webberly nach Hause gefahren hatte, weil dessen Wagen in der Werkstatt war. Es war halb neun Uhr, und sie war schon im Schlafanzug, als sie zur Tür gelaufen kam und freudestrahlend »Daddy! Daddy!« rufend durch den Vorgarten rannte und sich ihrem Vater in die Arme warf. Webberly drückte sein Gesicht in ihr krauses Haar und prustete ihr Küsse auf den Hals, die entzücktes Gekicher hervorriefen.
    »Das ist meine Randie«, hatte Webberly gesagt. »Das ist es, was mich hält.«
    Jetzt sagte Leach zu Miranda: »Ihre Mutter ist nicht hier? Sie ist wohl nach Hause gefahren, um sich ein bisschen auszuruhen?«
    Sie erwiderte: »Ich werde ihr erzählen, dass Sie hier waren, Inspector. Ich weiß, das wird sie sehr freuen. Alle sind so - nehmen großen Anteil. Ja, wirklich.« Dann gab sie ihm die Hand und sagte, sie wolle jetzt zurück zu ihrem Vater.
    »Wenn ich irgendetwas tun kann ...?«
    »Sie haben es schon getan«, versicherte sie.
    Aber das Gefühl hatte Leach überhaupt nicht, als er zur Dienststelle in Hampstead zurück fuhr. Und dort angekommen, lief er rastlos im Besprechungszimmer hin und her, während er einen Bericht nach dem anderen durchsah, obwohl er die meisten bereits gelesen hatte.
    Zu der Beamtin am Computer sagte er: »Was hören wir aus Swansea?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Die Autos der Verdächtigen sind alle relativ neu, Sir. Keines ist mehr als zehn Jahre alt.«
    »Und wem gehört der älteste Wagen?«
    Sie sah auf einer Liste nach. »Robson«, antwortete sie. »Raphael. Er fährt einen Renault. Farbe - Augenblick - silbergrau.«
    »Verdammt noch mal. Es muss doch eine Spur geben.« Er erwog andere Wege, das Problem anzugehen. Er sagte: »Andere Personen von Bedeutung. Schauen Sie da mal nach.«
    »Sir?«, fragte sie.
    »Gehen Sie die Berichte durch. Schreiben Sie sämtliche Namen heraus. Ehefrauen, Ehemänner, Freunde, Freundinnen, Teenager, die Auto fahren, jeden, der irgendeine Verbindung zu dieser Geschichte hat und Auto fährt. Jagen Sie die Namen durch den Computer der Zulassungsstelle und finden Sie raus, ob einer von denen ein Fahrzeug hat, das passt.«
    »Alle, Sir?«, fragte sie.
    »Ich denke, wir sprechen dieselbe Sprache, Vanessa.«
    »Natürlich, Sir.«
    Gerade wollte sie seufzend an ihre Arbeit zurückkehren, da kam ein junger Constable ins Besprechungszimmer gerannt. Er hieß Solberg, ein Frischling, der seit seinem ersten Tag bei der Mordkommission ganz versessen darauf war, zu zeigen, was er konnte. Er schwenkte ein Bündel Papiere, und sein Gesicht war so rot, als hätte er gerade einen Marathonlauf absolviert.
    »Hey, Chef!«, rief er laut. »Schauen Sie sich das mal an. Es ist zehn Tage her, und es ist eine ganz heiße Sache. Echt.«
    »Wovon reden

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