110 wirksame Behandlungsmoeglichkeiten bei Krebs
Psychoneuroimmunologie wissenschaftlich beleuchtet. Für Krebspatienten zeigen sich hier viele hoffnungsvolle Ansatzpunkte.
Visualisieren
Übungen mit inneren Bildern sind schon aus dem Autogenen Training und vor allem im katathymen Bilderleben bekannt. In allen Kulturen und seit Beginn der Menschheitsgeschichte liegt in uns die Fähigkeit, innere Bilder aus Situationen der Vergangenheit, Gegenwart oder der Zukunft zu formen und uns bestimmte Situationen vorzustellen. So können wir auf einer symbolhaften Ebene mit unserem Inneren in Kontakt treten.
Glauben, Gefühle, Verhalten und Lebensstil sind Faktoren, die die Gesundheit beeinflussen. Bildhafte Vorstellungsübungen in Form des Visualisierens helfen, Ängste abzubauen, die beispielsweise durch das Gefühl entstehen, gegen eine Verschlechterung des körperlichen Zustandes nichts mehr ausrichten zu können. Visualisierung hilft bei der Lösung dieses Problems, indem der Kranke sich bewusst Möglichkeiten für seine Gesundung vorstellt.
Visualisieren kann in Verbindung mit Entspannungsübungen den Krebskranken beim Abbau von Stress und Spannungen unterstützen. Er kann sich Gefühlen der Hoffnungs- und Hilflosigkeit besser stellen, da er sich der Erkrankung nicht mehr nur machtlos ausgeliefert fühlt. Ein Kerngedanke des Visualisierens nach Carl Simonton ist, dass die Krebszellen schwach sind. Die bildhafte Vorstellung, wie sich ein Heer körpereigener Verteidigungskräfte daranmacht, wuchernde Krebszellen zu vernichten, kann sich stärkend auf das Immunsystem auswirken. Das klingt zunächst nach einer kriegerischen Auseinandersetzung. Es geht jedoch bei den Bildern nicht nur um Aggression. Betroffene können sich die Vorgänge in ihrem Körper aggressiv vorstellen, das brauchen sie aber nicht unbedingt. Daher sollen einige ganz unterschiedliche Beispiele von Bildern kurz vorgestellt werden, die von Betroffenen in meinen Kursen zur Unterstützung der Auseinandersetzung mit ihrer Erkrankung visualisiert wurden:
Ritterspiele: Weiße Ritter kämpfen gegen schwarze.
Science-Fiction: Raumschiff Enterprise nimmt den Kampf gegen alles Böse im Kosmos auf.
Biene Maja: Viele fleißige Bienen schwirren umher und tragen Wackersteine aus Mauern auf der Straße rhythmisch ab, bis der Weg frei ist.
Herbstlaub: Abfallende bunte Blätter werden zusammengekehrt.
Schneeschmelze: Krebszellen als Schneekugeln, die im Feuer schmelzen und sich zuerst in Wasser und dann in gesunde Zellen umwandeln.
Kontrastprogramm: Manche stellen sich das Gesunde nur hell und das Kranke dunkel vor.
Elfenzauber: Fleißige Elfen schwirren im Körper umher und verzaubern die Dinge, die nicht an ihrem Platz sind oder den Körper belasten.
Pina Colada: Die Leukozyten schwimmen ganz relaxt im Blut und picken sich mit Cocktail-Spießchen schädigende Zellen aus dem Strom, die sie dann genüsslich verzehren.
Das Vertrauen in die Genesung wächst und unterstützt jedwede medizinische Therapie, zu welcher der Patient im Rahmen der Visualisierung eine positive Einstellung entwickelt.
Geistige Vorgänge wirken sich auf das hormonelle Gleichgewicht und das Immunsystem aus, sodass durch die Änderung bestimmter Denkmuster auch das Immunsystem beeinflusst werden kann. Außerdem stärken die Übungen den Lebenswillen und bewirken Verhaltensänderungen. Die Patienten erkennen, dass durch eine positive Lebenseinstellung das Wohlbefinden gefördert werden kann. Keinesfalls sollte man sich unter Druck setzen oder Schuldgefühle aufbauen – die Methode des Visualisierens möchte genau das Gegenteil erreichen. Zögern Sie nicht, bei Schwierigkeiten einen geeigneten Therapeuten zu Rate zu ziehen.
Informationen:
Infoblatt: Visualisieren. GfBK, Tel. 0 62 21/13 80 20, → www.biokrebs.de
Audio-CD’s zum kostenlosen Herunterladen: → www.krebstherapie-media.de
Simonton, O. Carl u. a. (2001): Wieder gesund werden. Eine Anleitung zur Aktivierung der Selbstheilungskräfte. Rowohlt
Bochumer Gesundheitstraining
Das Bochumer Gesundheitstraining ist eine Weiterentwicklung und eine umfassendere Form der Visualisierungsmethode nach Simonton und wurde 1982 in der Arbeitsgruppe »Vegetative Funktionen« an der Ruhr-Universität Bochum entwickelt. Auch hier geht man von den körperlich-seelisch-immunologischen Zusammenhängen aus und nutzt sie, um die medizinische Therapie zu unterstützen. Diese Zusammenhänge bestehen nicht irgendwie vage, sondern unterliegen Gesetzmäßigkeiten. Jeder weiß, dass einem bei der Vorstellung von
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