110 wirksame Behandlungsmoeglichkeiten bei Krebs
seit den 1980er Jahren vor allem mit Bert Hellinger assoziiert.
Das klassische Familienstellen findet als Gruppentherapie statt. Der Klient sagt kurz etwas zu seinem Anliegen. Er erzählt keine langen Geschichten über den möglichen Ursprung oder die Entwicklung seines Problems, sondern nur, was er für sich lösen will. Dann wird er nach schwerem Schicksal in der Familie gefragt, z. B. Heimatvertreibung, Krieg, schwere Krankheit, früher Tod etc. Jetzt wählt der Klient aus der Runde Stellvertreter für sich und seine Familienmitglieder. Er stellt sie im Raum so auf, wie es seinem inneren Bild entspricht. Der Klient setzt sich wieder, die Stellvertreter »fühlen sich ein«. Dann führt der Aufstellungsleiter durch gezielte Fragen und bestimmte Sätze das System zu einer guten Lösung. Ziel ist es, dass hinterher jeder an dem Platz ist, wo er hingehört. Das gelingt mitunter nicht bei der ersten Aufstellung. Oft zeigt sich erst einmal die tatsächliche Situation, und die verborgenen Dynamiken kommen zum Vorschein. Das ist der erste wichtige Schritt zur Veränderung: »Anerkennen, was ist«.
Es gibt mittlerweile verschiedene Formen der Aufstellungsarbeit. Viele Seminarleiter haben ihre eigenen Erfahrungen und ihre persönliche Note integriert. Hellinger selbst hat sein Vorgehen in den letzten Jahren stark modifiziert und arbeitet mittlerweile mit den so genannten »Bewegungen des Geistes«. Er greift wenig ein und lässt die Stellvertreter weitgehend ihren Impulsen folgen.
Man muss das Familienstellen nicht erklären können, um damit zu arbeiten. Phänomenologisch nennt man diese Herangehensweise. Man nutzt einfach das, was sich praktisch zeigt. Wem das nicht reicht, der darf sich gerne auf einen renommierten Harvard-Professor für Biologie berufen. Prof. Rupert Shaldrake hat mehrere Bücher geschrieben, die sich mit der Idee der morphogenetischen Felder befassen. Das sind Informationsfelder, die wir (noch) nicht messen können. Nach Sheldrakes Überzeugung sind sie dafür verantwortlich, dass eine Stammzelle weiß, ob sie sich zu einer Hautzelle oder zu einer Leberzelle entwickeln soll. Mithilfe solcher Felder erklärt er das Verhalten von Zugvögeln und Fischschwärmen. Im Rahmen einer Familienaufstellung tretenwir sozusagen in das Feld der Familie, um die es geht. Wir greifen auf Informationen aus diesem Feld zu.
Es ist nicht notwendig, die Methode im Vorfeld mit dem Verstand begreifen zu wollen. Wichtiger ist es, einen seriösen Aufstellungsleiter zu suchen, in dessen Hände man sich vertrauensvoll begeben kann. Finden Sie einen Therapeuten mit Erfahrung und Feingefühl. Schauen Sie sich den Aufsteller immer an, bevor Sie entscheiden, Ihre Familie bei ihm aufzustellen. Idealerweise ist eine Familienaufstellung in ein therapeutisches Konzept integriert, das bei Bedarf Vorbereitung und Nachbetreuung gewährleistet. Wie bei jeder Form der Seelenarbeit gilt: Lassen Sie die Finger von halbseidenen Hobbytherapeuten. Hören Sie auf Ihren Bauch. Und sichern Sie sich für die Zeit nach der Aufstellung professionelle Unterstützung für alle Themen, die dann vielleicht bearbeitet werden wollen.
Informationen:
IAG Systemische Lösungen nach B. Hellinger, Germaniastraße 12, 80802 München, Tel. 0 89/3 81 02 71, → www.iag-systemische-loesungen.de
Ulsamer, Bertold (1999): Ohne Wurzeln keine Flügel. Goldmann
Schäfer, Thomas (2000): Was die Seele krank macht, und was sie heilt. Knaur
Festhaltetherapie nach Dr. Jirina Prekop
Im Festhalten und Loslassen liegt wie in so vielem ein Gegensatzpaar. Nach den Überlegungen, die der Festhaltetherapie zugrunde liegen, spürt der Mensch seine Lebenskraft erst dann, wenn er sich in die gegebenen Gesetze der Gegensätzlichkeit einbindet, um Angst in Mut und Hass in Liebe zu verwandeln. Durch diese enge Pforte geht auch der Krebspatient, um die Krise zur Chance zu machen. Im Zeichen dieser Polarität sind die Weichen eindeutig gestellt: Entweder bekämpfst du den Krebs oder er dich. Für jeden der beiden Wege braucht der Mensch seine ganze Kraft, die er gewinnt, wenn er mit seinen Nächsten versöhnt ist und somit Frieden im Herzen hat.
Die von Jirina Prekop entwickelte Festhaltetherapie soll diesen inneren Frieden durch imaginierte Begegnung mit Vater oder Mutter herstellen. Die möglicherweise schmerzhafte Konfrontation mit einem Elternteil, gegebenenfalls unter Visualisierung, findet in einer festen Umarmung so lange statt, bis die Liebe fließt und der Mensch frei für
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