110 wirksame Behandlungsmoeglichkeiten bei Krebs
Der Therapeut veranlasst den Patienten zu schnellen Augenbewegungen. Man spricht von EMDR bzw. Eye Movement Desensitization and Reprocessing. EMDR gehört weltweit zu den am besten erforschten Verfahren zur Behandlung von posttraumatischem Stress.
Der Wirkmechanismus dieses unterstützenden Verfahrens lässt sich am bestenanhand einer Metapher erläutern: Erinnerungen sind nicht wie dauerhaft archivierte »Akten« unseres Gehirns. Sie sind veränderbar. Eine negative Erfahrung kann ausschließlich durch eine neue positive Erfahrung »verlernt« werden. Hierzu muss das negative Erlebnis gezielt aktiviert und in einen »offenen«, und damit veränderbaren Zustand gebracht werden. Bei der Aktivierung der beiden Hirnhälften erlebt der Klient eine unwillkürliche Entspannung. Beruhigende Körpersignale gelangen in das Gehirn und zwar in einer Phase, in der bewusst das negative Erlebnis erinnert wird. Die negative Emotion wird durch die aktuelle Entspannung überlagert. Es ist beispielsweise unmöglich, gleichzeitig Angst zu haben und entspannt zu sein. Der Gedächtnisinhalt an das Ereignis bleibt dabei erhalten und wird keinesfalls »gelöscht«. Aber die Klienten können oft erstmals von ihren Erlebnissen erzählen, ohne in emotionalen Aufruhr zu geraten. Das belastende Ereignis hat sich in ein Stück neutrale Lebensgeschichte verwandelt.
Informationen:
Besser-Siegmund; Cora & Siegmund, Harry (2010): wingwave-Coaching: Wie der Flügelschlag eines Schmetterlings inkl. CD. Junfermann Verlag
Wieskerstrauch, Liz (2009): Die Seelenflüsterer: Turbocoaching gegen Stress und Angst . DVD zur vierteiligen TV-Dokumentation. Junfermann Verlag
→ www.wingwave.com
Psychosomatische Resonanztherapie PSRT ®
Aufgrund seiner eigenen Erfahrung mit einer Krebserkrankung entwickelte der Heilpraktiker Bert Heuper eine besondere Form der Gesprächstherapie: Die Psychosomatische Resonanztherapie (PSRT ® ).
Dieser therapeutische Ansatz basiert auf der Idee, dass der Mensch grundlegende Gefühlsstrukturen besitzt und so genannte Primärgefühle direkt auf den Körper einwirken. Das Leben wird als Abfolge von Erlebnissen, Situationen und Ereignissen betrachtet, die mit unterschiedlichsten Gefühlen verbunden sind. Irgendwann erlebt man eine Situation, in der ein bestimmtes, unangenehmes Gefühl zum ersten Mal und relativ heftig aufritt. In diesem Moment wird das Gefühl gespeichert. Es entstehen prägende Gedanken über die Situation und über sich selbst. Daraus entwickelt sich eine Bewältigungsstrategie, um so etwas nicht noch einmal erleben zu müssen. Der Körper reagiert auf das Gefühl, und es bilden sich somatische Marker.
Fortan ist der Betroffene besonders »resonanzfähig« zu diesem Gefühl. Immer wenn er es wieder spürt, werden die Gedanken, die Bewältigungsstrategie und die körperlichen Reaktionsmuster erneut aktiviert und verstärkt. Auch nach Jahrzehnten aktivieren solche Gefühle die entsprechenden Muster. Oft finden die Menschen dann mögliche Ursachen für ihre Probleme und entwickeln Theorien, warum sie genau diese Krankheit bekommen haben, leiden jedoch immer noch daran. In der PSRT nimmt man das als Hinweis, dass es noch ein unbewusstes und deshalb auch ungelöstes Ursachenerlebnis gibt, aufgrund dessen die Krankheit möglicherweise entstanden ist.
WICHTIG
In der Psychotherapie erweist sich immer mehr, wie hilfreich und wichtig das Ordnen von Emotionen und Aufspüren von unklaren Gefühlen für den Umgang mit der Erkrankung sind.
Der PSRT-Therapeut stellt in 5 bis 15 Sitzungen eine Vielzahl gezielter Fragen, die nach einem System entwickelt wurden, das die semantische Struktur der Sprache und deren Wirkung auf den Menschen berücksichtigt. Im Laufe der ersten 5 Sitzungen werden etwa 400 bis 600 Fragen gestellt. Auf diesem Weg kommt dem Betroffenen die ursächliche Situation wieder in Erinnerung. Dann kann der erwachsene Mensch mit seinen Worten und seinem Sprachgebrauch dieses Erlebnis schildern. Damals (vor dem 6. Lebensjahr) war es aufgrund der Intensität des Gefühls »nur« ein schlimmes Erlebnis. Als Erwachsener kann der Patient jetzt genau beschreiben, was damals abgelaufen ist. So wird die Situation deutlich und auch die Gedanken, die gefassten Beschlüsse und die körperlichen Reaktionen. Durch diese spezielle Arttherapeutischer Fragen kann der Patient jetzt die alten Erinnerungen bearbeiten: Neuronale Verknüpfungen werden verändert und somatische Marker gelöscht. So lassen sich Ängste lösen und
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