110 wirksame Behandlungsmoeglichkeiten bei Krebs
egal ob Gedichte, Geschichten oder reflexive Texte, kann Spannungen lösen.
WICHTIG
Formen der Schreibtherapie können kurze Prosatexte oder Gedichte sein; klassische Textsorten sind Tagebuch und Autobiografie. Ein beeindruckendes Tagebuch ist das von Ebo Rau, der als Arzt an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankte und aus seinem Praxisalltag gerissen wurde. Das Tagebuch ist im Selbstverlag (→ S. 239 ) erschienen.
Häufig angewandte Methoden sind die freie Assoziation, automatisches Schreiben als Denken ohne Lenkung oder Imagination. Schreiben aus therapeutischen Gründen kann ohne Rücksicht auf ästhetische und literarische Maßstäbe erfolgen. In der Schreibtherapie wird zu Papier gebracht, was im Inneren Unruhe stiftet. Ein bekanntes Beispiel ist »Mars«, erschienen unter dem Pseudonym »Fritz Zorn«. Aber nicht nur autobiographisch wie in diesem Beispiel kann man sich den Zorn von der Seele schreiben.
Texte in kurzen Zeilen reaktivieren in dichter Weise Vergangenes und Archetypisches. Schreiben als Kampf gegen das Verstummen darf regellos und die Sprache bildhaft sein. Statt der Bedeutung eines Wortes kann der Klang im Vordergrund stehen und zu weiteren Assoziationen anregen. Hier muss keine nüchterne Zwecksprache verwendet werden. Man kann und darf sprachlich formulieren, was nicht in den Alltag passt. Im kreativen Umgang mit Sprache können Tabus und eingefahrene Muster durchbrochen, und ein Prozess der Selbstbegegnung kann in Gang gesetzt werden. Anregung, Textproduktion, Textdeutung sind die Schritte der Schreibtherapie, durch die die seelische Balance wiederhergestellt werden kann, wenn die innere Ordnung unterzugehen droht.
Die Begegnung mit dem Text ermöglicht die Konfrontation mit existenziellen Fragen. Wenn es um Krebs geht, geht es auch um Verletzungen, Narben und Wunden, um »Knotenpunkte« im Leben. Bildliche Ausdrücke und Gleichnisse filtern Emotionen und machen Texte zum Projektionsmedium.
Informationen:
Dt. Ges. für Poesie- und Bibliotherapie, Düsseldorf, Tel. 02 11/17 14 99 78
Dr. Irmey, György; Dr. Rau, Ebo, Immerwährender Kalender: Impulse von Mensch zu Mensch. Zu beziehen über die GfBK, Tel. 0 62 21/13 80 20, → www.biokrebs.de
Winnewisser, Sylvia (2010): Einfach die Seele frei schreiben. Wie sich therapeutisches Schreiben auf die Psyche auswirkt. Humboldt
Farbtherapie
Die Farbtherapie kennt verschiedene Ansätze. Farben können betrachtet oder visualisiert werden und wirken hier besonders auf die Psyche. Will man jedoch auch körperliche Wirkungen erreichen, ist es besser, die Farben direkt und großflächig auf die Haut aufzustrahlen.
Die älteste Methode, die sich mit der Bestrahlung der Haut befasst, ist das Spektrochrom-System nach Dinshah P. Ghadiali, das seit über 100 Jahren angewendet wird. Die Methode ist einfach aufgebaut, auch für den Laien leicht anzuwenden und nachvollziehbar. Die therapeutische Anwendung von Farben erfordert eine künstliche Lichtquelle, um unabhängig von der Tageszeit oder Witterungsverhältnissen eine Bestrahlung durchführen zu können.
Mit Glühbirne und Farbfilterfolien werden 12 spezielle Farben erzeugt, die je nach Krankheitsbild auf bestimmte Körperzonen gestrahlt werden. Die Haut ist hierbei eine ideale Schnittstelle, um die Farblichtinformation in den Organismus zu bringen. Hierbei wirken die Blut- und Lymphgefäße wie Lichtleiter und transportieren die Farblichtschwingungen in die Tiefe. Die Hautoberfläche des Menschen beträgt etwa zwei Quadratmeter, zudem ist die Haut mit durchschnittlich 12 Kilogramm Masse eines der größten Organsysteme des Körpers.
WICHTIG
Neben Hautoberfläche und der Information der Körperflüssigkeit wirken Farbschwingungen auch auf das komplexe Meridiansystem regulierend ein, das die Basis der Akupunktur darstellt.
In der unterstützenden Krebstherapie haben sich die Farben Gelbgrün und Indigoblau bewährt. Gelbgrün wirkt regulierend und harmonisierend bei chronischen Krankheiten und wird großflächig verwendet, Indigo wirkt zusammenziehend und wachstumshemmend und wird auf betroffene Stellen gerichtet. Wenn die Farben neben gängigen Krebstherapien angewendet werden, kommen je nach Symptombild auch Rot gegen Hautschäden durch Radiotherapie und Gelb gegen die Nebenwirkungen von Chemotherapie zum Einsatz.
Informationen:
Amber, Reuben (1996): Farbe ist Leben – ein praktisches Arbeitsbuch zur Heilung mit Farbschwingungen. Synthesis Verlag
Dinshah, Darius (1989): Es werde Licht. Dinshah Health
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