110 wirksame Behandlungsmoeglichkeiten bei Krebs
davon. Die meisten Menschen nutzen aggressive Wörter völlig arglos. Für Krebspatienten ist das Erkennen und Wandeln von aggressiven Formulierungen von fundamentaler Bedeutung. Gezielte Änderungen der gewohnten Wortwahl helfen dabei, zerstörerische Denk- und Verhaltensstrukturenhinter sich zu lassen. Dies kann sich wohltuend auf die Behandlung auswirken.
Tipp
Kurze, klare und vollständige Sätze stärken die innere Stabilität.
Wörter sind die Bausteine unseres Lebens. Die Art und Weise, wie wir aus Wörtern Sätze bilden, entspricht dem Bauplan unseres Seins. Schenken Sie diesem Aspekt Aufmerksamkeit. Meiden Sie lange und komplizierte Sätze. Beginnen Sie einen neuen Satz erst, wenn der vorhergehende wirklich beendet ist. Bilden Sie vollständige Sätze. Krebs ist eine Erkrankung, bei der die Zellen ungehemmt wachsen. Verbannen Sie daher ungezügeltes Wachstum aus Ihrer Sprache.
In anstrengenden Lebenssituationen gehen wir besser sparsam mit unseren Ressourcen um. Beobachten Sie daher Ihre Wortwahl und halten Sie Ausschau nach Formulierungen, die Ihnen Kraft rauben. Jedes »Aber« beispielsweise ist ein Einwand und stört den Fluss. »Aber« nur zu verwenden, wenn tatsächlich ein Widerspruch dargestellt werden soll, ist daher sinnvoll. Oft benutzen wir solche Wendungen gewohnheitsgemäß, wie z. B. »Dein neues Kleid sieht aber toll aus!« Das »Aber« ist hier vollkommen entbehrlich.
Formulierungen mit »Muss« erzeugen potenziell Druck. Geradezu erleuchtend kann es werden, wenn wir beim Umformulieren merken, dass sich viele Muss-Formulierungen gar nicht durch ein »Will« ersetzen lassen. Dabei spüren wir unsere Energieräuber auf, die vielen täglichen Aktionen, bei denen wir etwas tun, das wir eigentlich gar nicht wollen. Probieren Sie es spielerisch aus. Hinweise zu weiteren fragwürdigen Formulierungen und praktische Anregungen zur konkreten Umsetzung gibt das Sprachkonzept LINGVA-ETERNA ® .
In der Sprache ruht eine große, ordnende Kraft. Nutzen Sie diese Kraft gezielt für sich. Sie ist frei von Risiken und Nebenwirkungen! Der Einsatz von LINGVA ETERNA ® ist ein wesentlicher Teil einer ganzheitlichen Krebsbehandlung. Wir machen nicht nur etwas mit unserer Sprache – unsere Sprache macht auch etwas mit uns!
Informationen:
Defersdorf, Roswitha (2008): In der Sprache liegt die Kraft. Klar reden, besser leben. Herder
LINGVA ETERNA Institut für Pädagogik und Bewusste Sprache, Erlangen, Tel. 0 91 31/5 71 61, → www.LINGVA-ETERNA.de
Poesie- und Bibliotherapie
Poesie- und Bibliotherapie nutzen die Kraft des Wortes. Lesen oder Verfassen von Texten kann eine therapeutische Funktion haben. Lesen, Vorlesen, Sprechen über das Gelesene und Schreiben gehören wie Mal- und Musiktherapie zu den Kreativtherapien. Diese können nicht die Krankheit beheben, aber sie erleichtern es, die Krankheit zu ertragen.
Es gibt verschiedene Schulrichtungen innerhalb der Biblio- und Poesietherapie, doch kann man auch allein ohne ausgebildeten Therapeuten oder in einer Laienschreibgruppe, wie sie an den Volkshochschulen existieren, Texte zum eigenen Nutzen verfassen oder sich mit Texten bekannter Autoren auseinandersetzen.
Texten, insbesondere dem antiken Drama, wurde bis zum Beginn der Neuzeit eine reinigende Funktion zugeschrieben. Das Werk vieler Schriftsteller seit dem 19. Jahrhundert ist mehr als nur Kunst. Es lässt sich in manchen Fällen auch als Verarbeitungsprozess von schwierigen Lebenslagen verstehen.
Bibliotherapie hat nichts mit Deutschunterricht zu tun. Wird das Lesen in Gruppen oder allein durch einen Therapeuten betreut, so ist es dessen Aufgabe, bei der Strukturierung und Auseinandersetzung zu helfen und Anregungen zu geben. Durch Lese- und Schreibtherapie wird dem Einzelnen das Allgemeine bewusster, Grenzen werden aufgehoben.
Lesen kann guttun, weil es informiert, weil es unterhält, weil es ablenkt. Das ist alles wichtig, aber nicht eigentliche Therapie. Bibliotherapie will Emotionen lösen, Prozesse in Gang setzen, Selbstfindung und Beziehungsaufnahme fördern, neue Verbindungen zur Realität herstellen. In vielen Kliniken gibt es Bibliotheken, von denen auch mobile Bücherwagen auf die Stationen gefahren werden.
Wie das Lesen kann das Schreiben von einem speziell dazu ausgebildeten Therapeuten begleitet werden; nur dann kann man das Schreiben als Therapie bezeichnen. Jedoch sollte man sich nicht am Schreiben hindern lassen, wenn man keinen Therapeuten hat, denn schon das Schreiben selbst,
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