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110 - Zombies im Orient-Express

110 - Zombies im Orient-Express

Titel: 110 - Zombies im Orient-Express Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Rasierzeug.
    Es fiel ihm schwer,
die Lippen von Alisiennes Mund zu lösen. Sie hatte ihn zu sich heruntergezogen,
und er merkte, dass ihre Bewegungen schlaffer und ihre Atemzüge ruhiger und
länger wurden. Das Medikament schlug voll durch. Sie schlief in seinen Armen
ein. Da löste er sich von ihr und verließ auf Zehenspitzen das Abteil. An der
Schiebetür blickte er in beide Richtungen des schmalen Ganges, in dem die
Nachtbeleuchtung brannte. Rechts vor ihm lag das Abteil, in dem der Butler und
Dr. Haith untergebracht waren, die Alisienne of Gainsbourgh als ihren Onkel und
dessen Sohn ausgegeben hatte. Holly spähte um die Ecke. Die Vorhänge waren
bereits zugezogen, schlossen aber nicht ganz. Ein Spalt war offen, und im
Innenlicht des Abteils waren die beiden seltsamen Männer zu sehen, die sich
schweigend gegenübersaßen. Jeder war in Gedanken vertieft. Sie wirkten
abwesend, und doch ging von ihnen eine seltsame Wachsamkeit und Anspannung aus.
Es schien, als warteten sie nur auf einen Befehl, um ihn im nächsten Moment
auszuführen. Jeff Holly spürte instinktiv, dass er einem großen Geheimnis auf
der Spur war und dieses Geheimnis mit der verplombten Kiste zu tun hatte. Er
musste wissen, was sich in dieser Kiste befand! Jetzt war dazu der geeignete Augenblick ...
    Alisienne of
Gainsbourgh schlief fest, und ihre beiden komischen Begleiter wussten nichts
von allem. Auf dem Gang war niemand, der ihn beobachtet hätte. Dennoch huschte
Holly auf Zehenspitzen an den Abteiltüren vorbei. Zum Glück war auch der
Schaffner nicht in der Nähe. Ungesehen erreichte der Privatdetektiv den
Gepäckwagen, der direkt anschloss. Sicher war es auch kein Zufall, dass sich
die Tochter des Earls gleich im Liegewagen nebenan einquartiert hatte ...
    Im
Gepäckwagen brannte eine schwache Lampe. In der Nähe der Tür standen einige
Körbe und Kisten, die in Paris verladen worden waren. Gegacker war zu hören.
Junghennen und Hähne wurden transportiert, die in Nancy bereits wieder
ausgeladen werden sollten. Einige Koffer reihten sich an den Wänden des
Waggons. Ganz links stand die riesige Kiste. Sie hatte einen günstigen
Standort. Die dunkle Ecke bot dem Eindringling die Möglichkeit, den Mittelgang
in beiden Richtungen zu überblicken. Gleichzeitig konnte er schnell in der
Dunkelheit untertauchen, falls jemand den Waggon aufsuchte. Der Gepäckwagenschaffner
saß Vorn in seinem Verschlag. Durch das winzige, quadratische Fenster fiel
gelblicher Lichtschein. Der Schaffner saß nach vorn gebeugt und erledigte
irgendwelche Eintragungen. Der Beamte wusste nichts von dem Eindringling. Holly
arbeitete schnell und lautlos. Er wusste, dass er etwas Verbotenes tat, als er
sich dazu entschloss, die Zollplombe zu entfernen. Das würde Ärger an der
Grenze geben. Aber wenn er etwas entdeckte und ein möglicherweise am Earl of
Gainsbourgh begangenes Verbrechen nach wies , sah das
schon wieder ganz anders aus. Jeff Holly war im Besitz eines Spezialwerkzeuges,
ähnlich einem Schweizer Offiziersmesser. Er konnte verschiedene Instrumente
herausklappen, mit Schraubenzieher, Taschenmesser und einer kleinen Zange
arbeiten. Die Kiste war vernagelt. Mit Schraubenzieher und Zange zog Holly
einen Nagel nach dem anderen heraus. Vorsichtig klappte er dann den Deckel nach
hinten und warf dabei einen schnellen Blick zur Seite. Der Schaffner rührte
sich noch immer nicht und saß in seiner Kabine. Jeff Holly streckte seine Hand
in die Kiste. Er fühlte harte Gegenstände verschiedener Größe, die in Folie und
Schaumgummi eingeschlagen waren. Im Halbdunkeln öffnete er eine
Schaumgummiumhüllung und sah sich den Gegenstand an. Er war länglich. Es
handelte sich um eine Glasröhre, um ein Versatzstück, das am oberen und unteren
Ende mit einer silberfarbenen Metallhülse umringt war. Viele solcher
Versatzstücke, die sich aneinander schrauben ließen, lagen als oberste Schicht
in der Kiste. Dann folgten Schläuche von verschiedener Stärke und
unterschiedlicher Farbe. Metallhülsen kamen als Nächstes, Plastikkappen,
Schrauben und dann ein Glaszylinder mit Anschlussstellen. Holly erkannte
intuitiv, dass hier eine ganze medizinische Apparatur auseinandergebaut worden
war, vielleicht Teile einer Herz-Lungenmaschine oder eines Dialyse-Gerätes, wie
es zur Behandlung von Nierenkranken benötigt wurde. Der Privatdetektiv bekam
Zweifel. Wurde hier wirklich nur eine zerlegte Maschine transportiert oder
mehr? Warum war in den vergangenen zwei Tagen der Earl nicht mehr

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