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110 - Zombies im Orient-Express

110 - Zombies im Orient-Express

Titel: 110 - Zombies im Orient-Express Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Sie zaubern?“, fragte er unvermittelt.
    „Vielleicht,
Jeff Holly ... Sie hätten es einfacher haben können. Sie sind ein
hervorragender Schauspieler, aber nicht gut genug, um eine Gainsbourgh hinters
Licht zu führen. Von Anfang an interessierte Sie der Inhalt der Kiste. Hätten
Sie mich gleich gefragt, ich wäre Ihnen die Antwort darauf nicht schuldig
geblieben. Da hätten Sie sich den Weg hierher in den Gepäckwagen ebenso sparen
können wie die Ausgabe für Ihre Flasche Champagner, mit der Sie mich auf Eis
legen wollten, ln der Kiste - liegt die Leiche meines Vaters!“
    „Ich habe es
mir schon gedacht. Woran starb er und warum dieser Aufwand?“
    „Ich will es
Ihnen sagen, Holly. Seine Energie war aufgebraucht. Er war ein Zombie
besonderer Art, direkt durch die Begegnung mit dem Voodoo- Master so geworden.
Mein Vater wollte ihm folgen und bewahrte das Blut des Mannes in seinem Haus
auf, der ihn in die Geheimnisse einer großen Macht eingeweiht hatte. Als
gehorsame und aufmerksame Tochter meines Vaters bin ich natürlich an seinem
Wohl interessiert. Dr. Alex Haith konnte ihm nicht helfen und zerstörte darüber
hinaus das Blut des Voodoo- Masters. Zwischen diesem und meinem Vater hat seit
der Begegnung vor vielen Jahren im afrikanischen Dschungel stets eine geistige
Verbindung bestanden. Sie wussten voneinander, ohne sich zu sehen. Aber nun
müssen sie sich Wiedersehen.“
    „Aber Ihr
Vater ist tot!“, warf Holly ein.
    „Vorübergehend.
Er wird zu neuem Leben erwachen, wenn das Blut des Voodoo-Masters die Zellen
seines Körpers durchspült. Aber dann wird sein Dasein nicht mehr so sein wie
davor. Was der Voodoo-Master von ihm verlangen wird, weiß auch ich zu diesem
Zeitpunkt noch nicht. Aber in zwei Stunden werde ich es wissen, denn da wird in
Nancy ein Mann zusteigen, den wir als den Voodoo-Master kennen. Er wird noch in
dieser Nacht das unerlässliche Ritual durchführen, und bis zum Morgengrauen
wird alles beendet sein.“
    Jeff Holly
starrte die dunkelhaarige junge Frau an, die so verführerisch aussah und so
merkwürdige Dinge sagte, dass es ihn schauderte. Sein Verdacht erhielt spätestens
in diesem Moment einen entscheidenden Beweis. Alisienne of Gainsbourgh befasste
sich mit okkulten Praktiken.
    Sie betrieb Zauberei
und Hexerei. Philip Earl of Gainsbourgh war als Globetrotter bekannt. Er war
auf einer seiner zahlreichen Reisen in die Hände von Voodoo-Wahnsinnigen
gefallen und seine Tochter erfüllte nun ein trauriges und makabres Testament.
Jeff Holly wusste, dass er verloren war, wenn er dieser Frau die Möglichkeit
gab, sich seiner anzunehmen. Jemand, der eine solche Dosis des Betäubungsmittels
völlig beschwerdefrei überstand, hatte keinen normalen Organismus mehr oder
besaß die Fähigkeit, durch magische Beeinflussung solche Wirkungen abzublocken.
Das berühmteste Beispiel dafür war Rasputin am Hof des russischen Zaren.
Rasputin sollte aus dem Weg geschafft werden und wurde mit Gift vollgepumpt.
Aber er starb nicht. Erst mehrere Kugeln, die sein Mörder auf ihn abfeuerte,
brachten ihm schließlich den Tod. Holly war bewaffnet. Er spielte keine Sekunde
mit dem Gedanken, die Frau vor sich zu töten. Dafür wusste er zu wenig über
ihre wirkliche Gestalt und ihr Leben. Ein Zombie jedenfalls konnte sie nicht
sein, denn sie - atmete ...
    Aber mit der
Waffe in der Hand konnte er sie zumindest davon abhalten, etwas zu tun, was
sich gegen ihn richtete. Blitzschnell zuckte seine Hand in die Tasche seines
Jacketts. Aber er kam nicht mehr dazu, die Bewegung zu Ende zu bringen. Er sah
noch das verräterische Aufblitzen in den Augen seines Gegenübers. Es stand
jemand hinter ihm! Doch es war schon zu spät. Er konnte nicht mehr herumwirbeln
und der Gefahr ausweichen. Eine kalte, lange Klinge bohrte sich zwischen seine
Schulterblätter. Gurgelnd taumelte Jeff Holly nach vom und fiel in Alisiennes
offene Arme.
    „Sie haben
sich nach meiner Umarmung vorhin gesehnt, Jeff, nicht wahr? Nun kommen Sie doch
noch dazu. Wir werden noch viel Freude miteinander haben, wirklich.“
    Sie ließ ihn
an sich heruntergleiten und beim Rutschen auf den Boden drehte der Sterbende
den Kopf. Er sah den Schaffner. Die Kabine ganz hinten war noch immer
beleuchtet, aber jetzt leer. Der Gepäckwagenschaffner hielt das blutbesudelte
Messer in der Hand.
    „Er war
vorhin, ehe wir abfuhren, noch ein Mensch, Jeff...“, hörte er die leise,
verwehende Stimme der mysteriösen Frau von Gainsbourgh-Castle. „Jetzt ist er
ein

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