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110 - Zombies im Orient-Express

110 - Zombies im Orient-Express

Titel: 110 - Zombies im Orient-Express Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Zombie! Meine Freunde haben, wie er jetzt, ganze Arbeit geleistet. Wir
hätten Sie auch auf andere Weise sterben lassen können ... Zombies brauchen, um
längere Zeit überstehen zu können, die Lebenskraft und Energie anderer
Menschen. Aber aus diesen kann man dann keine Zombies mehr machen. Zumindest
nicht wir, vielleicht der Voodoo-Master, das steht jedoch auf einem anderen
Blatt.“
    Im Sterben
begriff Jeff Holly noch das grässliche Ereignis in seiner ganzen Tragweite. Er
wusste einiges über Voodoo-Kulte. Mit Hilfe eines mysteriösen Ritus’ konnten
Verstorbene aus ihren Gräbern gerufen und für denjenigen, der sie beschworen
hatte, zum Sklaven werden. Alles, was der Benutzer des Rituals von ihm
verlangte, musste der Untote tun. Die beiden Begleiter der rätselhaften Lady
von Gainsbourgh-Castle waren ebenfalls Zombies und erfüllten jeden Wunsch ihrer
Herrin. Er würde ebenfalls wiederkommen, aber dann wie der Butler, wie Dr. Alex
Haith, der auch in eine Falle geraten war, willenlos und seelenlos sein. Er
würde nichts mehr von seiner Existenz wissen und nur erfüllt sein von dem
Gedanken, wie ein Vampir die Lebenskraft anderer auszusaugen. Mit diesem
Gedanken starb er. Seine Befürchtungen bewahrheiteten sich schon wenige
Sekunden später. Das Voodoo-Ritual wurde in dem düsteren Gepäckwagen
durchgeführt, und kein Außenstehender war Zeuge. Alisienne of Gainsbourgh war
nicht mit leeren Händen gekommen, wie sich jetzt zeigte. In der Rechten hielt
sie einen tragbaren Kassettenrecorder. Während der untote Gepäckwagenschaffner
auf ihr Geheiß hin die Kiste mit den Bauteilen des medizinischen Gerätes wieder
in Ordnung brachte und den Deckel auflegte, ohne ihn jedoch zuzunageln,
schaltete Alisienne of Gainsbourgh den Recorder ein. Das Verhalten der
seltsamen Frau wurde immer mysteriöser. Sie wusste, dass es keinen Sinn mehr
hatte, den Deckel der Kiste zu vernageln. Die Plombe war zerbrochen und ließ
sich auch durch Voodoo-Zauber nicht mehr flicken. Voodoo-Zauber wirkte nur auf
Personen. Aber darüber machte sich Alisienne of Gainsbourgh keine Gedanken. Sie
würde ihren ursprünglichen Plan einfach umwerfen. Was sie eigentlich in
Budapest im stillen Hinterzimmer eines alten Hauses hatte durchführen wollen,
würde sie nun während der Fahrt nach dort in Gang bringen. Der Voodoo-Master,
der in Nancy zustieg, musste eben nachts noch mit dem Ritual im Zug beginnen.
Das bedeutete allerdings, dass sie neugierige und zufällig vorbeikommende
Passagiere abhalten musste. Sie musste sich in dieser Nacht so viele Helfer wie
möglich schaffen, um sich abzusichern und den Gepäckwagen ganz in die Hand
willenloser Zombies zu geben. Sie musste darauf achten, dass niemand Verdacht
schöpfte und das Ritual unterbrochen wurde. Aus dem Lautsprecher des Recorders
klang dumpfes Trommeln. Voodoo-Trommeln ...
    Das monotone,
rhythmische Geräusch wurde mit wispernden Beschwörungsformeln im Hintergrund
durchsetzt. Das eigenwillige, heisere Rufen der Trommeln, der Rhythmus von
Musik und Gesang wirkten wie eine Droge. Alisienne of Gainsbourghs Glieder
begannen zu zucken. Sie hatte die Augen halb geschlossen und begann zu tanzen.
Zunächst langsam und verhalten. Ihr geschmeidiger Körper passte sich dem
Rhythmus der Voodoo-Trommeln an. Die Bewegungen wurden schneller. Manchmal
zuckten Alisienne of Gainsbourghs schlanke Hände vor wie der Kopf einer
Schlange. Die ausgestreckten Finger verharrten dann über dem Leib des
ermordeten Privatdetektivs und schwebten Millimeter von ihm entfernt über Kopf
und Herz. Alisienne of Gainsbourgh schien in einen Rausch verfallen zu sein.
Sie vollführte unmögliche Bewegungen und sprach in Trance geheimnisvolle
Formeln in einem afrikanischen Dialekt, zu dem sie sonst im Wachzustand nicht
fähig war. Sie hielt den gleichen Tanz- und Sprechrhythmus bei, der auch von
der Tonbandkassette wiedergegeben wurde. Volle zehn Minuten dauerte das Ritual.
Dann wirkten die geheimnisvollen und schrecklichen Kräfte aus der Welt der
Geister. Die Arme und Beine des am Boden liegenden Toten begannen zu zucken, ln
Hollys Augen trat ein matter Glanz. Seine Haut war fahl und wirkte trocken wie
die einer Mumie. Ruckartig, mit leerem Blick, erhob er sich. Ein Toter kam auf
die Beine und war ein Untoter!
    „Ich bin dein
Meister“, flüsterte Alisienne of Gainsbourgh. Ihr Tanz und ihre Beschwörung
waren beendet. Auch die Tonbandkassette war abgelaufen, und der Recorder spulte
sie zurück. „Du wirst mir gehorchen und

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