Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
110 - Zombies im Orient-Express

110 - Zombies im Orient-Express

Titel: 110 - Zombies im Orient-Express Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
alles tun, was ich von dir verlange.
Nur ich kann dich aus dem Grab rufen, und ich kann dich wieder dorthin
zurückschicken. Dein neues Dasein hat begonnen. Kannst du mich hören und hast
du alles verstanden?“
    „Ja“,
antwortete der Zombie mit dunkler Stimme. „Du bist mein Meister.“ Jeff Holly
war nicht mehr derselbe und um die Lippen der Tochter des Earls of Gainsbourgh
spielte ein teuflisches Lächeln. „Du wirst mithelfen, mir weitere Diener zu
beschaffen ...“
     
    ●
     
    Larry Brent
folgte dem aufgeregten Medium ins Schlafwagenabteil. Die Vorhänge am Fenster
waren nicht geschlossen. Claire Feenler deutete auf die dunkle Scheibe, hinter
der sich die nächtliche Landschaft schemenhaft abzeichnete. Manchmal war ein
einsames Licht zu sehen, das blitzschnell vorüberzog. „Dort im Fenster, Mister
Brent, habe ich das Gesicht gesehen. Es war ein Zombie, ich weiß es genau ...“
    X-RAY-3
starrte auf die Scheibe, drückte sie dann herab, und die kalte Nachtluft wehte
in sein Gesicht und zerzauste das blonde Haar. Das Rauschen der Waggons und das
Rattern der Räder über die Schwellen waren deutlicher zu hören. Es brauste wie
ein Sturm in der Nacht. Mit raschem Blick vergewisserte sich Larry Brent, dass
es auf der Seite, die er überblicken konnte, kein weiteres Gleis gab. Da konnte
er es ohne Bedenken riskieren und den Kopf aus dem offenen Fenster strecken.
X-RAY-3 blickte an den Waggons entlang. Der Zug war lang. Die drei Sonderwagen des früheren Orient-Expresses waren hinten angekuppelt
worden. Nach dem Schlafwagen, in dem sie alle untergebracht waren, folgten zwei
normale Liegewagen und schließlich der Gepäckwagen. In vielen
Abteils brannte noch Licht. Es schimmerte auf dem Schotterboden neben
dem Schienenstrang, auf dem der Orient-Express dahinjagte. Hier und da zeigte
sich eine dunkle Silhouette hinter dem Vorhang. Das war besonders gut zu sehen,
als der Zug in eine langgezogene Kurve fuhr und Larry fast die Gelegenheit
hatte, in andere Fenster zu sehen. Der Schattenriss einer jungen Frau, die
vergessen hatte, die Vorhänge zuzuziehen, war eine halbe Minute zu sehen. Sie
hielt sich allein in ihrem Abteil auf und bereitete die Liegebank für die Nacht
vor. Weit und breit war nichts Verdächtiges und Außergewöhnliches zu erkennen.
Niemand kletterte an der Seitenwand herum und machte Klimmzüge auf das Dach,
wie es manchmal in Actionfilmen zu sehen war. Larry schloss das Fenster wieder
und wandte sich kopfschüttelnd der Frau zu. „Was Sie in der letzten Nacht vor
unserem Erfolg durchgemacht haben, ist sicher über Ihre Kräfte gegangen. Das
alles ist tiefer in Sie eingedrungen als bei uns Normalempfindlichen, um es mal
so auszudrücken, Claire. Auch uns hat es schon ganz schön geschlaucht. Sie sind
noch nicht fertig damit ... Umso besser ist es, dass Sie jetzt diese Reise
mitmachen, um Abstand von den Dingen zu gewinnen. Ich glaube, das hat Lord
Dempsey auch mit seiner Einladung für uns alle und für seine Familie bezwecken
wollen.“
    „Ich möchte
es gern genauso sehen wie Sie, Larry“, murmelte die kleine Frau nachdenklich.
„Aber ich kann es leider nicht.“
    „Waren Sie
schon eingeschlafen?“ Als sie es bestätigte, fuhr Larry Brent fort. „Vielleicht
haben Sie geträumt, Claire?“
    „Nein, so war
es nicht. Das, Larry, weiß ich ganz genau. Das Gesicht war da... oder — es wird
noch kommen“, berichtigte sie sich plötzlich und hielt beide Hände vor die
Augen, als wäre sie plötzlich müde.
    X-RAY-3 fuhr
zusammen. Claire Feenler war ein Medium. Sie empfing und spürte Dinge, die andere
Menschen nicht erkannten. Hatte sie einen Blick in die Zukunft getan? War
gemeinsam mit ihnen etwas in die Abteile gelangt, das sie längst besiegt
glaubten? Larry Brent ließ sich noch mal in allen Einzelheiten das Gesicht des
Zombies beschreiben, das von draußen durch die Fenster gestarrt hatte.
„Versuchen Sie zu schlafen oder wenigstens zu ruhen“, sagte er dann
nachdenklich. „Meine Freunde und ich werden über Ihren Schlaf wachen.“
    „Das kann ich
nicht von Ihnen verlangen und ..."
    „Für keinen
wird es eine Belästigung sein. Wir wechseln uns in der Wache ab... Um eines
möchte ich Sie bitten, Claire: Machen Sie aus Ihrem Herzen keine Mördergrube.
Was immer Sie fühlen oder sehen, teilen Sie es uns mit.“
    „Ja, da ist
noch etwas.“ Es schien, als hätten Larrys Worte ihr den Mut gegeben, über alles
zu sprechen.
    „Was,
Claire?“
    „Als wir
vorhin durch den Gang liefen,

Weitere Kostenlose Bücher