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1100 - Der Frostrubin

Titel: 1100 - Der Frostrubin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Bluff, ein ausgekochter Spiegeltrick. Formenergie, Parapsychologie - zum Teufel, was weiß ich!" Rhodan hatte ihnen stumm zugehört. „Was immer es ist", sagte er nun, „im Augenblick zwingt es uns, so zu tun, als sei es Realität."
    Die Verkleidung des Verwirblers, der zur Klimaanlage im 34. Hauptdeck der BASIS gehörte, bestand aus hitzebeständigem Kunststoff und war spiegelfrei.
    Umso erschrockener war Deckwart Dobe Wynther, als er auf der hellgrauen Fläche mit den blauen Streifen das Spiegelbild eines Mannes sah. Der Unbekannte sah aus wie eine in Eis festgefrorene Gestalt.
    Das lag nicht allein an dem mysteriösen Spiegelbild, das es eigentlich nicht hätte geben dürfen, sondern auch an einer aus silbernen und stahlblauen Plättchen zusammengesetzten Montur, die der Mann trug. Dobe Wynther hörte ein seltsames Geräusch, als flüsterten mehrere Menschen in seiner unmittelbaren Nähe miteinander. Ein Kloß bildete sich in Wynthers Hals. Sein Herz begann heftig zu schlagen. Er wagte nicht, sich einfach umzudrehen, um herauszufinden, ob da das Original des Spiegelbilds vor ihm im Gang stand.
    Dann war die Erscheinung verschwunden, und der Deckwart atmete erleichtert auf. Er fuhr mit beiden Händen über die Verkleidung des Verwirbiers, um sich zu vergewissern, ob nicht ein besonders geschickter Künstler etwas auf die hellgraue Fläche gemalt hatte. Schließlich trat er einen Schritt zurück, um die ganze Wand aus einer Entfernung zu betrachten, aus der der Einfallwinkel des Deckenlichts ein anderer war. Die Erscheinung kehrte nicht zurück.
    Vielleicht hätte Wynther geglaubt, einer Halluzination zum Opfer gefallen zu sein, wenn da das eigenartige Flüstern nicht gewesen wäre. Er schaute sich um. aber der Hauptgang lag bis zur Höhe des Antigravschachts verlassen vor ihm. Unwillkürlich dachte der Raumfahrer an die unzähligen Schiffe, auf die die galaktische Flotte gestoßen war. Gab es einen Zusammenhang zwischen seiner Beobachtung und diesen Schiffen?
    Wynther war ein kleiner, hagerer Mann mit einem übertriebenen Hang zur Pflichterfüllung. Er beachtete die Deckordnung peinlich genau und ging mit seinen Nachforschungen und Anweisungen dem Personal dieses Decks oft auf die Nerven. Während er noch dastand und nachdachte, öffnete sich unweit von ihm ein Schott, und zwei Frauen in leichten Schutzanzügen traten in den Gang. Sie kamen aus einem der beiden Strahlenschutzräume von Deck 34. Es waren Sarah Kornici, die Sicherheitsbeauftragte für diesen Bereich der BASIS, und Helka Onakarez, ihre Assistentin. Sarah trug einen Strahlenmüllbeutel wie ein zerbrechliches Ei vor sich her, während Helka ununterbrochen auf sie einredete.
    Und dann, noch bevor das Schott wieder zuglitt, trat der Mann heraus, dessen Spiegelbild Dobe Wynther vor ein paar Sekunden auf der Kunststoffverkleidung des Verwirblers gesehen hatte. Das flüsternde Geräusch erklang wieder, und diesmal registrierte der Deckwart, dass es von der seltsamen Kleidung herrührte, die der Fremde trug. Jedesmal, wenn er sich bewegte, rieben die Plättchen seiner aus Hemd, Hose und Rock bestehenden Kombination aneinander und erzeugten das „Flüstern". Die beiden Frauen hörten die Geräusche ebenfalls. Sie blieben stehen und drehten sich um. „He!" hörte Wynther die Sicherheitsbeauftragte rufen. „Wer bist du und woher kommst du?" Wynther hielt den Atem an; ein Gefühl der Kälte kroch seinen Nakken empor. Der Mann war eindeutig aus dem Strahlenschutzraum gekommen, den die beiden Frauen vorher verlassen hatten. Wynther kannte den Raum. Er war winzig und besaß nur die allernötigsten technischen Einrichtungen. Es war unmöglich, dass sich zwei Menschen darin aufhielten, ohne einander zu bemerken. Aber Sarah und Helka wussten anscheinend nicht, dass der Mann ihnen aus dem Strahlenschutzraum gefolgt war. „Er war hinter euch!" hörte Wynther sich rufen. Die drei anderen blickten in seine Richtung, und er hätte sich am liebsten irgendwo verkrochen. Die Frauen waren überrascht, der Mann jedoch lächelte in einer überlegenen, durchaus nicht unfreundlichen Art, die Wynther in ein Chaos unsicherer Gefühle stürzte. Seine Verwirrung wuchs, als er sah, dass das sommersprossige Gesicht des Mannes von gelben Raubtieraugen beherrscht wurde. Ihre Blicke schienen Wynther wie ein potentielles Opfer einzuschätzen.
    Das Gesicht des Unheimlichen wäre dabei schon ohne diese Augen bemerkenswert gewesen. Es war so kantig wie frisch gebrochener Basalt, aber auch

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