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1100 - Der Frostrubin

Titel: 1100 - Der Frostrubin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nickte grimmig. „Das weiß ich nur zu gut. Seth-Apophis hat uns damit schon gründlich in die Irre geführt. Lange Zeit hielten wir einen Zwillingsquasar für das DEPOT. Aber Seth-Apophis hatte ihn vermutlich nur mit Hilfe eines psionischen Jetstrahls angepeilt und als Reflektor benutzt. Damit täuscht sie ihre Gegner, die nach ihr suchen. Aber nun wissen wir, wo sie zu finden ist!"
    „Du willst also nach Mzweiundachtzig?" fragte Taurec. „So bald wie möglich," Er wandte sich an den Frauenkopf. „Wir wissen nun, wo Seth-Apophis ist. Wirst du uns auch sagen können, was sie ist?" Der Frauenkopf glitt zur Seite, als weiche er irgend etwas aus, und in der gleichen Sekunde prallte etwas mit verheerender Wucht gegen die SYZZEL und warf sie um. Rhodan wurde von der Plattform geschleudert und schlug gegen einen Baum. Er hörte Taurec in höchster Not schreien, dann sah er ein paar riesige glitzernde Augen im Halbdunkel des Waldes. Ein drohendes Schnauben ertönte, und etwas, das, den Geräuschen nach zu schließen, so groß wie ein Berg sein musste, scharrte auf dem Boden. Rhodan duckte sich.
    Dann peitschte der Schwanz des Ungeheuers den Landeplatz der SYZZEL ein zweites Mal und schmetterte nur ein paar Meter von dem umgestürzten Gefährt entfernt auf den Boden. „Seth-Apophis!" rief Taurec mit weithin hallender Stimme. „Nun hat sie herausgefunden, dass jemand in ihr Reich eingedrungen ist." Bäume splitterten, dass es so laut klang wie Explosionen, und Erde wurde in die Luft geworfen. Aus dem Wald stampfte etwas hervor, das groß genug war, um alles platt zu walzen, was hier und in einem Umkreis von einem Kilometer lebendig war.
     
     
    Seth-Apophis
     
    Ob das Ungeheuer eine Kreatur dieses Planeten war, ein Geschöpf von Seth-Apophis oder irgend etwas völlig anderes, was menschlichen Sinnen in der fünften Dimension nur wie ein Ungeheuer erschien, würde sich vermutlich niemals feststellen lassen. Rhodan rappelte sich auf und stand gebeugt da, während eine monströse Raupe aus dem Wald hervorbrach und sich der SYZZEL näherte. Sie bewegte sich auf ihren kurzen Beinen unglaublich schnell. Dabei war sie in der Lage, ihren Hinterleib steil aufzurichten und mit dem langen Schwanz durch die Luft zu schlagen. Ihr Rachen war groß genug, um ein Beiboot darin verschwinden zu lassen.
    Rhodan riss den Desintegrator aus dem Gürtel und zielte sorgfältig auf den Kopf des Monstrums. Die Energie tropfte aus dem Lauf wie zäher Schleim und zersprang wie glühendes Eisen auf dem Boden. „Die Waffe weg!" schrie Taurec mit sich überschlagender Stimme. „Du wirst dich damit umbringen."
    Der Hyperraum und seine eigenen Gesetze! schoss es Rhodan durch den Kopf. Seine gesamte Ausrüstung war nutzlos. Er schaute sich in alle Richtungen um. Nun half nur noch Flucht. Da sah er Taurec auf die SYZZEL zulaufen, ausgerechnet auf die SYZZEL, die am stärksten bedroht war.
    Taurec hatte die Kaserne in der einen Hand, und die zwölf Robotkämpfer wurden ins Freie katapultiert. Sie stürzten sich auf den Kopf der kolossalen Raupe und schienen darin zu verschwinden. Erst jetzt spürte Rhodan, dass der Boden unter dem Gewicht des dahinstürmenden Ungeheuers vibrierte. „Hierher!" rief Taurec und winkte Rhodan zu. Er hantierte verzweifelt an den Kontrollen der umgestürzten SYZZEL. Rhodan erreichte die Flugröhre und klammerte sich am Rand der Plattform fest. Taurecs Stimme drang an sein Gehör. „Festhalten! Ich versuche zu starten!" Die SYZZEL taumelte hin und her, dann rutschte sie ein Stück über den Boden. Rhodan schrie auf, als sie in die Flanke der Riesenraupe krachten. Der Koloss drehte den Kopf. Seine Augen schaukelten wie riesige Lampions hoch über Rhodan. Zwischen ihnen turnten die inzwischen metergroßen Robotkämpfer Taurecs und hieben mit ihren Waffen armen auf den Gegner ein.
    Die SYZZEL machte einen Satz in die Höhe und torkelte über den Rückenkamm der Raupe in Richtung des Schwanzes. Dann ging ein Ruck durch den Flugkörper. Taurec gab ein Triumphgeheul von sich. Er hatte die SYZZEL wieder unter Kontrolle und brachte sie in sichere Höhe. Rhodan schwang sich endgültig auf die Plattform. Bevor er seiner Erleichterung Ausdruck verleihen konnte, sagte Taurec düster: „Nun, da sie unseren Standort kennt, sind wir keinen Augenblick vor ihr sicher."
    Rhodan warf sich zu Boden und spähte über den Rand der Plattform nach unten. Die Raupe drehte sich um die eigene Achse und zuckte, als befände sie sich im Todeskampf.

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