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1100 - Der Frostrubin

Titel: 1100 - Der Frostrubin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Wo ist Arlen?" ächzte Rhodan. „Wir müssen sie wiederfinden! Sie muss uns noch viele Fragen beantworten." Taurec rief seine Robotkämpfer zurück und sammelte sie in der Kaserne ein. „Wir können diesen Bewusstseinssplittern nicht helfen", bedauerte er. „Jedenfalls jetzt noch nicht. Dazu müssen..."
    Es war wie beim ersten Wechsel. Die Umgebung wurde plötzlich in tintige Schwärze getaucht - und im gleichen Augenblick schwebte die SYZZEL über einer sonnenüberfluteten Wasserfläche dahin. Das Wasser reichte auf allen Seiten bis zum Horizont. In der Ferne waren ein paar Inseln zu sehen, grünbraune Kleckse im Meer. Der Himmel war von intensivem Blau, mit einer winzigen ockergelben Sonnenscheibe darin. „Ein wahres Labyrinth", meinte Taurec. „Dadurch, dass der Frostrubin mit dem weitaus größten Teil seiner Masse im Hyperraum steht, können wir praktisch überall und zu jeder Zeit herauskommen." Rhodan deutete nach unten. „Und was ist das hier?"
    „Am besten, wir akzeptieren es als das, was es zu sein scheint: eine Wasserwelt", sagte Taurec, der seine unerschütterliche Ruhe schon wiedergefunden hatte. „Wie lange wird es dauern, bis Seth-Apophis uns wieder entdeckt hat?" erkundigte sich Perry Rhodan. Darauf wusste auch der Abgesandte der Kosmokraten keine Antwort. „Ich wünschte, wir hätten uns länger mit Arlen Hydon unterhalten können." Rhodan verzog das Gesicht. „Es ist eine Schande, dass wir ihr nicht helfen konnten."
    „Helfen? Seth-Apophis?" Es dauerte ein paar Augenblicke, bis Rhodan den Sinn dieser Worte verstand. Er ging über die Plattform auf Taurec zu, der rittlings auf dem Steuersattel hockte und die Kontrollen im Auge behielt. „Arlen Hydon ist Gefangene der negativen Superintelligenz!" rief Rhodan.
    In Taurecs Raubtieraugen funkelte es angriffslustig, aber er blieb vollkommen ruhig. „Das mag schon sein, aber sie ist gleichzeitig auch Seth-Apophis!"
    „Was willst du damit sagen?"
    „Ich dachte, du hättest es schon begriffen. All diese vielen Millionen Bewusstseinssplitter bilden zusammen Seth-Apophis, das ist doch klar." Rhodan fühlte eine schwindelerregende Leere im Kopf. Er stammelte: „Das...kann nicht...sein."
    „Und warum nicht?" Taurec lachte herausfordernd. „Weil es nicht in dein moralisches Kon1Zept passt? Jeder dieser Bewusstseinssplitter für sich ist ein verlorener Gefangener, das stimmt. Aber in ihrer Gesamtheit sind sie etwas völlig anderes. Du weißt, wozu ein einzelner, eigentlich harmloser Mensch in der Lage ist, wenn er sich einer hysterischen Masse anschließt."
    „Aber wie soll es funktionieren?" fragte Rhodan. „Wie hat es angefangen?"
    „Schwer zu sagen. In ferner Vergangenheit muss es in Mzweiundachtzig eine Lebensform gegeben haben, die eines Tages lernte, fremde Bewusstseine zu kontrollieren. Sie wurde darin immer geschickter und schaffte es schließlich, psionische Jetstrahlen zu entwickeln, mit denen sie Bewusstseine über immer größere Entfernungen hinweg angreifen konnte. Dabei wuchs sie ständig."
    „Es muss also einen Kern geben, eine Art Urzelle, von der aus alles seinen Anfang nahm?"
    „Sehr wahrscheinlich!"
    „Ob er noch existiert? Vielleicht in M-82?", überlegte Rhodan. „Das ist durchaus möglich." Rhodan wusste von diesem Augenblick an, dass er früher oder später nach M82 gehen und die Zusammenhänge untersuchen würde. Er war nicht sicher, ob Taurecs Theorie richtig war, aber sie erschien nach allem, was sie bisher erlebt und in Erfahrung gebracht hatten, ziemlich plausibel.
    Die einzelnen Bewusstseinssplitter hätten sich zweifellos gern aus ihrer Lage befreit. Sie versuchten auch, sich gegenseitig zu helfen. Dass Wesen, die dem mentalen Schock ausgesetzt wurden, wie beispielsweise Icho Tolot, schließlich gegen Angriffe von Seth-Apophis' immun waren, verdankten sie vermutlich einzelnen Bewusstseinssplittern. Die Masse der Bewusstseine gehorchte völlig anderen Gesetzen als die einzelnen Gefangenen. Es war durchaus denkbar, dass diese Bewusstseinszusammenballung noch immer von der Urform der Seth-Apophis gelenkt. wurde.
    Aber das waren Spekulationen, über die es nur in M82 eine Aufklärung geben konnte. Taurec hatte es ganz richtig erkannt. Der Frostrubin war ein Labyrinth, aber es führte durch ihn auch, ein Weg nach M82. Das war auch die Erklärung für das seltsame Gebilde, das sie während des ersten Aufenthalts der BASIS im Gebiet des Frostrubins gefunden hatten und als dessen Herkunftsgalaxis M82 ermittelt

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