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1102 - Der letzte Mirvaner

Titel: 1102 - Der letzte Mirvaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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herbei, um zumindest die Flucht ohne weitere Verluste zu gewährleisten.
    Dann jedoch widerfuhr ihr ein Mißgeschick, das nicht einkalkuliert war und das sie der wundersamen Transportmethode der Zencen zu verdanken hatte.
    Sie wollte auf schnellstem Weg zu den Ihren gelangen, die sie in dem allgemeinen Kampfgetümmel aus den Augen verloren hatte, sprang in eine weit geöffnete Kabine, die sie für einen Lift hielt, drückte auf einen besonders gekennzeichneten Knopf und wurde dann von der Katapulteinrichtung in eine für ihre Körpermaße viel zu große Röhre geschoben und beschleunigt.
    Halb bewußtlos landete sie in einem Auffangtrichter, eine Tür öffnete sich, und dahinter lag ein kleiner Raum mit spärlicher Einrichtung.
    Erschöpft ließ sie sich in einen Sessel sinken, der viel zu groß für sie war.
    Es störte sie nicht, daß in diesen Augenblicken die Überlebenden ihres Enterkommandos aus dem Schiff vertrieben wurden. Sie wurden allerdings sofort von der großen Einheit der Sopkalariden aufgenommen, die feuerbereit in der Nähe blieb.
    Die Anführerin wurde noch vermißt.
    Diese jedoch hatte für den Moment jede Lust zur Initiative verloren. In diesem abgelegenen Teil des feindlichen Schiffes fühlte sie sich vorerst sicher, und sie beschloß, hier zu bleiben, bis ihre Soldaten sie befreiten.
    Wech-Wech-Frogrout saß eigentlich nicht in dem Sessel, sie lag mehr. Ihr kurzer struppiger Körper war mit einem hellblauen Pelz bedeckt, und ihre vier Beine endeten in sechsgriffigen Halteklauen, die darauf schließen ließen, daß ihre längst vergessenen Vorfahren einst auf ihrer Welt in den Bäumen gelebt hatten.
    Ihr Oberkörper ging in einen schlanken Hals über, der einen spitz zulaufenden Kopf trug. Auf ihm saß zur Zierde ein Pelzschopf. Die großen Augen waren dunkelblau und sahen immer ein wenig erstaunt drein. Während das Riechorgan nur durch einen Doppelschlitz angedeutet war, blieb der kleine runde Mund deutlich erkennbar.
    Die beiden Arme endeten ebenfalls in sechs Kletterfingern.
    Männliche Sopkalariden waren in der Regel kleiner als die alles beherrschenden Weibchen, dafür jedoch körperlich stärker. Sie waren die Arbeiter, Wissenschaftler, Diener und Soldaten des merkwürdigen Volkes, deren Erste Anführerin nur ein fruchtbares Weibchen sein konnte, in diesem Fall Gorn-Gorn-Allecho, die wahrscheinlich von dem Überfall wußte und sich klug heraushielt.
    Wech-Wech-Frogrout, wie alle anderen ihres Volkes, war streitsüchtig, wie ihr Überfall erneut gezeigt hatte. Dabei ging es eigentlich um nichts anderes als ums Prestige. Sie wollte unter allen Umständen verhindern, daß Jainchuchuman jemals auf den Gedanken kam, allein die HAYSERKEIL aufzusuchen und in das Schiff einzudringen.
    Der Gedanke an ihren Gegner schreckte sie auf.
    Aber noch ehe sie sich entschließen konnte, nun doch selbst einen Versuch zur Flucht und zur Rettung zu unternehmen, geschah etwas völlig Unerwartetes...
     
    *
     
    Jainchuchumans so unbeholfen wirkende Artgenossen erwiesen sich im Kampf gegen die Eindringlinge als erstaunlich geschickt und beweglich. Sie trieben die in unförmige rote Schutzanzüge gehüllten Sopkalariden regelrecht vor sich her und jagten sie aus dem Schiff.
    Das Schiff war allerdings nun ein halbes Wrack und trieb mit entsetzlichen Schlingerbewegungen dahin. Der Kommandant der Überfallenen Einheit hatte bereits Reparaturdienste und andere Hilfsmaßnahmen angefordert. Diese kamen auch prompt, und eine dieser Einheiten war der schwarze Kasten mit Ras und Gucky an Bord.
    Das war der Stand der Dinge, die der Mausbiber bisher hatte in Erfahrung bringen können. Er informierte Ras und bat ihn dann um Vorschläge.
    Der Streit zwischen den beiden Völkern der Armada ging sie eigentlich nichts an, es gab keinen Grund, sich einzumischen, besonders jetzt nicht, wo die Entscheidung gefallen war.
    Aber da war die HAYSERKEIL! „Es tauchte in diesem Zusammenhang ein Begriff wie „Mumieneinheit' auf", erinnerte sich Gucky und gab seiner Stimme einen geheimnisvollen Klang. „Soweit ich das verstanden habe, handelt es sich um verlassene Schiffe, die mit der Armada dahintreiben. Niemand weiß, warum sie nun verlassen sind. Aber bei dieser HAYSERKEIL muß es sich um etwas ganz Besonderes handeln."
    Ras warf ihm einen mißtrauischen Blick zu. „Worauf willst du eigentlich hinaus?"
    „Das geheimnisvolle Schiff hat mein Interesse gefunden", betonte der Mausbiber ein wenig zu theatralisch. „Wir sollten es uns

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