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1102 - Der letzte Mirvaner

Titel: 1102 - Der letzte Mirvaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auch als völlig neutral in diesem Streit eingestuft werden und damit als gerechte Beobachter und Helfer. Wir müssen jedoch zugeben, daß wir zu wenig über die geheimnisvolle HAYSERKEIL wissen, um uns selbst ein Urteil bilden zu können.
    Warum eigentlich der ganze Streit?"
    Nachdem man sich grundsätzlich vorerst einmal einig war, und die beiden Kontrahenten über den noch funktionierenden Interkom des Wracks das Einstellen aller Kampftätigkeit befohlen hatten, bequemten sie sich zu den gewünschten Informationen, die in einer Art Frageund-Antwort-Spiel gegeben wurden. Den Rest erfuhr Gucky durch die Gedanken und Überlegungen der beiden.
    Zuvor allerdings gab es ein Rededuell zwischen Wech-Wech-Frogrout und Jainchuchuman, das weitere Einzelheiten enthüllte. Erst als die Sopkalaride begann, den Zencen zu beschimpfen und den Sieg für sich zu beanspruchen, griffen Ras und Gucky wieder energisch ein. Ihre überzeugenden Argumente führten schließlich zu einem zweiten Waffenstillstand. Über das nahe Ziel der endlosen Reise - TRIICLE-9 - war man sich einig. TRIICLE-9 gehörte allen Völkern der Armada!
    Unklar blieb für Ras und Gucky, was TRIICLE-9 war. Was konnte es geben, das so interessant war, daß es Millionen von Schiffen und eine unbekannte Anzahl verschiedener Völker veranlaßte, seit undenkbaren Zeiten danach zu suchen?
    Die Trümmerwüste?
    Das ehemalige Ringversteck?
    Der Frostrubin etwa ...?
    Es blieb keine Zeit, darüber zu spekulieren. Die Unterhaltung der beiden ging weiter. Das Thema befaßte sich nun mit dem eigentlichen Streitobjekt, der HAYSERKEIL.
    Endlich erfuhren Ras und Gucky mehr darüber.
    Es handelte sich um eine jener bereits erwähnten Mumieneinheiten, also Schiffe, die aus unbekannten Gründen von ihren Besatzungen verlassen worden waren. Die HAYSERKEIL gehörte zur Armadaeinheit Nummer 889.
    Daß sowohl die Zencen wie auch die Sopkalariden vor etlichen Jahren unabhängig voneinander in das fragliche Gebiet der Mumieneinheiten Expeditionen unternommen hatten und dort zusammenstießen, war den Teleportern bereits bekannt. Nicht aber, daß die HAYSERKEIL tatsächlich das letzte noch existierende Wrack der sagenumwobenen Mirvaner war.
    Noch nie war es jemand gelungen, in das Wrack einzudringen und zurückzukehren. Wenn jemand eingedrungen war, so hatte ihn danach niemand mehr gesehen.
    Zum erstenmal tauchte der Begriff der Armadamonteure auf, und soweit Gucky mental erfuhr, handelte es sich dabei um Roboter, die flugunfähige Wracks demontierten oder dafür sorgten, daß sie in die nächste Sonne fielen und für immer verschwanden.
    Soweit dem Gespräch zu entnehmen war, handelte es sich bei der HAYSERKEIL um ein gigantisches kastenförmiges Gebilde, das seltsamerweise von den Armadamonteuren bisher ignoriert worden war. Der Grund für diese Nichtbeachtung war unbekannt. Aber er machte das Geheimnis um das Wrack nur noch größer und die Verlockung, es zu untersuchen, stärker, geradezu unwiderstehlich.
    Sowohl die Zencen wie auch die Sopkalariden betrachteten sich als die rechtmäßigen Erben der Mirvaner und damit der HAYSERKEIL, weil deren Pulk einst in ihrer nächsten Nachbarschaft durch das All zog.
    Das Bild wurde langsam immer klarer und verständlicher.
    So konnte es kein Wunder sein, daß die beiden Völker eifersüchtig darüber wachten, daß der andere ihm selbst nicht zuvorkam und als erster das Wrack betrat. Seit Jahren belauerten sie sich gegenseitig, und der imaginäre Wert des Streitobjekts stieg dabei von Tag zu Tag.
    Da jedoch niemand wußte, was sich in dem Wrack befand, konnte es durchaus möglich sein, daß der ganze Streit um etwas völlig Wertloses entbrannt war.
    Genau das war es, was Ras den Kontrahenten vorwarf und damit den Boden für seinen und Guckys Vorschlag vorbereitete. Aber da gab es noch ein Hindernis, das genommen werden mußte. Jainchuchuman brachte ungewollt die Sprache darauf, und Wech-Wech-Frogrout reagierte ungemein heftig.
    Der Kampf um die HAYSERKEIL wurde nicht erst seit ein paar Jahren geführt, sondern seit vielen Generationen. Obwohl im realistischen Sinne völlig absurd, hatte sich der Streit inzwischen zu einem regelrechten Religionskrieg ausgeweitet. In den einzelnen Schiffen und Pulks der beiden Völker hatten sich Sekten gebildet, die mit den unsinnigsten Argumenten die Auseinandersetzung immer wieder neu entfachten und keinen zur Ruhe kommen ließen.
    Es mußte ein Wunder sein, daß sich Jainchuchuman und die Sopkalaride schließlich

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