Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1102 - Der letzte Mirvaner

Titel: 1102 - Der letzte Mirvaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
leer.
    Auf ihr lag etwas Unförmiges, an die hundert Meter lang und mehr als halb so breit, vielleicht zwanzig Meter hoch - unbeschreiblich häßlich und mit warzenartigen Auswüchsen übersät Und es lebte!
    Es atmete rhythmisch ein und aus, als würde es durch den grünen Hauptstrang und Dutzende anderer mit Luft versorgt - oder mit Nahrung, die aus den Beeten kam. Mit Nahrung, die von einst lebenden Organismen stammte - von den verschollenen Mirvanern, die Opfer ihrer krankhaft ehrgeizigen Experimente wurden, aber auch von unvorsichtigen Zencen, Sopkalariden und anderen Völkern der Armada.
    Ras war grau im Gesicht geworden, als er das alles begriff und voller Abscheu auf das kannibalische pflanzliche Gebilde hinabsah.
    Und dem Mausbiber entfuhr ein entsetztes: „Allmächtiger Mahr!"
    Ohne seinen Blick von dem Ungeheuer zu nehmen, fragte Ras: „Was war das?"
    Gucky hatte sich schon wieder gefangen. „Steht im Duden! Ein Mahr ist ein Schreckgeist."
    Die Farbe kehrte allmählich in Ras' Gesicht zurück. „Das Ding ist kein Geist, es ist real."
    Als wäre diese Erkenntnis eine Art Signal gewesen, so reagierten die sechs Roboter darauf.
    Ihre Energiebündel Schossen über den Lichtspalt hinweg und glitten von den Schutzschirmen der Mutanten wirkungslos ab.
    Ras und Gucky erwiderten das Feuer, und die Roboter aktivierten zu spät ihre eigenen Schutzschirme. Einer flackerte noch kurz auf, aber es war schon zu spät. Als die beiden das Feuer einstellten, war von den ehemaligen und sicherlich entarteten Armadamonteuren nur noch ausglühender Schrott übrig. „Hinterhältige Bande!" schimpfte Gucky und widmete sich wieder seinem „Schreckgeist". Er konnte nun deutlicher espern und sagte: „Das Ding ist tatsächlich die lebendige Schaltzentrale der HAYSERKEIL! Es kontrolliert alle an Bord befindlichen Monteure - und auch sämtliche Pflanzen. Die nehmen die Nahrung auf und leiten sie dann an das verdammte Ding weiter. Ich muß schon sagen, diese sagenhaften Mirvaner müssen verrückt gewesen sein, derart mit der Natur zu experimentieren. Nun, sie bekamen die Quittung. Sie landeten alle im Bauch dieses Monstrums. Und nun hat es Appetit auf uns."
    „Es muß vernichtet werden!" entschied Ras und zeigte nicht die geringste Kompromißbereitschaft. „Aber wie?"
    Gucky gab keine Antwort. Sein Gesicht verriet Konzentration und äußerste Aufmerksamkeit.
    Und dann wieder Erschrecken. „Kontakt!" flüsterte er. „Das Ding nimmt Kontakt auf. Starke Signale und Befehle! Spürst du nichts? Auch als Nichttelepath sollte ..."
    „Ja, sie kommen an. Es sind Hypnoimpulse! Vorsicht, Kleiner! Das Ding will uns seinen Willen auf zwingen! Jetzt weiß ich, warum niemand mehr von hier entkommen konnte. Wir sind die ersten Mutanten, die hier eingedrungen sind, Achtung! Es wird stärker, immer stärker..."
    Die Impulse durchdrangen die beiden Schutzschirme mit erschreckender Leichtigkeit. Die Zellaktivatoren blockten ihre Wirkung etwas ab und schwächten sie.
    Ras trat schnell einige Schritte zurück. Er befand sich nun außerhalb des Lichtscheins, der vom unteren Deck herausstrahlte. „Hier ist es besser", rief er dem Mausbiber zu. „Die Hypnoimpulse sind bei Sichtkontakt am stärksten."
    Gucky kam zu ihm. „Du hast recht, aber das hilft uns auch nicht weiter. Wir müssen da hinunter, ob uns das schmeckt oder nicht. Irgendwie haben die doch auch ihre Opfer in den Kräutergarten gebracht, und das bestimmt nicht hier an dieser Stelle."
    „Es hat wenig Sinn, weiter in Richtung Bug zu gehen. Suchen wir den Lichtschacht der Breite nach ab. Wenn die sechs Roboter eine Sperre bildeten und die Aufgabe hatten, Gefangene nach unten zu bringen, muß es eine Möglichkeit dafür geben, denn fliegen konnten sie nicht."
    Am Rand der künstlichen Spalte entlang, aber stets außer Sichtweite des unten liegenden Monstrums bewegten sie sich der Außenhülle entgegen. Die Hypnoimpulse befahlen, drohten und lockten, aber sie blieben wirkungslos.
    Ras' Vermutung bestätigte sich. Ein ganz ordinärer Gravitationsschacht mit Transportplatte führte in die Tiefe. Er setzte sich nicht nach oben fort, also bestand zum Dschungeldeck eine andere Verbindung.
    Von Kontrollen für den Lift war nichts zu sehen. Wahrscheinlich funktionierte er automatisch, wenn die Platte mit einem bestimmten Gewicht belastet wurde.
    Ras nickte seinem Freund zu, dann traten sie gleichzeitig auf die Platte. Im gleichen Augenblick erleuchtete diese sich und begann langsam

Weitere Kostenlose Bücher