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1103 - Aussenseiter der Armada

Titel: 1103 - Aussenseiter der Armada Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Ich lasse es nicht zu", bekräftigte er. „Du bleibst!"
    „Ich gehe."
    „Nur über meine Leiche."
    Icho Tolot machte einen Schritt auf ihn zu und fletschte die Zähne. „Wenn es sein muß ..."
    Jemand hüstelte diskret - dann löste sich die wochenlang angestaute Spannung in vielstimmigem, lautem Lachen.
     
    *
     
    Öhna Näjahrs fühlte, wie sein Herz heftiger zu schlagen begann, wie seine Hände vor innerer Erregung zitterten.
    Die Taster zeichneten ein deutliches Bild: Ein kugelförmiges Objekt, zweihundert Meter im Durchmesser, an der Außenhülle bestückt mit Armadaschleppern und fast vollständig umringt von cygridischen Raumschiffen ...
    Wie lange er danach gesucht hatte, wußte der Helkide nicht genau. Er schätzte zwei Wochen, ein paar Tage mehr oder weniger vielleicht. Die Zeit zu kontrollieren, fand er kaum Gelegenheit. Aufgrund ihrer exponierten Stellung zu TRIICLE-9 waren die Cygriden in ständiger Alarmbereitschaft, und Öhna hielt es deshalb für ratsam, besonders behutsam und vorsichtig zu operieren. Zugleich hörte er ausnahmslos alle Funksendungen ab, die über die Antennen der ZUTÄK aufgefangen wurden, um Hinweise auf den Standort der Pseudoarmadisten zu erhalten. Während der Stunden, in denen er schlief oder ruhte, lief ein Aufzeichnungsgerät mit, dessen Speicher er später auswertete.
    Insgesamt war seine Aufmerksamkeit also dauernd beansprucht. Aus den wenigen Fingerzeigen, die ihm der Funkverkehr im Endeffekt bot, bestimmte er eine generelle Flugrichtung, die er konsequent einhielt. Kilometer um Kilometer tastete er sich langsam durch die Armadaeinheit 176, umschiffte cygridische Raumer oder bewegte sich zwischen ihnen hindurch, immer darauf vertrauend, daß die ZUTÄK - wie meistens - als auftragsloser, auf Abruf einsatzbereiter Armadaschlepper unbeachtet blieb.
    Und dann, nach jener nicht exakt definierbaren Zeitspanne, bekam er das Tasterbild auf den Schirm, das nur eine Bedeutung haben konnte und ihn deshalb so nervös machte.
    Das Hauptkonstruktionsmerkmal eines cygridischen Schiffes bestand in einem kesselförmigen Grundelement mit bugwärts aufgewölbter Sichtkuppel, von dem, je nach Typ und Größe, bis zu vier voluminöse Schächte wegführten, deren Enden mit Goon-Blöcken bestückt waren. Das Objekt dagegen, das die Taster jetzt einfingen, war eine einfache Kugel. Wie ein Fremdkörper hing sie zwischen den anderen Einheiten.
    Das mußte es sein! dachte Öhna. „Das ist es", sagte er. „Ein ungewöhnliches Raumschiff", kommentierte Ürkan trocken, „aber optimal konstruiert.
    Durch die Kugelform setzt es jedem erdenklichen Medium an jeder beliebigen Stelle stets den geringsten Widerstand entgegen. Rein mathematisch gesehen, bedeutet das ..."
    „Es interessiert mich nicht!" brauste der Helkide auf. „Wir haben den Raumer der Totlebenden gefunden! Das ist wichtig, sonst nichts!"
    Wohlweislich vermied er es, von Pseudoarmadisten zu sprechen, um nicht Orkans Solidarität aufs Spiel zu setzen.
    Mit fiebernden Augen beobachtete er die Wiedergabe des Tasters. In dem Sektor, auf den die ZUTÄK zusteuerte, blieb alles ruhig. Die Cygriden begnügten sich offenbar damit, das ungewöhnliche Schiff festzuhalten, und dessen Besatzung wiederum verhielt sich abwartend.
    Nichts deutete auf bewaffnete Auseinandersetzungen hin. Gegen die drückende Übermacht der Armadisten hätten die Fremden ohnehin keine Chance gehabt.
    Für Öhna Näjahrs waren das. die günstigsten Voraussetzungen, die er sich wünschen konnte. „Wir werden diesen Leuten einen Besuch abstatten", kündigte er an. „Wir gehen dabei nach unserem Standardmuster vor und verankern die ZUTÄK an der Außenhülle ihres Schiffes." Ürkan erhob keine Einwände. Seine Zustimmung bekundete er durch Schweigen.
    Vorbei an zwei cygridischen Großraumern führte der Helkide die ZUTÄK näher an das Kugelschiff heran. Er bebte innerlich vor gespannter Erwartung. Nach den Enttäuschungen seines Lebens hätte er nie mehr damit gerechnet, anderen Pseudoarmadisten zu begegnen.
    Nun aber dauerte es nicht mehr lange, und er würde ihnen gegenüberstehen!
    Keinen Augenblick hegte er den geringsten Zweifel, daß er sein Vorhaben unbehelligt ausführen konnte. Bei der Vielzahl von Armadaschleppern, die bereits an dem fremden Schiff verankert waren, würde einer mehr oder weniger nicht auffallen. Er würde sich wie selbstverständlich dazugesellen, ohne daß jemand deswegen Verdacht schöpfte.
    Dennoch stieg seine Nervosität mit jeder

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